14 Juli 2024

Dunkel über Drachenheim (Drachenheim Band 2) von Jörg Benne

Klappentext:
Während die Bewohner Drachenheims dem Dunkelfest entgegenfiebern, steht Diani kurz vor der Prüfung zur Zauberin. Wenn sie diese meistert, könnte sie die Stadt endlich hinter sich lassen - doch ihrem Vater ist jedes Mittel recht, um das zu verhindern.
Arnik glaubt, außerhalb von Drachenheim eine neue Heimat gefunden zu haben. Doch die Margai wollen, dass er in die Stadt zurückkehrt, um die Drachen zu befreien. Er stimmt zu - ohne zu ahnen, dass er damit den Plänen der Verschwörer in die Hände spielt.
 
Kommentar:
Mit „Dunkel über Drachenheim“ nimmt uns Jörg Bennen erneut mit auf eine Reise nach Nuareth. Ich habe diese Welt schon oft besucht und auch die beiden Drachenheim Bücher haben mich wieder überzeugt.
 
Drachenheim ist eine Stadt voller Hass und Vorurteile. Einst lebten das Volk der Margai dort und es verehrte die Drachen als Götter. Doch Drachenheim wurde erobert, die einst stolzen Margai wurden zu Diener oder sogar Sklaven und die Drachen wurden mit Magie unterjocht.
 
Es leben noch freie Margai in den Steppen. Sie ziehen als Nomaden durch das Land und hoffen auf ein Zeichen, dass ihre Götter eines Tages wieder frei über den Himmel ziehen werden. Arken, einer der Drachenhüter aus Drachenheim, gelingt es, zu den freien Margai zu fliehen, nachdem er in der Stadt beschuldigt wurde, an einem Überfall auf einem reichen Kaufmann beteiligt gewesen zu sein. Das Leben in der Steppe ist so ganz anders, als das Leben in der Stadt und Arnik gewöhnt sich nur langsam an die neue Lebensweise. Als die Schamanin des Stammes ihn bittet, bei der Befreiung der Drachen zu helfen, kann er nicht nein sagen. Doch die Margai hintergehen den Jungen, der nicht ahnt, welch perfider Plan hinter der Befreiung der Drachen steckt.
 
Währenddessen bereitet sich Diani auf die Zauberprüfung vor. Sie ist eine talentierte Schülerin aber sie kann den Fluss der Magie kaum beherrschen. Ihr Traum ist es, zusammen mit ihrer Freundin Kiru Drachenheim zu verlassen und die Magier Akademie in Ogastor zu besuchen. In Ogastor können Kiru und Diani offen zeigen, dass sie ein Paar sind, die Stadt ist modern und aufgeschlossen, während Drachenheim eine eine abgelegene Provinzstadt ist, in der Hass, Neid und Vorurteile regieren und die vor die Hunde geht.
 
Während sich das Dunkelfest nähert, versucht die Gardistin Kenja, herauszufinden, wer für den Anschlag  auf ihren Partner Gosek verantwortlich ist. Sie kann niemandem trauen, denn sie weiß nicht, wer aus der Garde in das Attentat verwickelt ist. Kenja ist eine Figur, die in Band zwei mehr Raum bekommt und eine erhebliche Entwicklung durchmacht. Sie ist neu in der Stadt und sieht die Ungerechtigkeiten gegenüber den Margai, während die Bewohner der Stadt die Augen vor den Grausamkeiten verschließen.
 
Ich gebe ehrlich zu, ich hätte durchaus noch einen dritten Band über Diani, Kiru, Arnik, Kenja und Gosek lesen können. Ich mag es, wenn die Charaktere reif sind, mit beiden Beinen fest im Leben stehen, vielleicht schon etwas desillusioniert aber immer noch bereit, gegen Ungerechtigkeiten einzuschreiten. Hier haben wir sowohl einen Jungen, der frei sein möchte, als auch einen alten und müden Kämpfer als Protagonisten, die beide nur das Beste für ihre Stadt wollen. Doch wie so oft, ist der Wille alleine nicht ausreichend. Arnik muss sich entscheiden, ob er den freien Margai hilft und Gosek und Kenja müssen herausfinden, wer die Stadt aufwiegelt.
 
Leider kommen meines Erachtens die Drachen viel zu kurz. Bei Drachenheim“ habe ich mir vorgestellt, dass die Drachen eine tragende Rolle in diesen Romanen spielen. Sie sind zwar der Auslöser für viele Ereignisse, doch sie sind geknechtet und durch die Magie lethargisch, nur auf ihre elementaren Bedürfnisse fixiert wie essen, trinken und baden. Ich hatte den Drachen Fesk schon in Band eins ins Herz geschlossen, doch er kommt definitiv zu kurz. Das soll keine Kritik sein, Die Geschichte ist gut durchdacht, fließend erzählt, spannend und überzeugend, Ich liebe einfach Drachen und hätte egoistischer Weise einfach gerne mehr gehabt.
Das Cover von Band eins und zwei ähneln sich, sie zeigen lediglich eine kleine Änderung, auf die ich nicht hinweisen möchte, weil es zu viel verraten würde.
Neben den Hauptcharakteren hat es Jörg Benne wieder geschafft, dass man auch die Nebencharaktere ins Herz schließt. Dianis Tante Rial, die alles versucht, damit ihre Nichte an der Akademie bleiben kann, nachdem deren Vater die Zahlungen eingestellt hat. Nahea, die ihrem Vater auf dem Sterbebett ein Versprechen gegeben hat und der es nun das Herz zerreißt, da sie sich zwischen ihrer Pflicht und ihrem Herzen entscheiden muss. Miranas, wie Gosek ein alternder Soldat, der der Langeweile des Lebens mir Sarkasmus und schwarzem Humor begegnet.
Jede der Figuren wird vor den Augen des Lesenden lebendig, man wird in die Geschichte hineingesogen und fiebert von Anfang bis Ende mit.
Mir persönlich fehlt eine Karte und ein Personenregister, wobei Karten für einen Selfpublisher sicher nicht einfach sind und die Veröffentlichung eines Buches sicher teurer machen.
Fazit:
Jörg Benne darf mich jederzeit wieder mit nach Nuareth einladen. Eine faszinierende, abwechslungsreiche und spannende Welt. Ich lese gerne und viel Selfpublisher und Selfpublisherinnen und Jörg Benne hat mit Drachenheim wieder bewiesen, dass sich der Blick über den Tellerrand der Verlage durchaus lohnt.
Titel: Dunkel über Drachenheim
Reihe: Drachenheim Band 2
Autor: Jörg Benne
Verlag: Selfpublisher, TB, 395 Seiten
ISBN: 9798328565028

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