Der Kaiserthron des Darischen Reiches ist umkämpft, das Reich gespaltener denn je und die Narsing erhalten Unterstützung aus seinem innersten Kreis. Hoffnung bietet die Legende vom Schwert und der Rüstung eines längst gefallenen Helden, eines Helden, dessen Rückkehr den Sieg über den Feind bringen soll. Doch die Dämonen der Vergangenheit erschaffen den Pass der vier Morde und bereiten so den Weg für die finale Schlacht, die über den Fortbestand des Darischen Kaiserreichs entscheiden wird … am Tag der Greifendämmerung.
Kommentar:
Dieses Mal habe ich auf den
Klappentext zurückgegriffen. Der Abschlussband dieser Saga ist so episch und
gewaltig und so abwechslungsreich, dass ich es sehr schwer fand, eigene Worte für
eine Zusammenfassung zu finden.
Die Handlung teilt sich wieder
auf aber zum Ende hin treffen sich alle Beteiligten zu einer gewaltigen
Schlacht um das Kaiserreich.
Wie schon in Band zwei geschrieben, sind die Narsing zwar die grausamen Eroberer aber man hat etwas Verständnis für sie. Sie erinnern an die Wikinger, die mit Booten über die Meere gefahren sind um neues Land zu finden. Charkon Ulvjatar ist ein brillanter Anführer, der dem Gegner Respekt zollt. Trotz der Grausamkeiten, die seine Krieger an der Bevölkerung begehen, zeigt er doch auch Mitleid und großen Respekt, vor allem Valor zu Dunkelberg gegenüber. Valor ist eine Legende in seinem Volk und trotz seines Alters greift er nochmals zu den Waffen um sein Land und sein Volk zu retten. Der schwarze Panther, wie er von den Soldaten genannt wird, ist ein Hoffnungsträger.
Dradeidra, die Sturmkönigin, nutzt
den Ruf und die Fähigkeiten des alten Kriegers und ernennt ihn zum Heerführer.
Für Valor bedeutet es, dass er das halbe Reich durchqueren muss, und zwar den
Teil, der sich schon in den Händen der Narsing befindet. Auf das Kapitel, das darauffolgt,
hätte ich gut verzichten können. Es war grausam aber es zeigt auch, zu was
Menschen werden können, wenn sie unfassbare Not leiden. Hier kommen Valors
Eigenschaften voll zum tragen und ich habe diesen Mann bewundert.
Nach dem Tod des Kaisers
übernimmt die Sturmkönigin die Regierungsgeschäfte, bis eine Kaiserwahl möglich
ist. Ihre erste Amtshandlung ist es, die Gesetze gegen die Wirker aufzuheben. Ab
sofort dürfen Menschen ihre Kräfte ausüben ohne Angst vor Verfolgung. Dradeira
startet einen Aufruf und lädt Wirker nach Greifenheim an den Hof ein, sie
möchte dort eine Akademie gründen, an der die Menschen mehr über ihre Kräfte
und deren Wirken lernen sollen. An sich ein schöner Gedanke doch die
Sturmkönigin wäre nicht so machtvoll geworden, hätte sie nicht weitere und ehrgeizigere
Pläne im Hinterkopf.
Arken und Rune gehen ihren
Weg, es treibt sie auseinander, jeder dient seinem Land auf eigene Weise und
nach bestem Können. Die Entwicklungen der beiden Charaktere hat mich teilweise
sehr erstaunt. Thomas Vaucher geht keinen geraden Weg, nichts ist so, wie der Leser
es erwartet und das macht den Reiz dieser Geschichte aus. Er spielt mit den
Erwartungen des Lesers und zerfetzt sie, um sie anschließend immer wieder in
Erstaunen zu versetzen. Natürlich gibt es viele Fantasy Geschichten, in denen
fremde Eroberer von jenseits des Meeres kommen und Eroberungsfeldzüge starten.
Aber die Figuren sind es, die solche
Geschichten zu etwas besonderem machen und mit Rune, Arken, Valor oder auch
Darnlorn hat Thomas Vaucher hier Charaktere geschaffen, die den Leser
überzeugen. Dazu kommen Intrigen, Verrat, überwältigende Schlachten aber auch
Freundschaft, Verbundenheit, Treue und Liebe. Es ist genau die richtige Mischung
um zu überzeugen. Obwohl es teilweise sehr grausame Szenen gab, haben auch
diese ihre Berechtigung, denn Krieg ist nicht glorreich, sondern grausam und
brutal, Menschen sterben als Helden oder Feiglinge und oft einfach nur, weil sie im Weg sind.
Es gibt eine schöne Karte im
Inneneinband und ein Personenverzeichnis am Ende des Buches. Das braucht man
auch, denn der Autor hat eine Vorliebe für ähnlich klingende Namen wie
Darnlorn, Derian, Dernum, Dranan oder Dordinal. Und auch bei T fällt er leider
in dieses Schema wie Thakra, Tyres oder Tolmar. Das ist aber wirklich nur ein winziges
Manko an dieser spannenden high fantasy Saga.
Mittlerweile schaue ich immer wieder in die Schweiz, denn dort gibt es fantastische Autorinnen und Autoren wie Dorothe Zürcher, Jonas Martin, Andreas Ritler und auch Thomas Vaucher beweisen.
Fazit:
Für mich ist das Lied der
Macht eine epochale und gewaltige Fantasy Saga, die den Vergleich mit den ganz
Großen nicht zu scheuen braucht. Wer gerne Sandersonn oder Gemell liest wird an
dieser Trilogie seine Freude haben.
Ich empfehle auch, die Website des Autors zu besuchen, denn er ist nicht nur Autor, sondern auch Musiker und Schauspieler.
Titel: Greifendämmerung
Reihe: Das Lied der Macht Band
3
Autor: Thomas Vaucher
Verlag: Riverfield, Softcover,
541 Seiten
ISBN: 9783907459003
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