Felix Castor ist ein
Exorzist. Allerdings hängt er den Job an den Nagel als er bei einer versuchten Austreibung
seinen Freund Rafi in einen Schizophrenen verwandelt, der nun in einer Nervenheilanstalt
vor sich hin vegetiert.
Als seine Freundin
und Vermieterin Pen Felix erzählt, dass sie ihr Haus verlieren wird wenn sie
keine 2000 Pfund zusammen bekommt um eine Hypothek abzuzahlen, nimmt Felix
Castor wider besseres Wissens einen neuen Job an. Er soll im Bonnington-Archiv
einen Geist vertreiben, der dort sein Unwesen treibt und für erhebliche Unruhe
sorgt.
„Nichts leichter als
das“, denkt sich Felix. Rein,
exorzieren, raus! Geld abholen! Erledigt!
Sich nicht zu viele Gedanken machen woher der Geist kommt, warum er dort sein Unwesen treibt und auch nicht darüber nachdenken, wohin man diese armen Seelen nach der Vertreibung schickt. Job ist Job und Geld ist Geld.
Sich nicht zu viele Gedanken machen woher der Geist kommt, warum er dort sein Unwesen treibt und auch nicht darüber nachdenken, wohin man diese armen Seelen nach der Vertreibung schickt. Job ist Job und Geld ist Geld.
Doch bei diesem
scheinbar einfachen Fall verliert Felix Castor schnell seine Objektivität. Zu
viele Leute kümmern sich plötzlich um ihn. Er wird gewarnt, beobachtet, bedroht
und mehrfach angegriffen. Das alles nur wegen eines einfachen Exorzismus? Oder
steckt doch mehr hinter dem Erscheinen des Geistes? Als der Geist ihm das Leben
rettet fängt Felix an zu forschen. Er möchte mehr über das Wesen, eine junge
Frau, erfahren. Wie sie ums Leben gekommen ist und warum sie in dem Archiv
spuckt. Seine erste Spur führt ins Nichts, doch nach und nach kommt er einem
grausamen Verbrechen auf die Spur und wechselt die Seiten. Nun möchte er, dass
der armen Seele Gerechtigkeit widerfährt. Leider stören seine Ermittlungen
einige zwielichtige Kreise der Unterwelt und bald muss er um sein Leben
fürchten.
Kommentar:
Für mich war dies ein
erfrischend neuer Ansatz in der Fantasy. Nachdem sich Autoren wie Mike Resnick,
Simon R.Green oder auch Jim Butcher eher den klassischen Dedektivgeschichten
angenommen haben widmet sich Mike Carey nun einem anderen Berufszweig. Dem des
Exorzisten. Felix Castor ist eine ambivalente Figur. Exorzismus ist seine
Berufung, er hat ein angeborenes Talent für diesen Job und ist sehr
erfolgreich. Bis eines Tages ein Exorzismus schief geht und er mit den
Konsequenzen dieses Fehlschlags leben muss. Doch dieser Fehlschlag bringt Felix
dazu über den Exorzismus intensiver nachzudenken. Was bindet diese Wesen an die
wirkliche Welt? Warum treiben sie ihr Unwesen? Warum sind einige an bestimmte
Plätze gebunden und andere nicht? Als er Nachforschungen über Sylvie (so wird
der Geist im Archiv genannt,) anstellt, erkennt er schnell, dass sie mehr als
genug Gründe hat diese Welt noch nicht zu verlassen.
Auch wenn Felix tagtäglich
mit Geistern umgeht verliert er nie seinen trockenen, teilweise zynischen
Humor. Das sein Bruder Priester ist und ihn wegen seines Berufs ablehnt ist
Teil der Ironie des Ganzen.
Der Autor umgibt seinen
Protagonisten mit skurrilen Freunden,
die der Geschichte eine außergewöhnliche Note verleihen. Zum einen ist da seine
Vermieterin und beste Freundin Pen, die ihm ein Heim gibt, auch wenn er kaum in
der Lage ist regelmäßig seine Miete zu bezahlen. Zum anderen haben wir da
seinen Freund Nick, der in einem alten
Kino lebt. Er ist ein technikversessener, paranoider Verschwörungstheoretiker
und noch dazu ein Untoter. Ein Freund
der gerne bereit ist als Gegenleistung für eine gute Flasche Wein oder eine
alte Jazzplatte einige Nachforschungen im Netz anzustellen. Denn auch Untote
haben Bedürfnisse.
Fazit:
Ein gelungenes
Erstlingswerk, innovativ und unterhaltsam und keine Sekunde langweilig. Hoffen
wir, dass dem Autor noch viele spannende Geschichten um Felix Castor einfallen.
9 von 10 Sternen
Titel: Den Teufel im
Blick
Reihe: Felix Castor Band 1,
Autor: Mike Carey
Covergestaltung:
Birgit Gitschier
Verlag: Lyx,
Softcover, 542 Seiten
ISBN:
978-3-8025-83599
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