Die Reise zu den Rezka ist nicht nur eine Suche nach neuen Verbündeten, sondern auch ein Abenteuer. Zitat Seite 75: „ Der Habula war immer der Grenzstrom des Bojarenlandes. Alle Geschichten von jenseits waren Elija wie unglaubwürdige Märchen vorgekommen.“ Trotzdem nimmt er das Wagnis dieser Suche auf sich, denn dieses Flussvolk ist die einzige Hoffnung auf Rettung.
Die Rezka sind völlig anders als erwartet, im Gegensatz zu Elija ist ihr Prinz, Ranuman, ein unbeschwerter Lebemann, der in allem etwas Positives sieht. Während Elija nur an den Schmerz, an die Trauer und an die Verluste denken kann, denkt Ranuman an die Ehre für die Krieger, Beute und glorreiche Siege. Welten prallen aufeinander. Als Leser ist man zwiegespalten, welcher der beiden Krieger sich richtig verhält. Sie sind die zwei Seiten einer Medaille, sie ich nicht nahekommen können, im Kampf aber vereint sind.
Arun begleitet Chenka und Anuscha auf ihrer Reise zu den Kal’Chen. Er weiß, dass beide Frauen wichtig für den Kampf sind und er möchte sie beschützen. Der grimmige Krieger treibt seine Schar unbarmherzig voran, doch die Gefahr liegt nicht auf der Reise, sondern im Tal der Glyphenbinderinnen.
Die Wendungen in der Geschichte haben mich sehr überrascht und an einigen Stellen hat es mir fast das Herz gebrochen. Es ist eine Geschichte voller Kampf, Krieg und Trauer. Es gibt wenige lichte Momente und sie gehen in der Düsternis fast unter.
Die Erzählung wechselt ständig
zwischen den Ereignissen der Reise von Elija und dem Tal der Kal‘ Chen hin und
her, was ungemein die Spannung erhöht. Es kommt zu überraschenden Wendungen,
durchaus nicht immer zum Guten.Da Buch hat nur 306 Seiten, doch die Geschichte ist episch. Sie wird dabei aber nicht künstlich aufgebläht, der Autor hat ein Ziel und dort strebt er ohne Umwege hin. Sehr zur Freude des Lesers.
Ich habe ja schon oft geschrieben, dass ich immer wieder überrascht bin, welche Perlen sich unter den Selfpublishern finden. Jaro Zohar hat sicher das Rad nicht neu erfunden. Aber sein Weltenaufbau ist perfekt, der Glaube an Mutter Winter nachvollziehbar und die Historie der Völker verständlich. Sprachlich bewegt sich der Autor auf hohem Niveau und ich habe keine Fehler gefunden.
Es wird noch ein weiterer Band folgen und ich bin gespannt, welche Reisen Elija und Arun noch bevorstehen. Sie wissen, dass sie Chadoka alleine nicht besiegen können.
Karten und ein Glossar runden das Ganze ab.
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