Vor Hunderten von Jahren wäre es
dem Dämon UR fast gelungen, die Erde zu beherrschen. Nur durch den Mut zweier tapferer Brüder gelang es, den finsteren
Dämon zu verbannen und die Welt zu retten. Mittlerweile ranken sich nur noch Legenden um die beiden Brüder und
niemand glaubt mehr daran, dass es den Dämon wirklich gegeben hat.
Daniel Santhwood wollte immer
schon ein Hunter werden. Eine Elitetruppe, die Dämonen jagt. Das führte zum
Bruch mit seiner Schwester, die diesen
Ehrgeiz nie verstehen konnte. Bei einem misslungenen Einsatz seiner Huntertruppe
ist Daniel der einzige Überlebende, doch auch er geht nicht unverletzt aus
diesem Einsatz hervor. Er wird versetzt und landet wieder in seiner
Heimatstadt, einem Ort, an den er nie wieder zurückkehren wollte.
Visionen suchen ihn heim, in
dem eine alte Frau ihm seltsame Vorkommnisse zeigt, ebenso einen Weg, seine Verletzung
zu kurieren. Denn es ist keine normale Verletzung, die Daniel bei dem
katastrophal endenden Einsatze erhalten hat, sondern ein Dämonenmal, das
unweigerlich zum Tod führen wird. Kat, die geheimnisvolle Frau, teilt dem
Hunter mit, dass nur ein Dämon eine Heilung herbeiführen kann. Und so bringt den
Dämon Cody mit dem Menschen Daniel
zusammen. Der Dämon und der Mensch gehen einen Pakt ein, um sich gegenseitig zu
helfen. Zuerst geprägt von Misstrauen und Hass, entwickelt sich ihre Beziehung
zu einer seltsamen Freundschaft, einer Freundschaft zwischen Geist und Dunkelheit.
Kommentar:
Ich habe lange überlegt, ob
und wie ich eine Rezension zu diesem Buch schreiben soll, denn ich gehöre
definitiv nicht die Zielgruppe dieser Geschichte.
Lisa Billhardt ist eine
21 Jahre junge Newcomerin und mit 662 Seiten hat das Buch schon einen erheblichen Umfang. Die
Autorin baut ihre Geschichte sehr langsam auf. Es beginnt mit der Rückkehr
Daniels in seine alte Heimat, wo er einiges an Problemen zurückgelassen hat. Im
Alter von 17 Jahren hat er diesen Ort verlassen, mit den ihn nur unangenehme Erinnerungen
verbinden. Er überließ seiner Schwester die Pflege der Mutter, kein Wunder,
dass Even ihren Bruder nicht mit offenen Armen empfängt. Und auch in der Firma
Enigmate wird er nicht gerade mit offenen Armen aufgenommen- Die Hunter dort
sind eine eingeschweißte Truppe und mögen keine Fremden. Man muss sich als Hunter
aufeinander verlassen können, das eigene Leben hängt davon ab, doch wie soll
man einem völlig Fremden vertrauen?
Als dann die merkwürdigen
Nachrichten auf seinem Laptop erscheinen und Daniel seltsame Träume und Visionen
hat, weiß Daniel selber nicht mehr, was er noch glauben kann. Er trifft in
diesen Visionen auf den Dämon Cody und ein paar Tage später erscheint dieser in
der realen Welt bei Enigmate und bewirbt
sich als Hunter. Nur sehr widerwillig gehen Daniel und Cody den Pakt ein, Cody
soll Daniel helfen, das Dämonenmal loszuwerden, dafür hilft Daniel Cody, einen Verräter
zu finden.
Die Entwicklung der Beziehung
zwischen den beiden jungen Männer wird sehr glaubhaft dargestellt und vollzieht
sich sehr langsam. Aus Hass wird Akzeptanz wird Freundschaft und mehr. Trotzdem
würde ich die Geschichte keinesfalls als Romance beschreiben, den vordergründig
geht es darum, die Wiederkehr des Dämons
UR zu verhindern. Die Hinweise auf das alte Ritual sind verschollen und sowohl
Mensch als auch Dämon müssen alles versuchen, um die die verschollenen
Fragmente zu finden und das Ritual auszuführen. Bald merkt Daniel, dass Cody in
der Welt der Dämonen seine eigenen Probleme hat und es dort vielschichtiger
zugeht, als er sich das als Mensch vorgestellt hat. Sofern er sich überhaupt
etwas vorgestellt hat.
Bei der Geschichte handelt es
sich um Urban Fantasy, sie ist modern und flott und man merkt es der Sprache, dass
die Autorin noch sehr jung ist. Aber es passt perfekt in die heutige Zeit und ich bin ir sicher, dass dieses Buch seine Leserinnen und Leser finden wird.
Obwohl sich die Geschichte flüssig
liest und sehr spannend ist, konnte ich einfach nicht mit dem Gedanken warm
werden, dass sich ein Dämon und ein Mensch anfreunden. Ein Dämon, der
eigentlich ein totes Wesen ist, aber einen Herzschlag und einen Pulsschlag
besitzt und der blutet, wenn man ihm eine Wunde zufügt? Da bin ich wohl zu alt
und mit den alten Geschichten von Dämonen und Vampiren aufgewachsen, in denen
Untote eben untot sind. Sicherlich auch Empfindungen haben, aber eben kein
Herzklopfen oder einen rasenden Puls.
Das ist aber meine ganz
persönliche Meinung und junge Leserinnen und Leser werden sich daran sicher
nicht stören.
Die Nebenfiguren Wie Kathy, Logan
oder Scott sind ebenfalls sehr gut dargestellt, auch wenn ich den Hass von
Scott auf Daniel nie so ganz nachvollziehen konnte. Es ist wohl wie beim
Mobbing in der Schule. Man sucht sich ein Opfer aus und traktiert es so lange,
bis es irgendwann zurückschlägt oder verzweifelt.
Das Buch ist in sich abgeschlossen, ich kann mir aber durchaus einen weiteren Band vorstellen, denn die Geschichte des HUnters und des Dämons ist sicher noch nicht zu Ende erzählt.
Fazit:
Wenn ich meine alte Sichtweise
außer Acht lasse, handelt es sich um eine spannende, moderne und
außergewöhnliche Geschichte, darüber, dass Freundschaft und Liebe überall entstehen
kann, blickt man nur tief genug in die Seele und das Herz des Gegenübers.
Titel: Geist und Dunkelheit
Autorin: Lisa Billhardt
Verlag: Lindwurm-Verlag,
Softcover, 662 Seiten
ISBN: 9783910279124
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