07 April 2024

Die Gilde der Geometer von Tibor Merlak

Maldan ist ein junger Mann, der fast sein ganzes Leben in der Sklaverei verbracht hat. Seine Eltern stammen aus der Stadt Istros, vor Jahren bei einem Angriff völlig zerstört worden ist. Die Istrier sind auf der ganzen Welt verteilt und träumen davon, eines Tages ihre Heimat wieder zurück zu erobern- Als Maldan dem Sklavenschiff entfliehen kann, begibt er sich zur Gilde der Geometer,. In deren starken Mauern wähnt er sich in Sicherheit. Und es ist einer der heimatlosen Istrier, der ihm dort hilft und sein Talent für Magie fördert.
Tiberia ist eine junge Frau, die in den Elendsvierteln von Treva ausgewachsen ist. Mit Mut und Talent schafft sie es, als Schülerin in die Geometergilde aufgenommen zu werden. Als sie sich für eine Dozentenstelle an der Universität für Elementarmagie bewirbt und sie übergangen wird, entfacht das einen tiefen Zorn in ihr. Doch sie hat gelernt zu kämpfen und zu überleben und dieses Wissen nutzt sie nun, um ihre Ziele zu erreichen.
Nimgart ist ein Ritter, der aus seiner Heimat geflohen ist, um dem Tod zu entgehen. In der Gilde fühlt er sich sicher vor Verrat und Intrigen, doch bald muss er erkennen, dass Sicherheit nirgends existiert. Ein Mordanschlag wird verübt und Nimgart kann die Tat nicht verhindern.
Zentraler Mittelpunkt von allem ist Tanklaff, Meister des vierten Turms, der eine Bedrohung nahen fühlt, doch außer einem Gefühl keine Beweise erbringen kann und von den anderen Meistern als wirr abgestempelt wird. 
 
Kommentar:
Wie schon in seinem ersten Buch, der Albenkrieg, ist dieses Buch ein kleines Schmuckstück. Im inneren befindet sich eine doppelseitige Illustration der Gilde der Geometer. Diese hatte ihren Auftritt auch schon in den Albenkriegen, hier steht sie im Mittelpunkt. Die Gilde wird beherrscht von den Meisterkartografen der zehn Türme. Ziel der Gilde ist es, verschollene Zauber zu finden und damit einen hohen Profit zu erzielen. Nur Meister Tanklaff von Turm IV schafft es nicht, dieses Ziel zu erreichen. Im Gegenteil, durch seine absonderlichen Forschungen sind seine Ausgaben höher als seine Einnahmen und die anderen Meisterkartografen möchten den alten Schildfuchs aus seiner Position entfernen.
Mit Tanklaff hat Tibor Merlak eine erstaunliche Figur geschaffen. Ich erlaube mir, meiner Rezension ein Bild beizufügen, denn meine Worte ist nicht ausreichend, um dieses seltsame und erstaunliche Wesen zu beschreiben. Tanklaff wandelt schon lange auf dieser Welt, hat vieles erlebt und gesehen und er ist sich sicher, dass ein uralter Feind erwacht und der Welt große Gefahr droht. Er sammelt und hortet uralte Schriftstücke, in denen er einen Hinweis auf diesen Feind vermutet, sehr zum Verdruss der anderen Meisterkartografen.
Maldan wird Turm IV zugeteilt, wo auch Nimgart, als Beschützer Tanklaffs, seiner Arbeit nachgeht. Und auch Tiberia hilft, in den alten Schriftstücken der Bibliothek nach Hinweisen zu suchen. So ist das Schicksal dieser vier sehr unterschiedlichen Wesen eng miteinander verknüpft. Die Zauberei mit Seelenkernen habe ich so noch in keiner Fantasy Geschichte gelesen und ich finde diese Art der Magie teils erschreckend, teils wunderschön. Vor allem Maldan hat ein besonderes Talent dafür.
Jedes der Kapitel wird eine kleine Textpassage eingeleitet, das können Abhandlungen sein oder auch kleine Gedichte. Sie geben einen tieferen Einblick in die Geschichte der Gilde und lockern die ganze Erzählung etwas auf. Wie schon in seinem ersten Buch, schenkt sich der Autor hier jedes  überflüssige Wort. Das Buch besteht nur aus 250 Seiten es beginnt spannend und endet mit einem Cliffhanger, was bedeutet, dass wir uns auf weitere Bände dieser außergewöhnlichen Geschichte freuen dürfen. Dabei scheut der Autor sich nicht, unbequeme Entscheidungen zu treffen, die man als Leser so nicht erwartet. Die Figuren sind sehr ambivalent und überraschen mit ihren Handlungen immer wieder.
Das Buch ist für ein Selfpublisher Buch sehr schön gestaltet.  Auf jeder Seite befindet sich unten ein kleines Wellenmuster, so dass die Schnittkante unten  farblich abgesetzt  wirkt. Vor jedem Kapitel ist ein illustrierter Kompass abgebildet, der auch vorne auf dem Cover zu sehen ist und das alles ergibt ein sehr schönes Ganzes.
 
Fazit:
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, si ist innovativ und spannend und wirkt wie aus einem Guss. Ich bin gespannt, wie es mit Maldan und dem erstaunlichen Tanklaff weitergeht und freue mich auf den nächsten Band. Zum Einstieg in die Welt des Autors empfehle ich die Albenkriege, bis dahin ist dann hoffentlich Band zwei der Gilde der Geometer erschienen.
 
Titel: Die Gilde der Geometer
Autor: Tibor Merlak
Verlag; Selfpublisher, Softcover, 250 Seiten
ISBN: 979-8879167108

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