Seit zehn Jahren ist der Dämonenkrieg
vorbei, geblieben ist das Fort an der Grenze, errichtet um die Menschen
frühzeitig zu warnen, sollten sich die Dämonen wieder erheben.
Zehn Jahre lang gab es regen Verkehr
zwischen der Grenze und dem Hagreich und Zauberer konnten stets mittels
Gedanken zu dem Fort Kontakt aufnehmen. Doch plötzlich, eines Tages: Nichts
mehr! Keine Botschaften, keine Brieftauben,
kein Gedankenaustausch, es scheint, als wäre das Fort vom Angesicht der Welt verschwunden.
Ranger Duncan MacNeil und sein Trupp werden ausgeschickt um
herauszufinden, was mit der Besatzung des Forts passiert ist und warum jeder
Kontakt unterbrochen wurde. Die Feste steht auf der Grenze zum Nachbarherzogtum
und es scheint nicht unwahrscheinlich, dass das Schweigen mit einem Angriff
Grundländer in Verbindung steht.
Nichtsahnend entschließt sich eine
kleine Truppe Banditen ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt, das Fort zu überfallen
und die dort gelagerten Lohngelder zu stehlen.
Beide Gruppen ahnen nicht, welche
Schrecken ihnen in dem Gemäuer bevorstehen.
Kommentar:
Duncan MacNeil ist ein Charakter, wie
ich ihn in der Fantasy mag. Er ist Ende zwanzig und gilt in seiner Welt als
älterer und gereifter Mann. Schon im Alter von fünfzehn Jahren ist er in die
Garde eingetreten und hat im Dämonenkrieg gekämpft. Der Krieg konnte ihm seine Abenteuerlust und
den Drang nach Nervenkitzel nicht austreiben und so kam er zu den Rangers. Die Ranger
sind die Vorhut der regulären Truppen. Sie erkunden, sie forschen und operieren
in feindlichen Gebieten. Sie sind stets die ersten die sterben, sie sind mutig aber
entbehrlich.
Zu MacNeils kleinen Trupp gehört die
Hexe Constance. Sie hat einen schweren Stand, da sie neu in der Gruppe ist und
noch nicht das Vertrauen der übrigen Mitglieder besitzt. Sie muss sich erst
beweisen und ärgert sich oft, dass ihre Ahnungen und Hinweise in den Wind
geschlagen werden. Ihre Vorgängerin ,Salamander, war bei den Gefährten sehr
beliebt und respektiert und ihre Kompetenz war unbestreitbar.
Jessica Flint und Tänzer. die anderen
beiden Mitglieder, sind eine Einheit. Giles Tänzer ist einer der letzten überlebenden,
legendären Schwertmeister. Er hat mich oft an den Samurai Katsumoto erinnert,
dessen Kunst in der Schwertführung ebenfalls ohnegleichen ist. Jessica Flint
ist eine gute Kämpferin und stets an Tänzers Seite zu finden. Ihrer beider
Schlagkraft reicht für einen ganze Horde von Gegnern. MacNeil und die beiden
Schwertkämpfer sind seit sieben Jahres ein Team, eine Seltenheit unter den
Rangern.
Eine weitere faszinierende Figur ist
Vogelscheuchen-Jack, der seit Jahren im Wald lebt, dort jeden Baum und jeden
Stein kennt. Er verfügt über eine besondere Gabe und kann mit den Vögeln und
den Bäumen des Waldes kommunizieren. Obwohl er zu den Dieben gehört, mag man ihn
einfach. Seine Natürlichkeit, seine Bescheidenheit und seine Freundschaft mit
den Tieren rühren das Herz des Lesers.
Ich besitze viele Bücher von Simon R.
Green. Sie umfassen stets kaum mehr als 300 Seiten, eine Seltenheit unter den
FantasyautorInnen. Ich mag seinen Schreibstil und seinen teils eigenwilligen
Humor, den man hier allerdings weniger findet, dazu ist die Handlung zu
schaurig und spannend. Und diese Spannung wird kontinuierlich aufgebaut, so
dass man fast an den Nägeln kaut.
Der Weltenaufbau des Autors ist stets
klar, verständlich und übersichtlich, teilweise spielen seine Geschichten in
der gleichen Welt, liegen aber Jahre auseinander und stehen nicht unbedingt im
Zusammenhang. Seine Geschichte "das Regenbogenschwert" spielt während
des Dämonenkriegs, ebenfalls im Düsterwald, ist aber wesentlich witziger. Dieses
Buch wird als Band drei der Dämonenkriege behandelt, es ist aber ein
Einzelband, man braucht keinerlei Vorkenntnisse. Es wurde auch unter dem Titel
"der träumende Turm" veröffentlicht. Der Titel " das dunkle
Fort" passt aber wesentlich besser und insistiert eher, dass es sich im
eine düstere Geschichte handelt. Auch das Cover der alten Piper Ausgabe gefällt
mir besser, auch wenn man bei der Neuauflage den Zusammenhang zu den vorherigen
Bänden besser erkennen kann. Aber, wie gesagt, dieser Roman kann für sich
alleine stehen.
Für mich ein weiteres Highlight aus der
Feder eines großartigen Autors, den ich jedem empfehlen kann.
Titel: Das dunkle Fort (als Neuauflage
der träumende Turm)
Autor: Simon R. Green
Verlag: Piper Fantasy, TB, 300 Seiten
ISBN: 9783492265829
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