Ich habe mir die
Sonderausgabe geholt, in der die drei ersten Bände der Wächter Saga
zusammengefasst sind. Ich schreibe trotzdem pro Buch eine Rezension, da eine
komplette Meinung zu dem Buch zu umfassend wäre. Alle Bücher sind auch einzeln
als Softcover erschienen.
Es gibt das Licht und
das Dunkel. Das Gute und das Böse. Zwei Seiten einer Medaille. Die Kämpfer der
beiden Mächte nennt man die Anderen. Es sind Wesen, die aussehen wie wir, die
jedoch über besondere Kräfte verfügen, welche das Gefüge der Welt erschüttern
können. Magier, Hexer, Vampire, Tierwesen und viele andere Spezies, die sich
jeweils für die eine oder andere Seite entscheiden. Die Dunklen und die Lichten
führen seit Jahrtausenden Krieg gegeneinander, mit wechselndem Ergebnis. Dazwischen
stehen wir: Die Menschen.
Die Anderen besitzen die Macht, die Menschen zu beeinflussen und auf ihre Seite zu ziehen. Wir sind das Kanonenfutter im Krieg der Mächtigen und Millionen von Männern, Frauen und Kindern sind diesem Krieg der Mächte schon zum Opfer gefallen.
Die Anderen besitzen die Macht, die Menschen zu beeinflussen und auf ihre Seite zu ziehen. Wir sind das Kanonenfutter im Krieg der Mächtigen und Millionen von Männern, Frauen und Kindern sind diesem Krieg der Mächte schon zum Opfer gefallen.
Irgendwann muss auch
der Dümmste einsehen, dass ein immerwährender Krieg nicht das Wahre sein kann.
Und so schließen die Lichten und die Dunklen ein Abkommen miteinander. Für die
Vampire werden Lizenzen ausgegeben, dass sie nur noch eine geringe Menge an
Menschen aussaugen dürfen, die durch ein Los bestimmt werden. Und keine Partei
darf einen Menschen mehr dahingehend beeinflussen dass er sich zum Guten oder
Bösen wendet. Jedes Einmischen in die menschliche Psyche zieht eine Aktion der
anderen Partei nach sich. Die Lichten dürfen somit keine Menschen heilen oder
Verbrecher zum Guten bekehren. Und die Dunklen dürfen niemandem zum Bösen
verführen. Doch trotz allem haben es die Dunklen einfacher eine menschliche
Gefolgschaft zu bekommen, da sich die Menschheit seit jeher mehr zum Bösen
hingezogen fühlt als zum Guten. Während die Dunklen somit immer mächtiger
werden, sinkt die Anzahl der Lichten von Jahr zu Jahr.
Damit der Vertrag
eingehalten wird gibt es die Wächter der Nacht und die Wächter des Tages.
Nachts kontrollieren die Lichten das Nachts durch die Dunklen nichts
Gesetzwidriges passiert und tagsüber patrouillieren Hexen oder Werwölfe die
Straßen und beobachten ihre Gegner.
Als eines Tages das
Schicksal eine mächtige neue Zauberin ankündigt, setzen beide Gruppen alles
daran, diese Frau auf ihre Seite zu ziehen. Denn so lange der Mensch nicht ins
Zwielicht eingetreten ist und sich sein Talent bemerkbar macht, so lange ist
seine Seele rein und neutral und kann sich sowohl dem Licht als auch dem Dunkel
zuwenden.
Den Vertrag mit allen
Raffinessen umgehend, versetzen die Dunklen die Frau in eine Zwangslage die zu
absolutem Selbsthass führt. Anton, ein junger Wächter des Tages trifft diese
Frau in einer U-Bahn und erkennt, dass sie eine dunkle Aura umgibt. Er versucht
ihr zu helfen und gerät damit in den Konflikt zwischen beiden Parteien.
Kommentar:
Hier sind Gut und
Böse gleichrangig und beide Seiten bekommen die Chance eingeräumt, ihre Sicht
der Dinge ausgiebig darzustellen. Das Dunkle vertritt die Meinung, dass der
Mensch sich frei entfalten und seine Wünsche ausleben soll. Wenn seine Natur
ihn dazu treibt zu töten oder zu vergewaltigen, dann soll es eben so sein.
Jeder Mensch soll die Chance bekommen sein Schicksal selbst zu bestimmen, einer
wird immer Opfer und einer immer Sieger sein. Die Lichten hingegen sind bereit,
den Menschen zum Guten zu führen, seine Seele und seinen Verstand positiv zu
beeinflussen. Doch hier zieht jede gute Tat eine böse Tat nach sich und jede
negative Handlung führt dazu, dass die Lichten eine Handlung oder eine
Gewissenbeeinflussung vornehmen dürfen. Wie sehr sich die Grenzen zwischen Gut
und Böse auflösen und verschwimmen erweist sich, als Swetlana auftaucht. Eine
zukünftige Zauberin mit immenser Macht. Sie ist seit Jahrzehnten der erste
Mensch, in dem sich ein solches Potential entfaltet. Sie hat die Möglichkeit
eine Zauberin der ersten Stufe zu werden während die meisten Anderen lediglich
maximal eine Stufe zwei erreichen. Anton, ein Zauberer der Stufe vier, der bisher
lediglich im Innendienst eingesetzt war, verliebt sich in Swetlana und mischt
sich in den Kampf der Mächtigen ein. Dabei entwickelt er selber Fähigkeiten, die bisher unerkannt tief in ihm geschlummert
haben. Er wird sowohl von Sebulon, dem Anführer der Dunklen, als auch von Geser
seinem Chef, benutzt um Swetlana zu beeinflussen. Dabei merkt Anton nach und
nach, dass der Weg der Lichten nicht
immer so licht ist wie es scheint.
Die Geschichte von
Swetlana ist nur eine von drei Handlungssträngen in diesem Buch. Aber alle drei
Handlungsstränge die zu Beginn scheinbar nichts miteinander zu tun haben,
verweben sich am Ende zu einer faszinierenden Geschichte über einen jungen
Mann, der sich selber fragen muss, was für ihn letztendlich gut und was böse
ist. Auch der Leser befasst sich intensiv mit dieser Frage und es wird klar,
dass nie etwas so einfach ist wie es scheint.
Was mich als Leser
ebenfalls begeistert hat ist die Vielzahl an Informationen über Moskau und
Russland und wie der Autor sein Land sieht. Trotz aller Makel erkennt man seine
Liebe zu Land und Leute und stets beschreibt er die kleinen Unzulänglichkeiten mit
einem Augenzwinkern. Das macht ihn sehr symphatisch. Schreibstil und Sprache
haben mit sehr gut gefallen, das Niveau zieht sich übrigens durch alle seine
Bücher. Die Geschichte wird aus der Sicht Antons erzählt. Die Zweifel, die
Anton befallen, beschäftigen somit auch den Leser. Er wird direkt in die
Überlegungen des Protagonisten eingebunden, man bekommt das Gefühl ein Teil von
ihm zu sein. Die Nebenfiguren sind liebevoll ausgearbeitet und bekommen genug
Platz in der Geschichte.
Fazit:
Ein ungeheuer
spannendes Buch das zum Nachdenken anregt und keine Sekunde langweilt. Volle
Punktzahl
Titel: Die Wächter
Trilogie
beinhaltet die
Bücher: Wächter der Nacht, Wächter des Tages und Wächter des Zwielichts
Autor: Sergej
Lukianenko
Verlag: Heyne TB, Sammelband
Ausgabe 2008, 1530 Seiten
ISBN:
978-3-453-53286-1
Umschlaggestaltung:
Animagic Bielefeld
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