Die beiden Vampire Christo und
Drago kehren nach langer Abwesenheit wieder in ihre Heimat Russland zurück. Russland
befindet sich im Wandel, der alte Zar ist unter mysteriösen Umständen gestorben
und sein Sohn Nikolaus übernimmt das Zepter. Die beiden Vampire setzen viele
Hoffnungen in den jungen Zaren. Doch dieser ist nicht wirklich bereit für die
Bürde und lässt sich von zu vielen Menschen beeinflussen. Jeder in seinem Umfeld
denkt nur an seinen persönlichen Vorteil und Nikolaus schafft es nicht, sich
gegen seine Familie durchzusetzen. So nimmt das Unheil seinen Lauf. Das Volk
leidet Not und Hunger und es begehrt auf. Aufstände werden brutal
niedergeschlagen und wie Marie Antoinette schon sagte: „Wenn das Volk kein Brot
hat soll es Kuchen essen“. Zar Nikolaus verweigert sich jeder politischen
Reform hin zur Demokratie.
Nur was seine Familie
betrifft, lässt er sein Herz sprechen. Er heiratet seine Liebe Alexandra, trotz
aller Widerstände seitens der Familie und er liebt seine vier Töchter Tatjana,
Olga, Maria und Anastasia abgöttisch. Und als endlich sein Sohn Alexej geboren
wird, kennt sein Glück kein Ende. Doch der drohende Schatten der Revolution
hängt wie ein Damoklesschwert über der Familie und Nikolaus beschreitet einen
verbotenen Weg, um seine Familie zu schützen.
Kommentar:
In erster Linie handelt der
Roman von den jüngeren Töchtern Maria und Anastasia. Die beiden Vampire
Christo und Drago haben sich geschworen, die Romanovs zu beschützen. Sie nehmen
kaum merklich Einfluss auf einige Ereignisse, allerdings haben sie nicht damit
gerechnet, dass Nikolaus sich gegen jegliche Reformen sträubt. Drago nimmt
Kontakt zu Maria auf, ohne ihr zu offenbaren, dass er ein Vampir ist. Und
Christo nähert sich später Anastasia, die ein kleiner Wildfang ist und die
Menschen zum lachen bringt. Christo schließt das Mädchen in sein Herz und
schwört sich, sie vor allem Unheil zu schützen.
Die politischen Hintergründe
dieses Romans sind gut recherchiert, auch wenn alles andere reine Fiktion ist. Aber
die Geschichte ist gut konstruiert und wirkt glaubhaft. Die beiden „dunklen
Freunde“ begleiten die Mädchen durch ihre Kindheits- und Jugendjahre und die
Vampire erfahren so viele Interna des
Zarenhofes.
Historischer Fakt ist auch,
dass der Thronfolger Alexej an einer seltenen Blutkrankheit litt. In ihrer
Verzweiflung wendet sich die Zarin an den Wunderheiler und Magier Rasputin.
Dieser verspricht, dem Jungen zu helfen und schleicht sich langsam aber sicher
in den Leben der Familie ein. Hier bedient sich die Autorin dann wieder der Fiktion, erneut
sind es Christo und Drago, die in das Geschehen eingreifen.
Gefallen hat mir auch der
innere Zwiespalt des Zaren. Da sein Vater noch sehr jung war, hatte Nikolaus
nie damit gerechnet, so früh die Regentschaft übernehmen zu müssen. Er war in
viele politische Entscheidungen seines Vaters nicht eingebunden und somit auf die
Herrschaft nicht vorbereitet. So wurde er leichtes Ziel von Beeinflussungen,
gerade sein Onkel Sergej fällt Nikolaus immer wieder in den Rücken und macht jeder
reformpolitischen Idee den Garaus. Die Autorin lässt den Zaren immer oft seine
Entscheidungen rekapitulieren, und dadurch bekommt der Leser diesen inneren
Zwiespalt mit. Das entspricht zwar nicht der Geschichtsschreibung aber es macht
uns den Zaren etwas menschlicher.
Christo und Drago sind Vampire
einer neuen Art. Asmodina Tear ist hier nicht den gängigen Klischees gefolgt.
Knoblauch. Kreuze, Weihwasser, Pflock durch das Herz, all dies funktioniert
hier nicht so wie es der Leser in anderen Romanen gewohnt ist. Und das ist gut
so. Christo und Drago handeln weit menschlicher als viele Menschen und es macht
sie ungemein symphytisch.
Maria, Anastasia, Drago und
Christo wachsen dem Leser ans Herz und man hofft auf ein glückliches Ende. Ob
diese Hoffnung berechtigt ist, müsst ihr selber lesen.
Das Cover des Buches hat mir
gut gefallen und passt zu der Geschichte. Mit 394 Seiten ist sie nicht zu lang,
trotzdem gibt es einige Redundanzen, die mich aber nicht so gestört haben.
Ich bedanke mich beim Verlag Torsten
Low für das Rezensionsexemplar.
Fazit:
Mir hat der Roman gut gefallen.
Eine schöne Verbindung von historischen Ereignissen und Fantasie. Und Vampire,
die einmal nicht dem üblichen Klischee entsprechen.
Titel: Der Pakt des Zaren
Autorin: Asmodina Tear
Verlag: Torsten Low Verlag,
TB, 394 Seiten
ISBN: 9783966290388
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