21 Januar 2024

Fürimmerhaus von Kai Meyer

Unversehens landet Carter an einem ihm fremden Ort. Er verfügt über keinerlei Erinnerungen mehr, er weiß lediglich seinen Namen. Das Mädchen Emmeline nimmt ihn in Empfang und erklärt ihm, dass er im FÜRIMMERHAUS gelandet ist. Ein Ort, an den Helden oder Heldinnen geschickt werden, nachdem sie ihre heldenhafte Tat begangen haben.
Außer Emmeline befinden sich noch sechs weitere Personen in diesem Haus, die alle von unterschiedlichen Welten kommen. Hengis besitzt den Kopf eines Kaninchens und den Körper eines maskulinen Mannes. Hyazinthe ist eine junge Fraus aus Holz, eine Marionette, deren Fäden durchgeschnitten wurden, Emmeline leuchtet. Nur Diabondo und Ambra scheinen normale Menschen wie Carter zu sein. Alle haben keine Erinnerungen mehr an ihre Taten und ihr bisheriges Leben. Sie wurden von den Archonten in diese Welt eingeführt, von ihnen erhielten sie ihre Namen und einen Verhaltenskodex für das Haus.
Carter platzt mitten in die Vorbereitungen für eine Flucht und er schließt sich den anderen Bewohnern an, die versuchen einen Weg aus dem Haus zu finden, das ihnen wie ein Gefängnis erscheint.
 
Kommentar:
Ich hatte das Buch für eine Freundin gekauft, habe dann die erste Seite angelesen und war sofort von der Geschichte gefangen. Carter wird förmlich von einem Wasserstrudel in diese neue Welt ausgespuckt, nackt und ohne Erinnerung an sein vorheriges Leben. Von Anfang an ist klar, dass er anders ist als die anderen Personen, die im FÜRIMMERHAUS gestrandet sind. Er kann sich an seinen Namen erinnern und kein Archon erscheint, um ihn abzuholen.
Die leuchtende Emmeline ist es, die ihn abholt und zu den anderen führt. Diese reagieren sehr unterschiedlich auf den Neuankömmling.
Kai Meyer ist es gelungen, die Geschichte durchgehend spannend zu halten und immer wieder Überraschungen einzubauen. Obwohl die Handlung ausschließlich im FÜRIMMERHAUS spielt, baut sich kontinuierlich Spannung auf. Man weiß als Leser nicht, was man erwarten soll und kann.
Merkwürdige Gestalten bevölkern diese Welt, die gegeneinander Krieg führen. Die Flüchtenden müssen durch diese bizarre Welt, verfolgt von einem Zeigermann und einer Eulenechse.  Vieles erinnert an den Zauberer von Oz, eine Welt, die ebenfalls mit bizarren Wesen bevölkert ist. Hier ist es lediglich ein Haus aber:

"Das Haus lebt", sagte Hengis.
"Das Haus wächst", sagte Diabondo.
"Es verschiebt sich und verdreht sich", sagte Emmeline.
"Und es hat einen eigenen Willen", ergänzte Hyazinthe."

Es gibt keinen Tag und keine Nacht, es gibt keine geraden Wege und immer wieder stoßen die Freunde bei ihrer Flucht auf Famuli, die gegeneinander Krieg führen.  Es gibt sogenannte Strandmenschen, Wesen aus Strandgut zusammengesetzt, die versuchen, in das innere des Hauses zu gelangen. Die Famuli sind skurrile Wesen, die eine Hand als Kopf besitzen und das sind nicht die einzigen Seltsamkeiten in diesem Haus. Während ihrer Flucht philosophieren die Freunde über das Haus, seine Existenz, seine Bewohner und über den Erbauer. Sie diskutieren darüber, ob es besser ist, eine zweite Chance zu bekommen und sich nicht an Vergangenes zu erinnern. Oder ob das Wissen um die Vergangenheit wichtig für die Zukunft ist.
 
Fazit: 
Ich habe lange kein Buch mehr von Kai Meyer gelesen, das werde ich nach diesem Roman auf jeden Fall ändern. Eine beklemmende, düstere Geschichte mit einem Funken Hoffnung. 
 
Titel: Das Fürimmerhaus
Autor: Kai Meyer
Verlag: Sauerländer, HC, 379 Seiten
ISBN: 9783737358286

2 Kommentare:

  1. Hi Petra!

    Ich freu mich sehr dass dir das Buch gefallen hat! Ich fand es auch durchweg sehr spannend und es gab eigentlich keine große Atempause ... ich glaube, das Ende hätte für mich noch etwas klarer sein können, aber ich war jedenfalls auch sehr begeistert!
    Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass dir die Science Fiction Trilogie von ihm gefällt: Die Krone der Sterne. Da ist auch viel Action angesagt, es wirkt wie eine Art Space Opera und hat mir auch sehr gut gefallen :)

    Liebste Grüße und eine schöne Woche!
    Aleshanee

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  2. Hallo Aleshanee, ich bin ja immer noch absoluter Fan der Merle Trilogie und von den sagennacherzählungen. Ich habe ihn vor Jahren sehr gerne gelesen, durch die ganzen neuen SPler aber etwas aus den Augen verloren. Dscbinland subbt noch aber ich schaue dann mal weiter. Dein Vorschlag klingt gut. Liebe Grüße Petra

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