Unversehens landet Carter an
einem ihm fremden Ort. Er verfügt über keinerlei Erinnerungen mehr, er weiß
lediglich seinen Namen. Das Mädchen Emmeline nimmt ihn in Empfang und erklärt
ihm, dass er im FÜRIMMERHAUS gelandet ist. Ein Ort, an den Helden oder Heldinnen
geschickt werden, nachdem sie ihre heldenhafte Tat begangen haben.
Außer Emmeline befinden sich
noch sechs weitere Personen in diesem Haus, die alle von unterschiedlichen
Welten kommen. Hengis besitzt den Kopf eines Kaninchens und den Körper eines maskulinen
Mannes. Hyazinthe ist eine junge Fraus aus Holz, eine Marionette, deren Fäden
durchgeschnitten wurden, Emmeline leuchtet. Nur Diabondo und Ambra scheinen
normale Menschen wie Carter zu sein. Alle haben keine Erinnerungen mehr an ihre
Taten und ihr bisheriges Leben. Sie wurden von den Archonten in diese Welt
eingeführt, von ihnen erhielten sie ihre Namen und einen Verhaltenskodex für
das Haus.
Carter platzt mitten in die
Vorbereitungen für eine Flucht und er schließt sich den anderen Bewohnern an,
die versuchen einen Weg aus dem Haus zu finden, das ihnen wie ein Gefängnis
erscheint.
Kommentar:
Ich hatte das Buch für eine
Freundin gekauft, habe dann die erste Seite angelesen und war sofort von der Geschichte
gefangen. Carter wird förmlich von einem Wasserstrudel in diese neue Welt
ausgespuckt, nackt und ohne Erinnerung an sein vorheriges Leben. Von Anfang an
ist klar, dass er anders ist als die anderen Personen, die im FÜRIMMERHAUS
gestrandet sind. Er kann sich an seinen Namen erinnern und kein Archon
erscheint, um ihn abzuholen.
Die leuchtende Emmeline ist
es, die ihn abholt und zu den anderen führt. Diese reagieren sehr
unterschiedlich auf den Neuankömmling.
Kai Meyer ist es gelungen, die
Geschichte durchgehend spannend zu halten und immer wieder Überraschungen
einzubauen. Obwohl die Handlung ausschließlich im FÜRIMMERHAUS spielt, baut
sich kontinuierlich Spannung auf. Man weiß als Leser nicht, was man erwarten
soll und kann.
Merkwürdige Gestalten
bevölkern diese Welt, die gegeneinander Krieg führen. Die Flüchtenden müssen
durch diese bizarre Welt, verfolgt von einem Zeigermann und einer Eulenechse. Vieles erinnert an den Zauberer von Oz, eine
Welt, die ebenfalls mit bizarren Wesen bevölkert ist. Hier ist es lediglich ein
Haus aber:
"Das
Haus lebt", sagte Hengis.
"Das Haus wächst", sagte Diabondo.
"Es verschiebt sich und verdreht sich", sagte
Emmeline.
"Und es hat einen eigenen Willen", ergänzte
Hyazinthe."
Es
gibt keinen Tag und keine Nacht, es gibt keine geraden Wege und immer wieder
stoßen die Freunde bei ihrer Flucht auf Famuli, die gegeneinander Krieg
führen. Es gibt sogenannte
Strandmenschen, Wesen aus Strandgut zusammengesetzt, die versuchen, in das
innere des Hauses zu gelangen. Die Famuli sind skurrile Wesen, die eine Hand
als Kopf besitzen und das sind nicht die einzigen Seltsamkeiten in diesem Haus.
Während ihrer Flucht philosophieren die Freunde über das Haus, seine Existenz,
seine Bewohner und über den Erbauer. Sie diskutieren darüber, ob es besser ist,
eine zweite Chance zu bekommen und sich nicht an Vergangenes zu erinnern. Oder
ob das Wissen um die Vergangenheit wichtig für die Zukunft ist.
Fazit:
Ich habe lange kein Buch mehr von Kai Meyer gelesen, das werde ich nach diesem
Roman auf jeden Fall ändern. Eine beklemmende, düstere Geschichte mit einem
Funken Hoffnung.
Titel:
Das Fürimmerhaus
Autor:
Kai Meyer
Verlag:
Sauerländer, HC, 379 Seiten
ISBN:
9783737358286
Hi Petra!
AntwortenLöschenIch freu mich sehr dass dir das Buch gefallen hat! Ich fand es auch durchweg sehr spannend und es gab eigentlich keine große Atempause ... ich glaube, das Ende hätte für mich noch etwas klarer sein können, aber ich war jedenfalls auch sehr begeistert!
Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass dir die Science Fiction Trilogie von ihm gefällt: Die Krone der Sterne. Da ist auch viel Action angesagt, es wirkt wie eine Art Space Opera und hat mir auch sehr gut gefallen :)
Liebste Grüße und eine schöne Woche!
Aleshanee
Hallo Aleshanee, ich bin ja immer noch absoluter Fan der Merle Trilogie und von den sagennacherzählungen. Ich habe ihn vor Jahren sehr gerne gelesen, durch die ganzen neuen SPler aber etwas aus den Augen verloren. Dscbinland subbt noch aber ich schaue dann mal weiter. Dein Vorschlag klingt gut. Liebe Grüße Petra
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