31 August 2019

Wanderwelt - Retromorphia, die Pforte zur gläsernen Nacht Buch 5 von Claus M. Schwarz


https://www.amazon.de/Retromorphia-Pforte-gl%C3%A4sernen-Nacht-Wanderwelt/dp/B07S15VHPS/ref=sr_1_3?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=Retromorphia&qid=1567247196&s=books&sr=1-3
Bei „Wanderwelt“ handelt es sich um Buch fünf der Retromorphia Reihe. Wie ich schon in den ersten Rezensionen geschrieben habe, ist diese Geschichte für mich nicht aufteilbar, sie ist aus einem Guss und ein dicker Roman wäre mir persönlich lieber gewesen als diese Aufteilung. Aber ich weiß, mit meiner Vorliebe für dicke Bücher stehe ich alleine da, daher verstehe ich die Entscheidung von Claus M. Schwarz, hier drei dünne Bände zu veröffentlichen.
Eine Inhaltsangabe zu diesem Band zu schreiben ohne zu vieles zu verraten ist kaum möglich.
Taimen erfährt, wer sein Vater ist aber glücklich macht ihn dieses Wissen nicht. Ist ein Mensch, der seine Herkunft nicht kennt, nicht vielleicht besser dran als jemand, der erfährt, von wem er abstammt, dieses Wissen ihn aber nicht glücklich macht?

Letztendlich muss etwas an diesem jungen Mann dran sein, das ihn zu etwas besonderem macht, denn seine Gefährten halten treu zu ihm. Was als simpler Auftrag für Osman und Lecta begann. wird zu einer tiefen Freudschaft. Auch Hernan oder Pater Zisensius könne sich dem Charisma Taimens nicht entziehen. Ist es also wichtig, wer er früher war und was er gemacht hat? Sich eine Zukunft aufzubauen ohne die Bürden der Vergangenheit, die einen belasten?
Die Welt, die der Autor hier geschaffen hat, ist sehr beeindruckend. Am Ende dieses Buches gibt es ein sehr ausführliches Glossar zur Entstehung der Welt und ihrer Historie. Das hat mir im Nachhinein geholfen, einige Dinge besser zu verstehen. Dazu kommen ein Wortverzeichnis und die Erklärung zum Jahresverlauf und zur Magie.
Neben den Weilichter Marken spielt das Reformatorium eine wichtige Rolle in dieser Erzählung. Im Roman selber erfährt der Leser eigentlich zu wenig über diesen Orden, daher ist der Anhang sehr erhellend. Und auch auf die Weilichter Marken geht der Autor hier noch einmal besonders ein.
Es ist sicher sinnvoll, diese sehr ausführlichen Details zu Welt, Menschen, Religion, Politik und Magie als Anhang beizufügen, weil es hastige Leser sicher langweilt, zu viel Input zu bekommen. Mir persönlich hat aber dadurch etwas Tiefe in der Geschichte gefehlt. Wie ich schon einmal anmerkte: Über Lecta und Osman erfährt der Leser nichts, über Daphne und Hernan nur sehr wenig. Da sie, neben Taimen, wichtige Charaktere sind, hätte ich gerne etwas mehr über ihr Leben und ihre Vergangenheit erfahren. Immerhin setzen sie für einen, ihnen bisher unbekannten Mann, ihr Leben aufs Spiel.
Daher ist es erfreulich am Ende des Bandes zu erfahren, dass noch nicht alle Geschichten erzählt sind und der Autor noch über zahlreiche Ideen verfügt.
(Ich hätte gerne ein Buch über Osman, eines über leica, eines über Lecta usw. )
Sprachlich gibt es an diesem Roman absolut nichts auszusetzen, Claus M. Schwarz beherrscht sein Metier und er erzählt eindringlich und spannend. Er meidet Wiederholungen und Ausschweifungen und führt die Geschichte kontinuierlich zu ihrem Höhepunkt.
Es ist schwer, die Bücher einem bestimmten Genre zuzuordnen. Dystopie? Ja durchaus, denn nach dem großen Feuer gingen die Errungenschaften der Menschheit verloren. Die sogenannten Pioniere experimentieren an den Überbleibseln der Vergangenheit und entwickeln neue Techniken. Gerade die Reformatoren sind im erfinden von neuen Waffen und Maschinen hier die Vorreiter. Die Nostalgiter hingegen sammeln nur die alten Artefakte und möchten mehr über die Vergangenheit erfahren.
Fantasy? Auch dieser Begriff passt, denn hier wird neben der Technik durchaus noch Magie genutzt. Science Fiction? Immerhin werden hier mechanische Gliedmaßen verwendet. Steampunk? Für mich eher nicht, denn Steampunk spielt für mich im viktorianischen Zeitalter, obwohl die Mischung zwischen Technik und teilweise mittelalterlichem Ambiente durchaus den Gedanken zulassen.
Aber egal, wie man diese Romane klassifiziert, sie sind lesenswert und unterhaltsam.  Für ich ist und bleibt es unbegreiflich, warum einige AutorInnern keinen Verlag finden, obwohl sie tolle Geschichten erzählen. Wer keine 08/15 Storys mag, der wird an dieser Reihe seine Freude haben.
Titel: Wanderwelt
Reihe: Die Pforte zur gläsernen Nacht 5. Buch
Autor: Claus M. Schwarz
Verlag: Selfpublishing
ISBN: 9781090168009

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Achtung Datenschutz! Mit dem Abschicken des Kommentars nehme ich zur Kenntnis und bin einverstanden, dass meine Daten von Blogspot gespeichert und weiterverarbeitet werden!