Die Götter verteilten
die Herrschaft über die Welt zu gleichen Teilen zwischen den Menschen und den
Elben. Auch die Magie wurde aufgeteilt. Während die Menschen über das Feuer und
die Erde geboten und die Herrschaft über den Tod zugesprochen bekamen, wurde
den Elben die Macht über Wasser und Luft gegeben sowie die Kraft des Heilens.
Doch die Elben
vertreten die Ansicht, dass sie das Recht auf die Herrschaft über die Welt
haben. Sie sind die Erstgeborenen, sie wurden als erste von ihrem Schöpfer
geschaffen und mit dem Recht der Älteren beanspruchen sie den Thron der Welt. Aber
die Menschen dulden keinen König über sich. Sie sind frei und ungebunden, sie
werden nur von Fürsten regiert, die im Namen des Volkes herrschen, nicht von
Königen, wie die Elben.
Siwanon Amadian ist
der Fürst von Guzar, ein mächtiger Feuermagier und Seelenherr. Doch er wird des
Mordes am Elbenkönig Dajaram bezichtigt. Sein Volk wird vernichtet und
versklavt, er selbst wird von den Zwillingssöhnen des Königs gefangen genommen,
gefoltert und getötet. Seine beiden Kinder, ein Sohn und eine Tochter,
entkommen dem Gemetzel, leben seitdem jedoch Armut und Schande.
Sinan, der Sohn,
versteht nicht, dass sein mächtiger Vater die Elbenkrieger bei ihrem Angriff
nicht vernichtet hat. Er fühlt sich vom Vater feige verraten und im Stich
gelassen. Während seine Tochter, Sanara, sich sicher ist, dass die Macht des
Vaters gegen die Elben nicht ausgereicht hat und er gegen die vereinten Kräfte
der Zwillinge keine Chance hatte.
Auch sie muss bald am
eigenen Leib erfahren, wie mächtig Tarind und Telarion Norandar sind, als sie
in deren Gefangenschaft gerät. Als der Elbenkönig Sanara gefangen nimmt,
scheint der ultimative Sieg nahe. Die junge Frau ist eine mächtige
Feuermagierein und Seelenbegleiterin. Wenn es dem König gelingt, der Tochter
des Hauses Amadian ihre Magie zu
entreißen und sie sich Untertan zu machen, wird er stark genug, um den König
von Salife zu besiegen. Er beauftragt seinen Zwillingsbruder damit, Sanara ihrer Kräfte zu berauben, doch der Heerführer
stößt auf erbitterten Widerstand. Statt
sie zu besiegen, verwebt sich ihrer beider Magie. Eine Reise in das Jenseits
zeigt ihnen, dass es auch noch eine andere Möglichkeit gibt als ewige
Feindschaft. Doch beide leugnen die Begebenheit, der Hass zwischen Elben und
Menschen existiert schon zu lange, als das man ihn überwinden könnte. Doch von
nun an sind die junge Frau und der Fürst der Elben miteinander verbunden. Ihr
Schicksal ist es, der Welt den Frieden zu bringen und zu beweisen, dass die
eine Rasse nicht ohne die andere nicht existieren kann. Sie sind zwei Seiten
einer Medaille und die Welt braucht beides: Licht und Dunkel
Kommentar:
Das Cover des Buches
stellt Serena dar, leider entspricht das Motiv überhaupt nicht dem Bild, das
man sich als Leser von der jungen Frau macht. Im inneren des Covers findet der
Leser sehr ausführliche Karten über die Welt, welche die Autorin sehr
detailliert entworfen hat und man kann den Ereignissen somit sehr gut folgen.
Elben und Menschen
werden hier als zwei sehr unterschiedliche Völker dargestellt, die nichts
gemeinsam haben. Wasser gegen Feuer, Dunkelheit gegen Licht, Kälte gegen Wärme.
Diese Aufteilung erfolgte durch die Götter. Doch während sowohl Elben als auch
Menschen, den jeweils Anderen als Feind ansehen, wollten die Götter, dass beide
Rassen gemeinsam über die Welt herrschen und sich ergänzen. Erst nachdem der
Gott des Chaos aus der Welt verbannt wurde, kam es zum Bruch der Völker. Die
Elben, welche die Harmonie anbeten, wollen, dass auch die Geschöpfe des Chaos
und der Dunkelheit aus der Welt verschwinden und starten einen
Vernichtungsfeldzug. Sie erkennen nicht, dass eine Welt ohne Gegensätze in
Starre und Stagnation verfällt und sich
am Ende selbst vernichtet. Nur ein ausgeglichenes Maß an Harmonie und Chaos
sorgt dafür, dass die Welt sich weiter
entwickelt. Ohne Dunkelheit weiß man das Licht nicht zu schätzen. In der Hitze
des Tages erfrischt eine kühle Brise und im eisigen Winter wärmt einen ein
behagliches Feuer. Sanara und Talerion sind wie Ying und Yang, alleine sind sie
nichts, gemeinsam können sie die Welt erschüttern. Beide müssen ihre tief
verwurzelten Vorurteile überwinden, sie müssen lernen sich zu verzeihen, zu
achten und zu vertrauen. Somit hat diese Geschichte durchaus einen Bezug zur
Gegenwart. Immer wieder werden Menschen auf Grund ihrer Andersartigkeit
diffamiert und verletzt. Auch heute noch müssen wir lernen, Respekt vor Anderen
zu haben und sie trotz ihrer Gegensätze zu achten. Eine allgemein gültige Regel
des menschlichen zusammen Lebens.
Sowohl Talerion als
auch Sanara brauchen Zeit, ihren alten Hass und ihr Misstrauen zu überwinden.
Das geht nicht auf heute auf morgen, die Autorin überstürzt die Ereignisse
nicht sondern lässt der Geschichte viel Raum und verleiht ihr damit eine
Glaubwürdigkeit, die den Leser beeindruckt.
Fazit:
Eine spannende
Geschichte über den Unterschied zweier Kulturen, die lernen müssen, was
Toleranz und Respekt bedeuten. Ein jederzeit aktuelles Thema, spannend erzählt,
mit ausgefeilten Charakteren.
8 von 10 Sternen
Titel: Dunkelmond
Autorin: SusannePicard
Verlag: Bastei Lübbe,
Softcover, 491 Seiten, Ausgabe Februar 2013
ISBN:
978-3-404-20689-6
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