Das Verlagsgeplauder mit Torsten Low, Jürgen Eglseer
und Torsten Low hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen und lädt zum
Nachdenken ein.
Die drei Herren haben aus dem Nähkästchen
geplaudert und erzählt, dass sie oft Manuskripte zugeschickt bekommen, die
eindeutig nicht ins Verlagsprofil passen. Auch von den bürokratischen Hürden haben sie erzählt, die mir absolut nicht bewusst waren. Ich sage dazu nur: Uns Bloggerinnen
und Blogger geht es nicht viel anders. Es kommt eine E-Mail mit folgendem Text:“
Oh, Dein Blog ist toll, es hat mich beeindruckt, wie Du auf die Bücher
eingehst. Ich schicke Dir mein Buch als E-Books, damit Du es rezensieren
kannst. Dann folgt als Anhang ein Liebesroman oder ein Psychothrillern. Nein!
Auf meinem Blog ist vermerkt, dass ich keine E-Books lese. Und ich schreibe
Rezensionen zu Fantasy. Kein romancy, keine dark romance, kein young adult, sondern,
dass, was man in den 80ern und 90ern unter dem Begriff Fantasy verstanden hat. Jeder,
der sich meinen Blog anschaut, kann das auf den ersten Blick erkennen. Es gibt
eine kleine Anzahl Rezensionen zu Krimis aber das sind cosy Krimis, in denen es
eher um das „who done it“ geht als um psychopatische Verstümmelungen.
Natürlich freue ich mich, wenn sich Schreibende
vertrauensvoll an mich wenden, damit ich ihr Buch lese und rezensiere und ich
mache das gerne. Aber bitte, informiert euch doch vorher, über was der/die
Angeschriebene bloggt und ob euer Buch in das Profil passt.
Und eine Anmerkung eines Zuhörers hat mich
verärgert. Er meinte, dass ein Manuskript, dass bei einem Verlag eingereicht
und dort veröffentlicht wurde, eine gewisse Qualitätskontrolle durchlaufen hat.
Auf dem Selfpublisher Markt gäbe es so etwas nicht und daher fände man dort fast
nur Schund. Die drei Herren haben dem Gast souverän Rede und Antwort gestanden. Es gibt einen Verlag, dessen Bücher ist nicht mehr lese, weil sie
vor Fehlern strotzen und mir dadurch das
Lesevergnügen total versaut wurde. Kritik wurde nicht angenommen. Natürlich
gibt es das auch bei Selfpublishern und Selfpublisherinnen. Aber sie sind offen
für Kritik und Anregungen und nehmen die Fehlerliste an. Es ist verständlich
und menschlich Fehler zu machen, bei selbst verlegten Büchern bin ich da
nachsichtiger als bei Verlagsbüchern. Erstaunlich finde ich es dann, wenn mir
gesagt wird, dass ich die einzige Leserin war, die das moniert hat. Ich bin sicher
nicht fehlerfrei und meine Schulzeit liegt 45 Jahre hinter mir aber es gibt
Dinge, die kann und will ich als Lesende nicht akzeptieren.
Ich möchte und hier nochmals eine Lanze für
Selfpublisherinnen und Selfpublisher brechen. Ich lese mittlerweile sehr viele dieser
Veröffentlichungen und bin immer wieder überrascht von der Qualität und der
Fülle an Ideen, die sich in diesem Bereich finden. Auch die Gestaltung, wie man
zum Beispiel bei Stadt ohne Nacht von Silke K.Weiler sehen kann, ist teilweise
wunderschön. Die Autoren und Autorinnen müssen sich nicht den Vorgaben des
Verlags beugen (wer bei der Lesung von Bernhard Hennen war, weiß, was ich
meine) und können ihren Ideenreichtum freien Lauf lassen. Und es sind
überraschende und vielfältige Ideen, die mich täglich faszinieren.
Ich werde am Ende des Beitrages eine Liste von
Selfpublishern und Selfpublisherinnen veröffentlichen und Rezensionen dazu verlinken. Wer also einmal den
Schritt in dieses Neuland wagen möchte, dem sage ich, dass alle diese Autoren
und Autorinnen lesenswert sind. Die Liste wird sicher nicht vollständig sein
aber erst erleichtert euch vielleicht den Schritt, einmal die ausgetretenen
Pfade zu verlassen.
Ich freue mich auf das Verlagsgeplauder 2026,
denn ich lese auch gerne Bücher aus Kleinverlagen, weil diese ebenfalls den Mut
haben, Büchern eine Chance zu geben, die nicht unbedingt dem Mainstream
entsprechen.
Jörg Benne, Tibor Merlak, Tim J. Radde, K.H. Lawaty (western), Florian Clever, Jaro Zohar, Peter Scheerer (science fiction), Eli Brandeis (science fiction), Andreas Ritler (aus der Schweiz), Patrick Arbogast, Pascal Wokan (mittlerweile auch Verlagsautor), Nick Rinnert, Jannis Illgner, Christoph Zachriae, Anton Serkalow, Horus W. Odenthal, Jan Patrick Wiezorek, Dane Rahlmeyer, Peter Hohmann, Daniel Thiering, Claus M. Schwarz, Peter Seegmüller (Schweiz), Amalia Zeichnerin, Michaela Göhr (teils/teils, auch Verlagsautorin), Silke K. Weiler
Die Liste ist natürlich nicht vollständig. Von Michael Knabe und Lew Marshall fehlt noch eine Rezension. Alle, die ich jetzt nicht genannt habe, mögen mir verzeihen.
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