Menira von Trayn ist die erste Frau, die ihren Dienst als Paladin in der Stadt Glitterkant antritt. Doch ihr erster Arbeitstag ist anders als erwartet. Statt auf den Straßen stolz ihren Dienst zu verrichten und die Bürger zu schützen, soll sie im Büro versauern und als Sekretärin arbeiten. Denn Polizeichef Mongo Senfdraht ist alles andere als begeistert, eine Frau in seinen Reihen aufnehmen zu müssen. Die wichtige Tätigkeit eines Paladins sollte weiterhin Männern und Zwergen vorbehalten bleiben. Aber er hat nicht mit der Sturheit seiner neuen Paladinin gerechnet, die damit droht, zur Presse zu gehen, sollte der ihr keinen adäquaten Job anbieten. Damit nicht genug, unterstellt man Mungo Senfdraht auch noch einen Ork, einen Illusionisten und eine Elfe. Ein nie dagewesenes Ereignis in den Annalen der Polizeitruppe. Was liegt näher, als diese vier unerwünschten Elemente zu einer Truppe zusammen zu schließen und ihnen einen unmöglichen Fall zu übertragen? So wird man unliebsame Mitarbeiter los, denkt er. Da denkt er leider falsch.
Kommentar:
Ich habe selten so laut
gelacht, wie bei diesem Roman, der so völlig anders war als erwartet. Er hat
mich ein bisschen an die Turai Saga von Martin Scott erinnert, er verfügt über
den gleichen Charme und Humor.
Menira ist niemand, die sich
die Butter vom Brot nehmen lässt. Gerade durch die außergewöhnliche
Konstellation der Gruppe haben sie da Erfolg wo andere scheitern. Alle vier erkennen keine Grenzen an, machen keine
Unterschiede zwischen Orks und Elfen, arm und reich. Herrscher oder Untertan.
Sie respektieren einander und schätzen die Fähigkeiten des jeweiligen und
gemeinsam sind sie unschlagbar. Auch wenn es ein steiniger Weg bis dahin ist.
-Leutnant Fendron, ist ein Illusionist.
Illusionisten agieren normalerweise als Betrüger, doch Fendron wurde amnestiert,
weil er als Kronzeuge ausgesagt hat. Im Spaß wurde ihm vorgeschlagen, die
Seiten zu wechseln und zur Polizei zu gehen, er machte aus dem Witz ernst.
-Leutnant Harras grBosch ist ein
Ork, ein Spezialist für Nahkampf. Er ist der Beweis, dass die Vorurteile gegen
Orks nichts als Lügenmärchen sind.
-Leutnant Gondruel ist eine hitzköpfige Elfe mit mehr Disziplinarverfahren
als alle Paladine zusammen. Ihr fällt es am schwersten, ihre Vorurteile
abzulegen aber nichtsdestotrotz hält sie zu ihrer Truppe, auch, wenn es gegen
ihr eigenes Volk geht.
Unterstützung erhalten die
vier seltsamen Ermittler von Gal Hanno, einem Nekromanten und Pathologen.
Bei der ersten Besprechung im
Polizeihauptquartier wird Menira ein Selbstmord zugewiesen, ein Affront!
Paulot Yana, Magier und
Geschäftsmann soll von seinem 60 Meter hohen Turm gesprungen sein. Was Menschen
nicht sehen, erkennen scharfe Elfenaugen oder ein Illusionist sofort. Spuren
deuten darauf hin, dass sich der Magier gewehrt und seinen Sturz durch einen Schwebezauber
abzumildern versucht hat. Es handelt sich also eindeutig um Mord und nicht um
Selbstmord und Mungo Senfdraht bereut es bald bitter, diesen Fall dem Team
zugeordnet zu haben. Denn die Vier treten bei ihren Ermittlungen jedem auf die Füße,
egal, welche Position er oder sie innehat.
Hier werden Rassismus, Frauenfeindlichkeit und Vorurteile, brandaktuell in einem
unterhaltsamen, spannenden und amüsanten Roman verpackt. Es handelt sich um
einen modernen Fantasy Krimi, der Autor bezeichnet es selbst als Fantasy Pop.
Die Geschichte ist angenehm
und flüssig zu lesen. Obwohl das Buch nur 266 Seiten hat, hat man als Leser das
Gefühl so viel mehr zu bekommen. Und bis zum Ende hin ahnt man kaum, was hinter
diesem Verbrechen steckt.
Fazit:
Ein spannender Krimi, der in
einer Fantasywelt spielt, in der alle gängigen Klischees schön durch den Kakao
gezogen werden. Nichtsdestotrotz mit ernsten Untertönen, denn Rassismus und
Vorurteile sind in unserer Welt leider täglich zu erleben. Dem allen einen
amüsanten Touch zu geben spricht nicht gegen den Ernst der Lage.
Eine absolute Leseempfehlung
Titel: Menira
Autor: Nick Rinnert
Verlag: Selfpublishing über
Amazon, TB, 266 Seiten
ISBN:9781534997387
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