29 September 2023

Gallant von V.E. Schwab

 

Olivia Prior lebt in einem Heim für gefallene Mädchen, in dem man ihr beibringt, eine stille, gehorsame und fleißige Bedienstete zu werden. Sie ist stumm und kann sich gegen die Schikanen der anderen Mädchen nicht zu Wehr setzen. Da sie ihren Schmerz nicht artikulieren kann, fordert ihre Stummheit die Mitbewohnerinnen zu immer größeren Misshandlungen heraus, bis Olivia irgendwann platzt und sich handgreiflich zur Wehr setzt.
Olivia weiß nichts über ihre Herkunft oder über ihre Eltern. Sie besitzt lediglich ein Tagebuch ihrer Mutter, aus dem hervorgeht, dass die Frau zum Ende hin immer verstörter wurde. Das erkennt Olivia an der wirren Schrift und den seltsamen Einträgen.
Der letzte Satz lautet: Du bist in Sicherheit, so lange Du Dich fernhältst von Gallant.“
Olivia weiß nicht, was sich hinter dem Begriff Gallant verbirgt, bis eines Tages ein Brief das Waisenhaus erreicht, in dem steht: „Du bist gewollt. Du wirst gebraucht. Du gehörst zu uns. Komm nach Hause, liebe Nichte. Komm nach Gallant."
Und trotz der Warnungen ihrer Mutter begibt sich Olivia nach Gallant, um mehr über ihre Herkunft und die Ursachen ihrer Stummheit herauszufinden.

28 September 2023

Top Ten Thursday 28.09.2023 10 Bücher, die eine "Zeit" im Titel haben (morgens, mittags, Montag, Früh, spät, gestern etc - vielleicht auch Tag/Woche/Monat)


Das Thema habe ich sehr frei interpretiert. Zuerst hatte ich lediglich Bücher mit dem Wort Zeit im Titel, nach und nach wurde ich etwas fündiger. Ganz getroffen habe ich es aber nicht. Ich mache heute zwei Listen. Da ich in Urlaub bin fehlen dieses Mal links und Cover, ich hoffe, die Auswahl gefällt euch trotzdem 

Zeit:

16 September 2023

Todesengel von Andreas Eschbach

Vier Kinder befinden sich auf dem Schulweg, als sie von einer Gruppe Jugendlicher schikaniert und drangsalieret werden. Sie sollen ihr Taschengeld herausrücken, sonst würden sich die Angreifer mit dem Mädchen vergnügen. Die Kinder sind völlig verschreckt, panisch und hilflos angesichts der Situation und wissen sich nicht zu wehren. Da erscheint ein helfender und aufmerksamer Mann, der den Kindern zur Seite steht und die Jugendlichen vertreibt, der aber kurze Zeit später von diesen gestellt und zu Tode geprügelt wird. Niemand steht ihm und den Kindern zur Seite und dieses traumatische Ereignis prägt das Leben der Vier.

Kommentar:
Fünfzehn Jahre später haben die Vier keinen Kontakt mehr zueinander. Als ein sogenannter Todesengel erscheint und wehrlosen Menschen zur Seite steht, die brutal überfallen und verprügelt werden, wünschten sich nur alle, dass es damals schon so einen Engel gegeben hätte, der ihnen geholfen hätte.

10 September 2023

Böses Erwachen von Deborah Crombie

Annabelle  Hammond ist eine wunderschöne, selbstbewusste und emanzipierte Frau, die alles im Leben hat, was man sich nur wünschen kann. Sie ist in die Fußstapfen ihres Vaters getreten und hat die Geschäftsführung der alteingesessen Tee-Firma übernommen. Sie hat einen Verlobten, der sie abgöttisch liebt, die Menschen bewundern sie und sie führt ein Leben, um das sie viele beneiden. Trotzdem wird diese junge Frau ermordet. Gemma und Kincaid, die den Fall untersuchen, können kein Motiv finden, haben zwar viele Verdächtige aber keinerlei Beweise. Und je tiefer sie in das Beziehungsgeflecht von Freunden und Familie eindringen, desto mehr wird klar, dass Annabelle noch ein anderes Gesicht besaß, das sie in der Öffentlichkeit nicht zeigte.

Kommentar:
Ich mag diese Serie von Deborah Crombie sehr gerne und ich greife immer wieder zu einem ihrer Krimis, obwohl sie schon älter sind. Doch sie sind zeitlos, spannend, die beiden Hauptfiguren sind sehr sympathisch. Die Fälle sind nicht so blutrünstig wie in den nordischen Krimis, die Plots sind sehr gut durchdacht und das Ende kaum vorhersehbar. Gemma und Kincaid sind keine Polizisten ohne Privatleben, sie müssen Beruf und Karriere unter einen Hut bringen, zumal Gemma alleinerziehend ist und ihr dreijähriger Sohn Toby ein echter Wirbelwind ist. Diese persönlichen Einblicke in das Leben der Protagonisten bringen sie uns näher und geben den Krimis eine gewisse Leichtigkeit.
Annabelle Hammond hat sich vor ihrem Tod mit ihrem Verlobten gestritten. Bis die beiden Ermittler mehr über diesen Streit erfahren, dauert es sehr lange und auch der Leser rätselt fieberhaft mit. Angeblich wurde die junge Frau von allen geliebt und bewundert. Ihr Vater hat sie regelrecht vergöttert. Erst nach und nach stellt sich heraus, dass Annabelle nicht so perfekt war, wie es alle behaupten. Sie ging in der Firma neue Wege, entgegen den Wünschen ihres Vaters, sie hatte eine Beziehung, von der ihr Verlobter nichts wusste und sie spielte oft Menschen gegeneinander aus. Sie eine Intrigantin zu nennen wäre noch harmlos.
Gemma, die einem der Verdächtigen schon oft begegnet ist, lässt sich hier auf einige Wagnisse ein, die Kincaid nicht gutheißen kann. Sie trifft den Musiker Gordon Finch mehrmals zur Befragung alleine, was entgegen aller Dienstvorschriften ist. Sie fühlt sich zu diesem stillen Mann, der alle Brücken hinter sich abgebrochen hat und lieber als Straßenmusiker lebt, seltsam hingezogen. Doch durch die fast intime Basis der Gespräche erfährt sie auch näheres über die junge Frau. Es ist Gordon, der Gemma zuerst auf das nicht ganz so perfekte Antlitz von Annabelle hinweist. Und auch Jo, ihre Schwester, gesteht, dass Annabelle durchaus Menschen manipulieren und verletzen konnte.
Deborah Crombie flicht in dieses Kriminalfall immer wieder kleine persönliche Intermezzi der beiden Polizisten ein. Man kann die Bände durchaus lesen, ohne die anderen Bücher zu kennen aber die Beziehung der Ermittler entwickelt sich von Band zu Band weiter. Gerade, was Kincaids Leben betrifft, gibt es im Laufe der Zeit gravierende Veränderungen, die ich gerne mitverfolgt habe. Da ich gerade erst wieder in London war, gefallen mir die etwas ausführlichen Schilderungen der Umgebung sehr gut. Vor allem Canary Wharf und Greenwich, wo der Roman spielt, haben wir dieses Mal länger durchstreift und ich habe vieles erkannt. Das macht natürlich für mich noch einen besonderen Reiz aus, ich kann aber verstehen, wenn andere Leser das als zu ausführlich empfinden. 
 
Fazit:
Auch dieser sechste Fall des Ermittlerduos ist sehr spannend, es fehlt aber auch nicht die menschliche Komponente. Die Autorin schlägt stets etwas leisere Töne an, dadurch wirken die Fälle aber noch intensiver. 
 
Titel: Böses Erwachen
Reihe: Gemma & Kincaid Band 6
Autorin: Deborah Crombie
Verlag: Goldmann, TB, 448 Seiten
ISBN: 978-3442471966

07 September 2023

Top Ten Thursday 07.09.2023 - Zeige uns 10 Bücher, deren Titel mit dem Buchstaben P beginnt (vorzugsweise ohne Der, Die, Das)

P ist zum Glück endlich wieder ein Buchstabe, bei den ich genug Auswahl habe. Ich musste nur auf zwei Titel mit einem Artikel davor zurück greifen. Puppenspieler ist Nummer 11 und eine Zugabe.

Auszug aus meiner Rezension: Ich hatte ja schon bei »Initius« das Problem, eine Rezension zu verfassen, weil meine Worte für die Größe der Geschichte und deren Umfang einfach zu unzulänglich sind. Hier mein Versuch zu den zwei Bänden von Perfektus. Ich hoffe, ich kann euch damit erreichen.
Chelandros Abtalins schickt Roman und Partha auf die Suche nach zwei Steinen die „das Schicksal der Haranen im Kampf von Bandaris mit Boruhn“ (Zitat von der Website des Autors) entscheiden sollen. Schwarz und weiß, Ying und Yang, zusammen sind die Steine eins und können alles bewirken. Auch der Sivu, Safur ad Andiranah, Erbauer des Turms zu den Sternen und höchster aller Haranen ist auf der Suche nach den Steinen. Er sieht in ihnen die Vollkommenheit, nach der er strebt.
Weder Roman noch das kleine Mädchen kennen den Weg. Sie folgen ihrem Herzen, ihrem Gefühl und den Sternen.

02 September 2023

Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte von T.J Klune - mein Tipp

Linus Baker ist der personifizierte, klassische Bürokrat. Seine Aufgabe ist es, Waisenhäuser zu kontrollieren, um zu sehen, ob die dort untergebrachten, magisch begabten Kinder gut behandelt werden. Er kann die „Vorgaben und Verordnungen“ seiner Behörde fast auswendig und er hält sich strikt an dieses Regelwerk. Emotionen oder eine persönliche Meinung verbietet er sich. Lässt er ein Waisenhaus schließen, kümmert er sich nicht um die Konsequenzen für die Bewohner, denn das betrifft seinen Aufgabenbereich nicht mehr.
Eines Tages wird er zum „Allerhöchsten Management“ gerufen. Seine Korrektheit, seine Objektivität und Neutralität machen ihn zu dem geeigneten Prüfer für ein abgelegenes Waisenhaus auf einer einsamen Insel. Linus Baker soll sich dort vier Wochen einquartieren und wöchentlich über die dortigen Abläufe Bericht erstatten, um dann zu entscheiden, ob das Haus geschlossen werden soll.
Linus muss seine Komfortzone verlassen und in die Welt hinaus. Er ist sehr unglücklich über die Entscheidung, ihn an das Ende der Welt zu schicken aber er ist sich sicher, seine Arbeit auch dort korrekt und unparteiisch verrichten zu können. Doch was ein 40jähriger, der seinen Wohnort nie verlassen hat, schon von der großen, weiten Welt?