Fi erwacht an Bord eines Schiffes,
ohne jede Erinnerung. Sie ist alleine, nur eine sprechende Möwe, die sich Kriwa
nennt, ist bei ihr. Diese erzählt ihr, dass Kapitän Koggs Windjammer Fi an der Küste
Albions aufgelesen und an Bord genommen hat. Der Klabautermann hat es sich zur
Aufgabe gemacht, Elfen und Menschen die Flucht von Albion zu ermöglichen, seit
die Nebelkönigin Morgoya das Inselreich erobert hat und alle Wesen dort versklavt.
Morgoyas Ziel ist es nun, einen Fuß auf das Festland zu bekommen und ihren Eroberungsfeldzug
dort fortzuführen.
Koggs Windjammer und seine
Mannschaft sind dem Gesang einer Sirene erlegen. Nur Kriwa und Fi sind gegen das
Lied immun, da der Gesang für weibliche Ohren nicht betörend wirkt. Also machen
sich die Möwe und das Mädchen auf, die Mannschaft zu retten. Dabei retten sie
nicht nur die Klabauter sondern auch den Meermann Nikk, der in die Fänge der
Sirene geraten ist. Und mit seiner Rettung beginnt ein unglaubliches Abenteuer,
denn das Meerreich ist in großer Gefahr und Nikk, Fi und Kriwa müssen alle
Hebel (Flügel)in Bewegung setzen, um es zu retten.
Kommentar:
Nachdem ich im August drei
Bücher gelesen habe die mich ziemlich enttäuscht haben, brauchte ich endlich
mal wieder richtig gute high fantasy. Mit den Chroniken der Nebelkriege habe
ich sie gefunden. Die Bücher sind noch aus dem Verlag Feder & Schwert, dem
ich immer noch nachtrauere. Sie hatten seltene und schöne Bücher. Viele
Geschichten haben keinen neuen Verlag gefunden und werden nicht neu aufgelegt
und gehen somit den Lesenden verloren. Es gibt von den Nebelkriegen noch eine
alte Auflage vom Ravensburger Verlag, die aber nicht so schön gestaltet ist.
Die Schrift auf diesem Cover ist silbrig abgesetzt und glitzert, die Motive auf
dem Cover sind von einem Oval eingefasst und die Farbkombination silbern und blau
sowie die Strahlen der untergehenden Sonne sind ein wirklicher Blickfang. Im Inneren gibt es eine ausführliche Karte und über jedem Kapitel findet sich eine
Illustration einer Meerjungfrau.
Dazu kommt die wirklich zauberhafte
Geschichte, die mit so ziemlich allem aufwartet, was die Fantasywelt zu bieten
hat. Feen, Elfen, Nixen Meermänner, Däumlinge, Klabautermänner. Irrlichter,
Zauberer, sprechende Möwen. Gargoyles, Hexenmeister, Trolle, Zwerge. Der
Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, man sieht es förmlich aus dem Kopf des
Autors herauspurzeln.
Obwohl es sich um eine
Fantasywelt handelt, sind Ähnlichkeiten mit unserer Welt sicherlich kein
Zufall. Ein Fluss Namens Elbe, an der die Stadt Hammaburg liegt. Im Osten eine
Universitätsstadt Halla, im Süden das schöne Fryburg und im Westen Colona. So
betritt man zwar eine fremde Welt, in der aber vieles sehr vertraut wirkt.
Außer Nikk und Kriwa weiß
niemand, dass Fi ein Mädchen ist. Von Beginn an gibt sie sich als Junge aus, um
mehr Freiheiten zu haben und sich gefahrlos herumtreiben zu können. Sie kann
sich nicht mehr an ihre Mission erinnern, sie weiß nur, dass sie verzweifelt
Hilfe braucht um Albion aus den Fängen der Nebelkönigin zu befreien. Nikk verspricht ihr diese Hilfe, sobald er ein
Heilmittel für seinen Vater gefunden hat und das Königreich der Meere wieder
stabil ist. Nikk ahnt allerdings nicht, dass Morgoya schon lange die Finger
danach ausgestreckt hat und die Sirene nur der Beginn eines perfiden Plans der
Nebelkönigin ist. Nikk kann zufällig zu diesem Zeitpunkt, an dem
er auf Fi trifft, seine Meermanngestalt ablegen und zu seiner früheren
elfischen Form wechseln, was für Meermänner und Meerjungfrauen nur alle sieben
Jahre für sieben Tage möglich ist. Die Handlung dieses Abenteuers
findet also in der Luft, zu Wasser, im Wasser und zu Land statt. Das sorgt für
sehr viel Abwechslung und phantasievolle, detailreiche Beschreibungen.
Koggs führt die beiden neuen
Freunde zur Insel Jada´Maar. Er ist sich sicher, dass Fi und Nikk dort Hilfe
finden werden und er hat recht. Sie begegnen dort Thadäus Eulertin, einem
begnadeten Zauberer, der schon lange die Pläne Morgoyas vereitelt. Er versucht
alles, damit Fi ihre Erinnerungen wiedererlangt, denn er ist sich sicher, dass ihre Mission wichtig ist,
Der silberne Traum ist der
Einstiegsband zu den Chroniken der Nebelkriege, kann aber für sich alleine
gelesen werden, denn die Handlung ist in sich abgeschlossen. Es handelt sich um eine Art Vorgeschichte der
Elfe Fi. In den anderen drei Bänden wird der Kampf gegen Morgoya geschildert,
hier geht es in erster Linie nur um das Königreich der Meere.
Obwohl die Serie zuerst bei
Ravensburger erschienen ist und für Kinder ab zwölf Jahren empfohlen wird, hatte
ich an dieser phantastischen Welt sehr viel Spaß.
Hier noch einige Schimpfwörter
der Klabauter. Trunksüchtig, streitlustig aber mit dem Herzen am rechten Fleck
und treu zu ihren Freunden:
Seepocke, Wattwurm, fahle
Seegurke, Krakendreck und Tanggrütze, Windbeutel…
Koggs befleißigt sich einer
sehr ausdruckstarken und blumigen Sprache, die mich oft zum lachen gebracht
hat.
Fazit:
Ein bunt schillerndes, unterhaltsames
Abenteuer für jung und Alt. Thomas Finn beherrscht sein Metier und mir hat
dieses Abenteuer sehr viel Spaß gemacht. Ich hoffe, dass diese Geschichte
vielleicht bei einem anderen Verlag eine Heimat finden wird. Verdient hätte sie
es.
Titel: Der silberne Traum
Reihe: Die Chroniken der
Nebelkriege Band 1 (vergriffen)
Autor: Thomas Finn
Verlag: Feder & Schwert
(nicht mehr existent)
ISBN: 978386762321
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