28 November 2024

Top Ten Thursday 28.11.2024 - Zeige uns 10 Bücher, die nicht in dein typisches Leseschema fallen und dich dennoch begeistert haben

In letzter Zeit habe ich tatsächlich einige Bücher gelesen, die nicht meinem Beuteschema entsprechen. Meistens sehe ich die Bücher auf anderen Blogs oder jemand schwärmt mir davon vor.

Auszug aus meiner Rezension:
Ich habe dieses Buch ohne Erwartungen entgegengenommen.
Ich kenne einige Bücher von Joachim Sohn, sie sind teils etwas verrückt, immer abenteuerlich und spannend. Dieses Buch ist anders. Es wird sicherlich bei meinen Highlights 2023 auftauchen, denn es hat mich tief im Innersten berührt. Ich gebe zu, ich habe Joachim eine so zarte und feinfühlige Geschichte nicht zugetraut und ich entschuldige mich für diese Fehleinschätzung bei ihm.
Wie schon in dem Buch »die Schatten von Sev-Janar von Anke-Höhl Kayser« geht es in diesem Buch und Trauer und Verlust. Das Leben, ihr Beruf und ihre Tochter haben Irene ausgefüllt doch jetzt, im Alter und in ihrer Einsamkeit, treiben diese Gefühle wieder an die Oberfläche. Ich habe eine 90jährige Freundin, deren Cousin im zweiten Weltkrieg gefallen ist. Niemand weiß, wie er gestorben und wo und diese Frage treibt sie jetzt, im Alter, wieder um. So ergeht es auch Irene. Sie hat nie erfahren, was mit ihrem Mann passiert ist und wo und unter welchen Umständen er gefallen ist.
Der Wiederaufbau, die Erziehung ihrer Tochter und ihr Beruf als Lehrerin ließen keinen Platz für Trauer. Wir nachfolgenden Generationen wissen nicht zu schätzen was diese Generation geleistet hat.
Ein Buch, das mein Herz berührt hat. Von solchen Geschichten sollte es mehr geben.
Auszug aus meiner Rezension:
Hier einer der schönsten Dialoge in diesem Buch. Bildgewaltig und herzzerreißend:
Sascha zu Karl:
"Du siehst anders aus."
"Ich bin aber derselbe."
"Du hast andere Augen."
"Ich habe nur das eine Paar und das kann man nicht wechseln."
 "Hast du geweint?"
 "Nein."
 "Hast du vielleicht innen drin geweint? Also nicht mit Tränen in den Augen, sondern so mit dem Herzen?"
 "Mit Tränen im Herzen?"
 "Wenn das geht, dann ja."
 "Warum sollten dann meine Augen anders aussehen?"
 "Die schämen sich, weil sie ja eigentlich das Weinen übernehmen müssten."
Diese kindliche Unbefangenheit, Direktheit und Naivität ist es, die bei Carl und seinen Kunden die Mauern einreißen.
Doch das Buch hat auch traurige Momente, die ebenso zum Leben gehören wie die Freude. Sie haben mir teilweise die Tränen in die Augen getrieben, ich habe so heftig mitgelitten wie bei kaum einem anderen Buch.
 
Ein luftig, locker, leichtes und unterhaltsames Buch, das mir ein Lächeln auf die Lippen gezaubert hat.
Auszug aus meiner Rezension:
Treviso ist ein kleiner Ort in Italien der von der Welt vergessen wurde. Es passiert nichts, die alten Leute sterben weg und die jungen Leute wandern aus, weil sie dort keine Zukunft sehen. Ein Laden nach dem anderen muss schließen und es ist abzusehen, wann der Ort zu einem Geisterort wird.
Da liest Don Antonio, der Pfarrer des Dorfes, einen Artikel über einen Ort in den Anden, in dem ein Wunder passiert ist. Und dass sich nun die Bewohner dieses bisher vergessenen Ortes vor lauter Touristen kaum noch retten können. Also denkt er sich, ganz wie Don Camillo das getan hätte: Ein Wunder muss her. 
 
das Buch habe ich bei Aleshanee gesehen und war neugierig, weil sie so begeistert war. Ich war es dann auch.
Auszug aus meiner Rezension: 
Harry und seine Schwester Tom leben in den dreißiger Jahren im Süden der USA. Eine Zeit der Rassentrennung und Vorurteilen aber auch eine Zeit unendlicher Freiheiten für Kinder. Eine Zeit des Entdeckens und Staunens. Harry schwärmt für Louise Canerton, eine junge Frau, die ihm Bücher leiht und ihm die Welt der Geschichten öffnet. 
Eines Tages finden die beiden Kinder am Fluss eine brutal zugerichtete Frauenleiche, die mit Stacheldraht an einen Baum gebunden ist. Da es sich um eine schwarze Prostituierte handelt, interessiert den Mord niemanden. Als Harrys Vater, Frisör des Ortes und gleichzeitig Constable, den Mord untersuchen möchte, werden ihm nur Steine in den Weg gelegt, das geht soweit, dass der Klu-Klux-Clan vor der Tür der Familie steht. Eine weitere Leiche wird gefunden, dann eine dritte. Da es sich bei der dritten Leiche um eine weiße Frau handelt, ist der Aufschrei der Bevölkerung groß. Schnell wird ein farbiger Schuldiger gefunden und gelyncht, ohne Beweise, ohne Gerichtsurteil und Harrys Vater kann diese Lynchjustiz nicht verhindern.
 
passend vor Weihnachten eine wunderschöne Geschichte über die heiligen drei Könige.
Auszug aus meiner Rezension:
Drei sehr unterschiedliche Männer aus verschiedenen Ländern haben immer wieder den gleichen Traum, hören die gleiche Stimme. Sie werden aufgefordert, sich auf eine Reise zu begeben, um den Messias willkommen zu heißen. Sie wissen nicht, wer oder was dieser Messias ist oder wohin die Reise gehen soll.
Caspar ist ein Seher im abessinischen Kaiserreich. Er lebt aufs Messers Schneide, denn jeden Tag könnte es dem seinem Herrscher, Yanus dem Älteren, einfallen, ihn für eine vor langer Zeit begangene Tat büßen zu lassen. Mit sehr viel Überredungskunst und List gelingt es Caspar, dem Kaiser die Erlaubnis für eine Reise nach Nazareth abzutrotzen.
Balthasar ist ebenfalls ein Seher und lebt in Babylon. Auch er braucht einiges an Überredungskunst, um eine Bewilligung für diese Reise zu erhalten. Als er in einen Mord verwickelt wird, gleicht seine Abreise eher einer Flucht.  
 
es handelt sich um eine Dystopie, ich lese diese Gattung eher selten. Hier ein Auszug aus meiner Rezension:
Felix Strange ist ein Veteran, der im Krieg schlimme Dinge erlebt und getan hat und dies nicht vergessen kann.
Zurück in den USA arbeitet er mehr schlecht als recht als Privatermittler. Aufgrund einer Krankheit, die er sich in Teheran zugezogen hat, ist er gehandicapt, bekommt aber einen  Medikamentencocktail, der ihn am Leben erhält.
Als er erfährt, dass sein ehemaliger Kumpel Isaac Taylor verschwunden ist, macht er sich auf, ihn zu suchen. Damit will er einige seiner Taten im Irak sühnen, denn damals hat er seine Einheit im Stich gelassen, um zu einer Spezialtruppe 17 zu wechseln, die, um ihre Ziele zu erreichen, über Leichen ging.
Felix Strange stellt im Laufe seiner Ermittlungen fest, dass das Leben des Isaac Taylor komplett aus allen Daten gelöscht wurde, so als habe er nie existiert. Und nicht nur Taylor ist verschwunden, sondern hunderte von Menschen, verteilt über die ganze USA.
 
Stabilitas loci - Der Weg der Wiborada von Dorothe Zürcher 
Dorothe Zürcher ist eine Autorin, die es immer wieder schafft, dass ich über den Tellerrand schaue. Ihre historischen Romane sind wunderbar recherchiert, sie sind unterhaltsam und bringen den Lesern eine Epoche näher.
Vuiberat lebte im 9 bzw.10. Jahrhundert. In der damaligen Zeit waren die Erwartungen an eine freie Frau klar: heiraten, dem Manne gehorchen und viele Kinder in die Welt setzen. Frauen hatten keine eigene Meinung zu haben, sie durften sich nicht bilden und keine Ämter bekleiden.
Somit war Vuiberats Weg vorher bestimmt. Als sich das junge Mädchen 899 in der Langobordia aufhält erlebt sie einen Überfall der Ungarn mit. Sie sieht Tote, Verstümmelte und Verletzte, sie selbst wird vergewaltigt. Gebete konnten die Ungarn nicht aufhalten. Doch statt mit Gott zu hadern, wendet sich ihm kompromisslos zu, verfällt regelrecht dem Glauben.
Nach ihrer Rückkehr an den Hof ihrer Familie beginnt man über die junge Frau zu reden. Sie habe den zweiten Blick, sie bringe Unglück, ihr Verhalten sei nicht normal. Nur ihr Bruder Hitto, der sie abgöttisch liebt, hält zu ihr. Er, der selber Priester werden möchte,  unterrichtet sie und lehrt sie, die Psalmen zu rezitieren. Er möchte ihr auch das schreiben beibringen. Zuerst lehnt Vuiberat dies ab aber als sie das erste Mal die wunderschön gestalteten Kirchenbücher sieht, lernt sie auch die Buchstaben und kann sich somit auch ohne Hittos Hilfe in den kostbaren Büchern lesen.   
 
Bittermandeln aus Byzanz von Dorothe Zürcher 
Hier ist gerade der nächste Band erschienen und ich freue mich unglaublich darauf.
Alkmene arbeitet in der Küche des Palastes des Kephalen von Adrianopel. Als die Stadt von den Franken erobert wird, versucht sie zu fliehen. Sie verirrt sich in den Wäldern, wird von den Franken entdeckt und gefangen genommen. Als einer der Ritter versucht, sie zu vergewaltigen, greift Diethelm von Toggenburg ein und bewahrt Alkmene vor diesem Schicksal. Damit wird die junge Frau zu seinem Eigentum. Etwas, was Diethelm nicht gewollt hat. Er ist ein trauriger, einsamer Mann, der den Tod seines Bruders nicht verwinden kann und der in eine Frau verliebt ist, die er nicht haben kann. Seinen Kummer ertränkt er im Alkohol, essen ist für ihn Nebensache.
Alkmene verabscheut die Franken, ihre Manieren und ihre Essgewohnheiten. Schnell übernimmt die das Zepter in Diethelms Zelt,  scheucht den Knappen Pio herum, damit er ihr Lebensmittel besorgt und beginnt zu kochen. Sie kocht sich in die Herzen der Franken, die keine Esskultur haben und eine Gabel als Teufelswerk ansehen.
Alkmene spricht kein fränkisch und Diethelm kein griechisch  aber für ein gutes Essen braucht es keine Kommunikation so lange alle Sinne eine köstliche Mahlzeit genießen können.
 
Puppenkiller von Jörg Benne
Ich mag dieFantasy  Bücher von Jörg Benne. Als er danndiesen Thriller veröffentlicht hat, war ich natürlich neugierig.
Ben und Leon sind seit ihrer Kinderzeit Freunde. Nun nähert sich das Studium ihrem Ende, Leon möchte ein Semester im Ausland studieren und Ben plant mit seiner Freundin Hanna zusammenziehen.  Bevor sie sich trennen und der Ernst des Lebens beginnt, möchte Leon noch einmal ein gemeinsames Abenteuer mit Ben und Hanna erleben. Während Ben restlos begeistert von der Idee eines »Lost-Place GeoCache« ist, steht Hanna der Sache eher skeptisch gegenüber. Sie hat kein gutes Verhältnis zu Leon, seit er versucht hat, sie auf einer Studentenparty zu verführen. Aber Ben zuliebe, der auf waghalsige und sportliche Unternehmungen steht, beteiligt sie sich an dem Spiel. Anhand von GPS-Koordinaten müssen sie der Spur eines Serienkillers folgen und versuchen, die Opfer zu finden und zu befreien, bevor sie ermordet werden. 
Ein bizarres Szenario und in Hanna wächst immer mehr der Verdacht, dass ein krankes Hirn, das sich ein solches Szenario ausdenkt, auch vor einem echten Mord nicht halt macht. Und bald müssen die drei Freund erkennen, dass sie nicht alleine auf dem verlassenen und gruseligen Areal sind.
 
Das unsterbliche Nashorn von Dorothea Flechsig 
die Bücher von Dorothea sind einfach wunderbar zu lesen.
Elvira Schirra ist entsetzt, als vor ihren Füßen eine junge Frau zusammenbricht und kurz darauf stirbt. Vor ihrem letzten Atemzug übergibt sie der Rentnerin ein Baby, mit der Bitte, sich um es zu kümmern. Das einzige, was die Mutter dem Baby mitgab, war der Name »Florin«. 
Mehr als zwölf Jahre kümmerte sich Elvira um den Jungen. Zusammen lebten sie in ihrem kleinen, denkmalgeschützten Häuschen in einem Hinterhof, in einer Stadt, wo sich niemand für die Nachbarn interessiert. 
Für ein Kind hatte Florin ein schönes Leben, er musste nicht zur Schule und lernte von seiner »Oma Elvira« alles, was man so zum Leben braucht. Und Klavierspielen. Der Junge hatte ein unglaubliches Talent dafür und Elvira, die früher als Klavierlehrerin gearbeitet hatte, brachte ihm alles bei, was sie konnte. Seine einzige Freundin war ein Mädchens Namens Paula, der er zufällig im Hinterhof begegnete. Aber Freunde stellen zu viele Fragen, daher musste Florin vorsichtig sein, was er Paula erzählte und so bastelte er sich ein Lügengebilde zusammen.
 
  
 
 
 

4 Kommentare:

  1. Guten Morgen Petra

    Der Buchspazierer hat dir gefallen. Wie bist du denn zu dem Buch gekommen? Hätte ich wirklich nie gedacht, dass du das liest. Muss es endlich von meinem SuB befreien. Hast du den Film dazu gesehen?

    Deine anderen Bücher kenne ich nicht.

    Liebe Grüße von der Gisela

    https://giselaslesehimmel.blogspot.com/2024/11/ttt-am-donnerstag-eigentlich-nicht-mein.html?m=1

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  2. Moin Gisela nein, den Film habe ich nicht gesehen, meine Schwägerin hat mich davor gewarnt. Sie haben wohl einen Kinderfilm daraus gemacht und die schwierigen bzw. verstörend Szenen aus dem Buch weggelassen, aber gerade die sind wirklich wichtig, um das Buch zu etwas besonderem zu machen. Meine Schwägerin gibt mir Tipps und oft sehe ich etwas hier donnerstags. Liebe Grüße Petra

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  3. Schönen guten Morgen!

    Freut mich dass du doch 10 Bücher gefunden hast, manchmal lohnt es sich eben doch, auch mal was anderes auszuprobieren :)
    Auf "Die Nacht des Mondbogens" hast du mich schon länger neugierig gemacht und ich hoffe, dass ich nächstes Jahr dazu komme.
    "Der Buchspazierer" hätte heute auch in meine Liste gepasst, Gegenwartsliteratur lese ich ja so gut wie nie, aber darüber bin ich zufällig in der Onleihe der Bücherei gestolpert und hab es gehört - und war auch sehr begeistert! Den Film werde ich mir definitiv anschauen, ich mag Christoph Maria Herbst super gerne und ich hab bisher eigentlich sehr gute Kritiken darüber gehört. Verstörende Szenen... könnte ich mich jetzt gar nicht erinnern, bis auf die am Ende. Aber die fand ich ehrlich gesagt etwas seltsam und störend, die hatte mir irgendwie nicht gepasst. Auch wenns zum Verlauf der Handlung passen musste, also damit es eben so ausgeht. Ich bin gespannt wie das im Film umgesetzt wurde.

    Freut mich sehr dass dir Die Wälder am Fluss so gut gefallen haben, das war wirklich grandios!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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  4. Guten Morgen Petra :)

    Bei mir sind es zumeist auch die Empfehlungen von anderen, die mich Ausflüge abseits des Beuteschemas wagen lassen. Ansonsten bin ich da doch sehr zurückhaltend geworden.
    Thriller habe ich heute auch mit genannt. Vom sehen her kenne ich einige der Bücher, aber gelesen habe ich bisher keins.

    Lieben Gruß
    Andrea
    Nicht mein Beuteschema, aber wirklich gut

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