Satrine Rainey - ehemaliges
Straßenkind und Ex-Spionin - muss ihre Familie allein über Wasser halten, seit
ihr Mann verunglückt ist. Mithilfe von gefälschten Dokumenten erschleicht sie
sich einen Job als Konstabler. Als Partner wird ihr der Magier Minox Welling,
genannt Jinx, zugeteilt. Ihr erster Fall - der rituelle Mord an einem
Zirkelmagier - zwingt Satrine dazu, in die Straßen ihrer Kindheit
zurückzukehren. Schafft sie es, den Mörder zu entlarven, bevor ihre eigenen
Geheimnisse ans Tageslicht kommen?
Kommentar:
Dieser Teil wird als zweiter
Teil vorgestellt, die Geschichte ist aber völlig unabhängig von Band eins, ist
in sich abgeschlossen und somit für jeden lesbar, der spannende Fantasy
Geschichten mag.
Satrine Rainey hat es nicht
leicht. Sie ist in den Slums von Maradaine aufgewachsen und hat eine brutale
Kindheit durchlebt. Sie ist den Slums entkommen und hat einige Jahre für den
Geheimdienst gearbeitet. Ihr Mann ist Konstabler ersten Grades, sie hat zwei
Töchter und die Familie führt ein glückliches Leben, bis Satrines Mann
verunglückt und seitdem in einem Wachkoma liegt.
Um die Familie ernähren zu können,
fälscht Satrine einige Dokumente, die es ihr ermöglichen, als Konstabler
vierten Grades zu arbeiten. Sie muss sich in einer patriarchalischen
Gesellschaft behaupten, aber als ehemaliges Slumkind weiß sie sich zu wehren. Als Partner
bekommt sie Minox Welling zugeteilt. Minox wird von seinen Kollegen Omen
genannt, er ist in den Reihen der Inspektoren nicht sehr beliebt, da er deren Ermittlungsarbeit
oft kritisiert und ihre Ergebnisse anzweifelt.
Erstaunlicherweise verstehen
sich Minox und Satrine sehr gut. Sie denken ähnlich und sind beide sehr
akribisch. Eine einfache Lösung akzeptieren sie nicht. Als das erste Opfer
gefunden wird, ist den beiden schnell klar, dass es sich um einen Ritualmord
handelt und das Opfer eine Zirkelmagierin ist. Ihr wurde das Herz
herausgeschnitten und sie wurde mit Nägeln am Boden fixiert. Nägel, die die
Magie absorbieren. Minox kann diese Nägel nicht berühren, da er ebenfalls ein
Magier ist, allerdings zirkellos. Zuerst fällt der Verdacht auf einen anderen
Zirkel, doch als auch dort ein Opfer zu vermelden ist, müssen Minox und Satrine
umdenken.
Es handelt sich um einen
Fantasyroman, wenn man aber die Fantasy Elemente mal beiseite lässt, ist es
auch ein sehr spannender Krimi. Werden die Opfer ausgewählt, weil jemand einen
Hass auf Magier hat? Ergeben die Fundorte der Leichen ein Muster? Wie schafft
es ein einzelner Mann, die Magier zu überlisten? Woher kommen die seltsamen
Nägel, die Magie unterbinden können?
Satrine kehrt als Inspektorin in
ihr altes Viertel zurück. Obwohl sich vieles dort verändert hat, kommen immer
wieder Erinnerungen hoch und einige Menschen aus ihrer Vergangenheit kreuzen
ihren Weg.
Man muss Satrine einfach
bewundern. Wie sie alle täuscht und ihren Weg geht, um ihre Familie zu ernähren.
Manchmal hadert sie kurz mit ihrem Schicksal, aber sie besitzt eine innere Stärke,
die ihr hilft, nicht aufzugeben. Man verweigert ihr eine Witwenrente, da ihr
Mann nicht tot ist. In kurzen Momenten fragt sie sich, ob es nicht besser wäre,
er wäre gestorben. Das ist menschlich und verständlich.
Durch ihre Erfahrung beim
Geheimdienst kennt sie sich mit Ermittlungsarbeit, Spionage und Tarnung aus.
Das ist mehr, als andere Inspektoren vorzuweisen haben, die diese Tätigkeit
nicht aus Überzeugung machen, sondern nur wegen des Verdienstes. Viele lassen
sich bestechen und erwarten Vergünstigungen von den Geschäftsleuten. Minox ist
anders. Er übt seinen Job mit Leidenschaft aus. An seiner Wand im Büro hängen dutzende
Zettel. Hinweise zu Fällen, die als nicht oder unkorrekt gelöst betrachtet. Als
zirkelloser Magier hat er keinen richtigen Platz im Gefüge der Gesellschaft von
Maradaine. Seine Familie weiß, dass er ein Magier ist aber das Thema wird dort totgeschwiegen.
Die Zirkelmagier verachten die zirkellosen Magier, was die Ermittlungen sehr
erschwert. Sie verweigern jegliche Zusammenarbeit mit Minox und auch mit Frauen
als Inspektoren haben sie Probleme. Zum Glück hat Satrine noch einige Beziehungen
aus ihrer Zeit beim Geheimdienst und aus ihrer Zeit, als sie auf den Straßen des
Viertels gelebt hat.
Leider wurden von den
Chroniken von Maradaine nur drei Bände ins Deutsche übersetzt. Für mich
unverständlich, denn mir haben beide Geschichten gut gefallen. Der Zirkel der blauen
Hand nicht ganz so gut wie die Fehde der Magier. Aber beide Romane sind sehr
spannend und unterhaltsam. Symphytische Charaktere, die nie den erwarteten Weg
gehen.
Das Cover zeigt Satrine über
eine Leiche gebeugt, die dunklen gedeckten Farben entsprechen den Geschehnissen
im Buch. Ein düsterer, brutaler Fall, der sowohl Minox als auch Satrine an ihre
Grenzen bringt. Beide müssen sich ihren Geheimnissen stellen und sich fragen,
wie sie leben möchten.
Der Autor ist auérhalb Deutschlands sehr erfolgreich und zu dieser Serie gibt es mittlerweile zehn Bände. Sollte jemand englische Bücher lesen, greift zu.
Fazit:
Ein empfehlenswertes Buch. Und
ein guter Einstieg für alle, die einmal in das Genre High Fantasy hineinschnuppern
möchten. Spannend, gut erzählt und 476 Seiten nicht zu lang.
Titel; Die Fehde der Magier
Reihe: Die Chroniken von
Maradaine
Autor: Marshall Ryan Marcesca
Verlag: Bastei Lübbe, TB, 476
Seiten
ISBN: 9783404209170
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