Ich
habe mir jetzt die Rezensionen der Vorleser angeschaut bin aber nicht wirklich schlauer,
wie ich nun meine Rezension schreiben soll. Das Buch ist wesentlich mehr, als
es auf den ersten Blick erkennen lässt. Dieses *Mehr* ist für den Leser aber
schwer zu finden und zu erkennen. Das liegt einfach daran, dass man dieses Buch
nicht lesen sollte, wenn man Band eins nicht kennt.
Felix
Strange ist ein Veteran, der im Krieg schlimme Dinge erlebt und getan hat
und dies nicht vergessen kann.
Zurück
in den USA arbeitet er mehr schlecht als recht als Privatermittler. Aufgrund
einer Krankheit, die er sich in Teheran zugezogen hat, ist er gehandicapt,
bekommt aber einen Medikamentencocktail, der ihn am Leben erhält.
Als er erfährt, dass sein ehemaliger Kumpel Isaac Taylor verschwunden ist, macht
er sich auf, ihn zu suchen. Damit will er einige seiner Taten im Irak sühnen,
denn damals hat er seine Einheit im Stich gelassen, um zu einer Spezialtruppe
17 zu wechseln, die, um ihre Ziele zu erreichen, über Leichen ging.
Felix
Strange stellt im Laufe seiner Ermittlungen fest, dass das Leben des Isaac
Taylor komplett aus allen Daten gelöscht wurde, so als habe er nie existiert. Und
nicht nur Taylor ist verschwunden, sondern hunderte von Menschen, verteilt über
die ganze USA. Mit Hilfe seines Freundes Benny und seiner Liebe Iris kommt er
einer groß angelegten Verschwörung auf die Spur und sie entdecken eine Liste
mit Namen von tausenden von Menschen, die ebenfalls verschwinden sollen. Er
findet heraus, dass seine ehemalige Spezialeinheit 17 hinter der Sache steckt
und da er mit Mitgliedern dieser Einheit noch einige Rechnungen aus
dem Krieg offen hat, versucht er, die Liquidierung der Menschen auf der Liste
zu verhindern. Auch seine eigene, denn er steht ebenfalls auf ihr.
Der
Inhalt ist schwer zusammen zu fassen. Es folgt ein Wechsel zwischen den
Erlebnissen in Teheran in der Vergangenheit und den Erlebnissen heute in den
USA. Im Laufe des Buches erfährt der Leser mehr über die Motivation von Felix.
Am Anfang scheint alles nur ein einfacher Auftrag zu sein, der sich aber zu
einem Politikum entwickelt, denn die Täter werden von den höchsten Kreisen der
USA beauftragt.
Und es
ist keine USA mehr wie wir sie heute kennen. Ein atomarer Schlag hat Houston
dem Erdboden gleich gemacht. Regiert wird das Land von den sogenannten
Ältesten, die im Hintergrund agieren und an den Fäden ziehen. Es sind
christliche Fundamentalisten, die dafür gesorgt haben, dass das Leben in den USA
sich zurück entwickelt hat. Paare dürfen nur zusammen leben wenn sie
verheiratet sind. Vor- oder außerehelicher Sex sind verpönt, Homosexualität
erst recht. Frauen werden in Führungspositionen nicht zugelassen, in der
Politik schon gar nicht. Ein düsteres und erschreckendes Szenario, das
teilweise an das Mittelalter erinnert. Leider gibt es in dem Buch viele Bezüge
zu dem ersten Band über Felix Strange und ohne das erste Buch gelesen zu haben
fällt es dem Leser sehr schwer, manchen Erzählsträngen in Band zwei zu
folgen. Denn gerade die Grundsteine seiner Beziehung zu Iris oder zu dem FBI
werden in Band eins gelegt und man sollte die Vorgeschichte kennen. Auch seine
Beziehung zu Cal und Jack Small beginnt in Band eins und wird hier nahtlos
fortgeführt.
Fazit:
Erst
Band eins lesen, dann hat man einen spannenden Zukunftsthriller vor sich, der
durch seine bedrückende Schilderung des Krieges und dessen Konsequenzen den
Leser stark beindruckt. Gerade die etwas trockene und emotionslose Schreibweise
machen das Szenario noch viel bedrückender und glaubhafter. Wir sind nur einen
Schritt davon entfernt.
Titel:
Böses mit Bösem
Reihe:
Felix Strange
Autor:
Elliott Hall
Verlag:
DTV, TB, 464 Seiten
ISBN:
978-3423248563
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