Anthologien sind ein interessantes
Thema. ich habe viel und gerne die Science Fiktion Kurzgeschichtensammlungen
der 60er und 70er Jahre gelesen aber dann habe ich mich doch eher Romanen
zugewandt. Erst Mi Schäfer hat mich wieder dazu gebracht Kurzgeschichten zu
lesen. Ich nehme heute nur die Anthologien mit diversen Autoren, daher bleiben
die Kurzgeschichtensammlungen von Mi Schäfer und Anke Höhl-Kayser außen vor. Obwohl
sie zu den besten des Genres zählen. Ich verlinke sie hier, falls ihr nur
Geschichten einer Autorin lesen möchtet um ihre Vielfalt kennenzulernen, kann
ich beide vorbehaltlos empfehlen.
Auswahl habe ich wieder mehr als genug,
daher ist es wieder schwer, zehn zu nennen. Ich möchte am liebsten alle
nennen. Falls ihr auf den Geschmack kommt: Der Leseratten Verlag, der Eridanus
Verlag, der Art Skript Phantastik Verlag und auch der Verlag Torsten Low lohnen
einen Blick, sie haben eine tolle Auswahl.
Auszug aus meiner Rezension:
Die Kurzgeschichtesammlung »fast menschlich« besteht
aus 25 Geschichten, die sich mit dem Thema KI befassen. Sie müssen sich mit den
Großen dieses Genre messen, mit Blade Runner, dem Zweihundertjährigen oder auch
mit Data, dem wohl bekanntesten Androiden.
Viele der Geschichten schaffen diesen Vergleich
durchaus, drei Geschichten haben mir besonders gut gefallen, eine Geschichte
mochte ich nicht. Das liegt sicher nicht daran, dass sie schlecht ist, sonst
hätte sie es wahrscheinlich nicht in diese Auswahl geschafft, es liegt daran,
dass mich das Thema verstört hat.
Ich habe nie ganz verstanden, warum die Menschheit so
darum bemüht ist, die KI so aussehen zu lassen wie einen Menschen. Sich aber
dann dagegen wehren, dass sie wie ein Mensch behandelt werden möchten. Dass sie
leugnen, dass ein Androide in der Lage ist, durch das Verständnis komplexer
Zusammenhänge auch Gefühle entwickeln oder zu verstehen kann. Die KI sind
täglich Diskriminierung, Hass und Vorurteilen ausgesetzt, die in einer
Geschichte erwähnten Gleichstellungsgesetze sind eine Farce. Dabei ist in
vielen der 25 Erzählungen der Risikofaktor stets der Mensch.
Hier mein Kommentar zur ersten Geschichte:
Die Gestalt von FitzMcGintleroy hat mich schon etwas
abgeschreckt, das mag daran liegen, dass ich nie »the walking dead« geschaut
habe und so einen Anblick nicht gewohnt bin. Sora ist da aus anderem Holz
geschnitzt. Ihr begegnen in der Kneipe die kuriosesten Gestalten und sie ist
einiges gewohnt. Hier zeigt sich, dass sie ein offenes Herz und Ohr für
jedermann hat. Statt die negativen Seiten des Gastes zu sehen, weist sie ihn
auf sein Können hin, motiviert ihn, muntert ihn auf. Ein Beweis, dass
Kellnerinnen durchaus auch den Job eines Seelenklempners übernehmen können. Die
Geschichte umfasst lediglich 8 Seiten, hat aber alles, was das Herz des Lesers
begehrt. Einen Beginn, eine Entwicklung und ein überraschendes und unerwartetes
Ende. Mir hat sie gefallen. Eine Bewertung der einzelnen Geschichten gibt es
erst am Schluss aber diese hat mich auf jeden Fall überzeugen können.
da ich ja momentan auf einem Mafed und Seth Trip bin,
muss diese Anthologie natürlich dabei sein. Ein kurzer Auszug aus meiner
Rezension:
Das alte Ägypten ist eine spannende Epoche und die
Götter dieser Zeit haben nie ihre Faszination verloren.
Sie füllen ganze Romane und Spielfilme und werden in Videospielen wieder lebendig.
In dieser Anthologie berichten elf verschiedene
Autoren und Autorinnen darüber, wie die alten Götter in der neuen Zeit leben,
überleben und sich angepasst haben. Ich gehe auf jede Geschichte kurz ein,
manche lassen einen den Kopf schütteln, einige bringen uns zum Lachen und
andere machen einen traurig. Doch sie sind alle lesenswert und unterhaltsam.
Das Auge der Macht von Udo Brückmann
In dieser Geschichte haben die Mächtigen von einst ein
Auge auf die Mächtigen von heute. Der Autor schildert kurz und knapp was
passiert, wenn man seine Macht missbraucht. Mir hat an dieser Geschichte etwas
die Poesie gefehlt. Und ich denke, man sollte darüber nachdenken, was die
Konsequenz der Entscheidung der Götter ist. Ein Ansatz für eine endlose,
hitzige Diskussion.
Die Herbstlande müssen definitiv dabei sein. Zu dieser
Sammlung habe ich keine Rezension aber ich verlinke mal zu dem Roman von Fabienne
Siegmund, eines der schönsten Bücher überhaupt. Das geht nicht nur mir so,
immerhin haben sich hier 30 Autorinnen und Autoren versammelt, um diesem Land
die Ehre zu gebe.
Bevor ich
überhaupt mit der Rezension zu Herbstlande beginne, möchte ich auf die
wunderbaren Illustrationen und den *HIER* schreienden Einband des Buches
eingehen. Man kann als Leser dieses Genre unmöglich an so einem Cover vorbei
gehen, ohne das Buch in die Hand zu nehmen. Ein optischer Leckerbissen. Hat man
das Buch erst einmal angefasst und darin geblättert, ist es um einen geschehen.
Warme, herbstliche Töne zieren das Innencover, gefolgt von einer Karte der
Herbstlande und einem Gedicht von Vanessa Kaiser und Thomas Lohwasser, das den
ersten Eindruck vermittelt, was den Leser erwartet.
Nun sitzt
mal also gemütlich, mit der Katze (Katze???) auf dem Schoß auf der Couch,
blättert behutsam die ersten Seiten um und betritt die Herbstlande.
Scarlett
Hayden hat in Nathan die Liebe ihres Lebens gefunden. Zur Krönung ihres
Glücks fehlt ihnen nur noch ein Baby, doch dieser Wunsch wird ihnen versagt. Um
Nathan nicht zu verlieren und endlich ein Kind zu bekommen, greift die junge
Frau in ihrer Naivität zu Zauberei. Sie verbrennt einen Wunschzettel in einer
Kürbisflamme. Dabei missachtet sie aber die wichtigste Regel dieser Zauberei,
denn so einen Wunsch darf man lediglich in der Halloween- Nacht in einer
Kürbisflamme verbrennen. Eine Regel der legendären Kürbiskönigin. Bricht man
diese Regel, fordert es einen Preis und dieser Preis ist Nathan.
»Ich hasse es, wenn der Tag damit beginnt,
dass ich
eine überfahrene Katze begraben muss.«
Jede Geschichte in diesem Buch beginnt mit diesem Satz: Insgesamt 14 Autorinnen und Autoren haben sich schließlich gefunden, um
diesem Satz eine Geschichte anzuhängen und das Ergebnis ist eine Mischung aus Skurrilitäten,
Märchen, Krimis, Nachdenkliches, Humorvolles, Fantasy und SF. So makaber der
Titel auf den ersten Blick erscheint, so bunt und lebendig ist der Kessel
bunter Geschichten geworden, die sich in diesem Buch wiederfinden.
ok, das ist nur ein Autor aber er ist einer der besten
Science Fiction Kurzgeschichten Autoren, die ich kenne. Leider habe ich dazu
keine Rezension weil ich das Buch sicher vor 40 Jahren gelesen habe.
Eine nächtliche Begegnung auf der Landstraße:
vertrauenerweckend ist er nicht gerade, der seltsam gehetzte Mann mit den
vielen Tätowierungen. Und dann beginnen sich diese auch noch zu bewegen...
Daraus entstehen die Geschichten des Buches, die von anderen Welten erzählen:
von Liebe und Einbildungskraft auf dem Mars, von Wahnsinn im ewigen Regen der
Venus, vom einsamen Tod im unendlichen Raum zwischen den Sternen und von den
Städten und Dörfern in unserer eigenen Welt, in der seltsame Dinge geschehen,
die wir nie bemerken, und in der seltsame Wesen leben, denen wir nie begegnen.
In Der illustrierte Mann steht ein Mann im
Mittelpunkt, dessen ganzer Körper tätowiert ist. Aus diesen Tätowierungen hat
Ray Bradbury eine Folge von achtzehn Geschichten über diese und andere Welten
komponiert, mit Bildern, die so scharf sind wie die Nadel des Tätowierers und
so farbig wie die Tinte, die in die Haut eingebracht wird.
Meine Wunschanthologien:
Es geht auch hier um Katzen, wer mich kennt weiß, dass ich da nicht
nein sagen kann, auch wenn Horror nicht unbedingt mein Genre ist
Kämpferinnen.
Dämonen.
Lieblingsmonster.
Ihr alle kennt und liebt sie, die Fellbündel aus der Hölle.
Aber so habt ihr eure Samtpfoten noch nie erlebt!
Boshaft, humorvoll, erschütternd.
13 Autorinnen und Autoren erzählen euch
13 höllische Katzengeschichten,
wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
Möge das diabolische Schnurren beginnen!
Der Reinerlös dieser Anthologie kommt Katzenschutzprojekten zugute.!!!!!! (alleine
deshalb sollte man sich das kaufen)
Jörg Fuchs Alameda hat daraus auf der BuCon 2022
gelesen und uns sehr neugierig gemacht. Seine Art zu lesen ist absolut
faszinierend und betörend, man kann gar nicht anders als das Buch dann haben zu
wollen.
Verborgen im tiefen Blau der Ozeane und in den Weiten
der rauschenden See warten die Geheimnisse der Welt auf ihre Entdeckung. Wir
Menschen glauben zuweilen, alles zu wissen und alles zu kennen, jedes Geheimnis
gelüftet und jede Magie entzaubert zu haben. Und doch wissen wir bei Weitem
nicht alles, kennen wir nur einen Bruchteil unserer eigenen Welt. Gewaltige
Bereiche davon – unsere Meere und tiefsten Gewässer – sind für uns noch immer
ein Rätsel. Tauchen Sie gemeinsam mit zwanzig Autoren und Autorinnen hinab in eine
Welt jenseits des Greifbaren und erleben Sie die Mysterien der See hautnah.
ich weiß nicht, ob das hier so passt, da Lafcadio Hearn eher der
Neuaufleger ist, ursprünglich wurden die Geschichten von Gustav Meyrink
herausgegeben.
Rätselhafte Samurai, ein blutsaugender Frosch und die
ewige Wächterin im Wolfspelz: Lafcadio Hearn lädt zum Gruseln ein in 16
Geschichten vor den faszinierendsten Kulissen Japans. Herausgegeben und
übertragen wurden die Geschichten von Gustav Meyrink, u. a. bekannt durch seine
Werke „Der Golem“ oder „Das grüne Gesicht“. „Hast du jemals die Treppe
irgendeines alten Turmes erklommen, die sich in der Dunkelheit emporwindet, und
kennst du das Gefühl, das einen da beschleicht, mitten im Herzen tiefer
Finsternis, am spinnwebdünnen Rande des Nichts …
Klingt das nicht gruselig? Es gibt dazu sogar eine illustrierte
Ausgabe
Das Buch ist von 1962 aber
tatsächlich noch zu bekommen. Ich habe im Science Fiction Forum eine Rezension
dazu gelesen und ich denke, das ist genau mein Ding. Autoren wie Asimov,
Bradbury, Poul Anderson, Arthus C. Clarke, Robert Heinlein, alles Namen, die
man kennen und gelesen haben muss. Ich habe sehr viele der Asimov
Kurzgeschichten Bände hier und das passt hervorragend dazu. Ich bin bei der
Science Fiction wirklich altmodisch, die alte Garde ist beispiellos gut. Wobei
aber »fast menschlich« hier absolut mithalten kann.
Guten Morgen Petra :)
AntwortenLöschenIch lese sehr selten Anthologien und Kurzgeschichten, schlicht weil mir die Geschichten zu kurz sind. Ich bin dann doch gerne länger in den Welten und mit den Charakteren unterwegs.
Witzigerweise haben wir mit "Mysterien der See" sogar eine Gemeinsamkeit^^ auch wenn ich das Buch nicht gelesen habe und auch nicht lesen werde. Ich habe heute einfach mal Neuerscheinungen aufgelistet.
Lieben Gruß
Andrea
Anthologien
die Lesung dazu war so witzig, Jörg ist eher Schauspieler als Vorleser und lebt seine Geschichten. es macht immer Spaß ihm zuzuhören
LöschenHallo Petra,
AntwortenLöschenich lese Anthologien nach wie vor sehr gerne und du hast durchaus Recht, bei einigen Kleinverlagen kann man echte Perlen entdecken.
Von deinen Büchern habe ich nur Waypoint 59 gelesen, aber das habe ich nicht erwähnt, weil es mir nicht gefallen hat. RAY BRADBURY haben wir zumindest als Autor gemeinsam und sonst ... muss ich mir deine genannten Anthologien mal genauer anschauen.
Liebe Grüße
Martin
Mein TTT: http://bit.ly/3ZrDsda
ast menschlich kann ich wirklich empfehlen, da waren sehr schöne Geschichten bei
LöschenSchönen guten Morgen!
AntwortenLöschenDa bist du bisher die erste, die mehr als genug Auswahl hatte :) Die meisten scheinen ja eher weniger in dem Bereich unterwegs zu sein...
Fast menschlich und Der illustrierte Mann hab ich mir direkt mal auf die Wunschliste gepackt, die machen mich neugierig! Zum einen das Thema der KI - und zum anderen der Autor Ray Bradbury, von dem ich gerne noch mehr lesen möchte. Bisher kenne ich ja nur "Das Böse kommt auf leisen Sohlen", das mich sehr begeistert hat!
Japanische Geistergeschichten hört sich auch gut an! Da gibt es ja einige unterschiedliche Ausgaben davon und auch viele sehr gute Bewertungen. Das setz ich auch mal auf die Merkliste :)
Liebste Grüße, Aleshanee
das habe ich auch auf der Wunschliste. Ray Bradybury ist einfach großartig, viele Geschichten lassen einen nachdenklich zurück. Sie ind älter aber zeitlos gut
LöschenHallo Petra,
AntwortenLöschenwie cool, dass du so viel Auswahl hattest, das geht heute wohl nicht ganz so vielen so ;) Man merkt es deiner Liste auch an, es schaut echt richtig bunt gemischt aus und bedient unterschiedliche Genre und Themen, da macht es total Laune zu schauen, was so mit dabei ist. Ich lese nur wenig Anthologien, meistens finde ich sie einfach nicht ganz so spannend, wie längere Geschichten, weil zu wenig Raum ist, um mehr Tiefe und so aufzubauen. Aber hier sind auf jeden Fall ein paar dabei, die interesant aussehen und neugierig machen :)
Und lustig, dass du sogar mit Andrea eine Gemeinsamkeit hast, bei ihr war ich eben. Hätte ich nicht gedacht, dass das heute passiert.
"Unsere" Liste ist heute eher meine Liste, weil Anja in dem Bereich gar nicht liest:
Anthologien-Liste
Liebe Grüße,
Dana
ich finde es spannend, wie eine Autor oder eine Autorin es schaffen, in der Kürze eine ganze Welt zu packen. Das ist für mich wahre Kunst. Lang kann jeder :)
LöschenHi Petra,
Löschenda kenn ich heute einige Anthologien bei dir, lediglich die letzte sagt mir gerade nix, aber das kann auch am Alter liegen :) Herbstlande will ich bei Zeiten auch noch lesen :) Gibt ja so viele Anthologien.
Mein TTT: https://hoellenfuerstin.wixsite.com/blog/post/top-ten-thursday-79
LG, Moni
Huhu Petra,
AntwortenLöschenvon deinen Anthologien kenne ich keine, auch nicht vom Sehen. Aber ich muss auch sagen, dass ich auf Anthologien meist nur zufällig stoße. 😁
Die, die ich bisher gelesen habe, konnte mich auch überwiegend zum Großteil mitnehmen.
Deine vorgestelltes Werk Japanische Geistergeschichten werde ich mir aber mal näher ansehen, das klingt wirklich interessant.
Cheerio
RoXXie
Hallo Petra,
AntwortenLöschenwie meistens finde ich Deine Zusammenstellung ziemlich verlockend! Da würden mich mehr als eine interessieren und "Fast menschlich" und "Der Tag der toten Katze" hab ich mal auf meine Leseliste gesetzt. Ich finde das Thema KI spannend und die Idee mit der toten Katze ist ein so interesanter Ansatz, dass ich lesen will, was AutorInnen daraus machen.
Liebe Grüße
Gabi