Das
Buch: "Das Fehlen des Flüsterns im Wind" enthält 21 Kurzgeschichten
von Miriam Schäfer und ist beim Acabus Verlag erschienen. Der Verlag ist dafür
bekannt, auch unbekannten Autoren und ihren wundervollen Geschichten eine Chance
zu geben.
Manchmal
möchte man als Rezensent eine besonders schöne Rezension schreiben, um das
gelesene Buch zu würdigen, dann aber fehlen einem die Worte, um auszudrücken,
wie beeindruckt man von der Geschichte ist. Hier geht es mir so.
Die Geschichten
beinhalten Sehnsucht, Hoffnung, Liebe, Vertrauen, Angst, Träume, Einsamkeit,
Mut, Vergebung, Verlust und vieles mehr.
Sie
sind zwischen 2008 und 2018 entstanden. Man merkt, dass die Autorin in der Zeit
gewachsen ist, obwohl Billy durchaus spannend ist, gefallen mir einige der
neueren Geschichten wesentlich besser. Was nicht bedeutet, dass auch nur eine der Geschichten
nicht spannend, schön oder überraschend gewesen wäre.
Als
ich gesehen habe, dass das Buch lediglich 180 Seiten dick ist, fragte ich mich,
wie man 21 Kurzgeschichten auf so wenig Raum unterbringen kann. Die Erzählungen
sind unterschiedlich lang. Einige, wie Billy (II) sind sehr kurz, Claire ist
einer der längsten Geschichten, für diese hat die Autorin auch einen Preis
bekommen.
Ich
wollte auf jede Geschichte kurz eingehen
aber dann wird die Rezension wohl zu lang. Ich kann nicht kurz. Also
habe ich mir die herausgesucht, die mich am meisten beeindruckt haben oder die
ich schlichtweg berührend oder schön fand.
Ich
habe auf Facebook schon einige Meinungen zu dem Buch gelesen und wie es
scheint, hat fast jeder Leser eine andere Lieblingsgeschichte. Das spricht
schon für die Vielfalt der Themen.
Meine
Lieblingsgeschichte ist Hannah. Es ist eine der einfacheren Geschichten aber
sie hat mich sehr berührt. Es passiert kaum etwas und doch alles, letztendlich
spricht sie für Freundschaft und Hoffnung. Andere Geschichten muss man mehrmals
lesen und sie lassen einen nicht los, weil sie kein Ende bieten sondern
Möglichkeiten der Interpretation, wie etwa die erste Geschichte "Lichtbringer
"oder auch der "Zaun". Andere Geschichten rufen ein Gefühl der
Traurigkeit hervor. "Dyson" ist eine davon, ebenso " Die Legende
vom halben Halbach" oder "Engel". Am überraschendsten fand ich "Die
Yuki' Hiyaku und das Licht". Was für ein erstaunlicher Einfall, mit der
man niemals rechnete.
Die
Vielfalt an Ideen von Mi Schäfer ist beeindruckend. Claire beginnt wie ein
viktorianischer Roman oder eine Geschichte von Daphne DuMaurier. Ich wurde
zweitweise an Rebecca erinnert, die Erzählung von Mi Schäfer ist genauso atmosphärisch
dicht, wie dieser Klassiker aber doch ganz eigen. Claire ist mit die längste
Geschichte, denn um diese Atmosphäre zu erzeugen braucht es etwas Raum und Zeit.
Ein Sommernachtstraum wirkt märchenhaft und zart, Eskimo und Schmetterling ist wohl
die verwunderlichste Erzählung, die mit am meisten Fragen aufwirft.
Ich
bedanke mich bei Acabus für dieses wunderbare Buch und die Chance, es lesen zu
können. Sollte Miriam Schäfer je einen Roman schreiben und dieser verfügt nur
über einen Teil des Ideenreichtums, der Ausdrucksstärke und der Andersartigkeit,
wie diese Geschichten, wird er wunderbar werden.
Ich
könnte noch viel mehr schreiben, zu jeder Geschichte fällt mir noch etwas ein
aber urteilt selbst. Ich bin eigentlich ein Romanleser und meide eher
Kurzgeschichten aber hier enthält auch die kürzeste Geschichte oft so
viel, wie ein ganzer Roman. das beweist
wieder, dass eine Menge an Worten nicht immer gut sein muss, sondern die Kunst
darin liegt, mit wenigen Worten zu beeindrucken. Und das ist Miriam Schäfer
absolut gelungen.
Das
Cover ist dezent und passt wunderbar zu den Geschichten. Minimalistisch aber
beeindruckend und anziehend.
Autor:
Miriam Schäfer
Verlag:
Acabus, TB, 180 Seiten
ISBN:
9783862825639
Dankeschön für diese tolle Rezension! Ich bin noch immer ganz gerührt!
AntwortenLöschenUnd habe ein neues Buch auf der Wunschliste: "Rebecca" bzw überhaupt Daphne DuMaurier kenne ich nämlich gar nicht :o Diese Bildungslücke möchte ich jetzt unbedingt schließen =)
Ist es nicht einfach nur schön? Auch das wir mal einer Meinung sind, aber bei den richtig guten sind wir das ja oft.
AntwortenLöschenja, bei Herbtslande und Karusselkönig ja auch. Da passt das zu. Ich konnte nur mit dem Eskimo nichts anfangen aber darüber denke ich nochmal nach. Und Hannah war sooo schön
AntwortenLöschenJaa, der Eskimo ... Den habe ich für eine Bekannte geschrieben, die sich gewünscht hat, diese beiden kaum zu vereinbarenden Dinge, eben den Eskimo und den Schmetterling, in einer Geschichte zu haben ... Die Geschichte ist fast mehr Lyrik als Prosa und, mal wieder, ziemlich traurig :´( Wenn Du etwas dazu wissen willst, frag ;)
AntwortenLöschenBtw: Bald will der Verlag eine Leserunde zum Buch starten, da erzähle ich dann bestimmt auch noch was dazu ... also wenn jemand fragt ... O:)
Es freut mich unheimlich, dass Euch das Buch so gefallen hat ^_^