Mit "Ungnade" liegt nun der
vierte und abschließende Band der epochalen und gewaltigen Saga vor. Nachdem
ich bei Band drei doch einige Ermüdungserscheinungen hatte, konnte ich dieses
Buch kaum noch aus der Hand legen. Natürlich ist es nicht möglich, den Inhalt
widerzugeben, da alle Fäden hier zusammen laufen und jedes Wort zu viel wäre.
Das die Entscheidung in Drassil fallen wird, ist allerdings jedem Leser klar.
Die uralte Festung der Giganten, ein Ort voller Legenden, ist das Ziel beider
Parteien.
Während Calidus immer noch nach den
sieben Kostbarkeiten sucht, um Asroth endlich Fleisch werden zu lassen, sammeln
sich die Gefährten, um gegen das Böse zu kämpfen.
Corban hat alles, was der dunkle Magier
nicht hat. Ehre, Loyalität, Ehrlichkeit, Treue, Opferbereitschaft und Freunde,
die ihm zur Seite stehen. Der Junge ist zu einem Mann und Anführer herangereift
und Ghar ist berechtigterweise Stolz auf seinen Zögling. Corban schafft es,
Menschen und Giganten auf seine Seite zu ziehen Er erweist ihnen Respekt und spricht
ehrlich mit ihnen, was viele davon überzeugt, dass er wirklich der strahlende
Stern ist. Als er von den Jotun entführt wird, versucht er, auch diesen Stamm
auf die Seite des Guten zu ziehen aber die Jotun habe es Jahrhunderte lang
erfolgreich geschafft, sich aus den Angelegenheiten der Verfemten Lande herauszuhalten
und möchten weiterhin den Kopf in den Sand stecken. Wie ein Kind, das sich
Augen und Ohren zuhält um nichts zu sehen oder zu hören agiert dieser
Gigantenclan. Corban versucht sie davon zu überzeugen, dass Asroth die Welt, so
wie ist, vernichten wird und man sich für eine Seite entscheiden muss.
Es ist ein Kampf David gegen Goliath. Au
der Seite Nathairs steht eine gewaltige Übermacht, ein Heer aus tausenden von
Kämpfern. Doch sie folgen dem Draakenreiter nur aus zwei Gründen. Machthunger
und Gier. Es steht sich die Frage, wie weit die Treue der Kämpfer geht, wenn es
um ihr eigenes Leben geht. Corban kann
sich sicher sein, dass seine Getreuen ihm bis zu Tod zur Seite stehen. Kann es
Nathair auch?
Wolfgang Thon hat auch diesen Roman
wieder perfekt übersetzt und sprachlich schön umgesetzt. Der rasante Wechsel
der Kapitel steigert die Spannung ins Unermessliche.
Ich denke, jeder Leser wird seine
Lieblinge haben. Meine sind Veradis und Maquin, sehr unterschiedliche aber . absolut
beeindruckende Männer. Beide haben einen weiten, beschwerlichen und
abwechslungsreichen Weg hinter sich. Auf
der Gegenseite mag ich Uthas am liebsten. Der Gigant hat sicher nicht
vorausahnen können, wohin sein Weg ihn führt. Aber einmal beschritten, muss
dieser Weg weiter gegangen werden.
Neben den sehr schön gestalteten Karten
gibt es noch ein ausführliches Glossar, das ich mir am Ende nochmals
durchgelesen habe, um alles zu rekapitulieren.
Für mich ist die Reihe: "Die
Getreuen und die Gefallenen" ein wahres Fantasy Highlight. Man sollte die
Bände allerdings in der Reigenfolge lesen, da der Autor (zum Glück) auf
langatmige Wiederholungen verzichtet. Auch in Band vier wird der Leser sofort
in die Geschichte hinein katapultiert und er kommt kaum zum Luft holen. Wen
nach dem dritten Buch die Unlust gepackt hat, der sollte diesem vierten Teil
eine Chance geben. Ihr werdet es nicht bereuen.
Jetzt kann man nur hoffen, dass Blanvalet auch "Of Blood and Bones" übersetzt, die Inhaltsangabe auf der Website des Autor lässt die Gier nach Mehr in mir erwachen.
Titel: Ungnade
Reihe: Die Getreuen und die Gefallenen
Band 4
Autor: John Gwynne
Übersetzer: Wolfgang Thon
Verlag: Blanvalet, Softcover, 830 Seiten
ISBN: 9783734161223
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