Dreißig Jahre lang Krieg, Blut und
Schweiß. Morwa hat es endlich geschafft,
die Stämme zu vereinen, wie einst sein großer Vorfahr Otta. Morwa wird König
des Nordens, doch wie gewonnen, so zerronnen. Die Dunkelheit ist schon da und
hat längst ihre Hand ausgestreckt. Als es um die Nachfolge des alten Königs
geht, kommt es zu einem Bruderstreit und die Nordlande sind erneut gespalten.
Viele Stämme stellen sich auf die Seite Morwens. Einige glauben, dass er leicht
zu beeinflussen sein wird, andere sind überzeugt, dass er den Norden zu neuen
Höhen führen wird.
Währenddessen ist Pol mit einer Garde
auf dem Weg zur Heimstatt der vergessenen Götter um diese zu besänftigen. Naturkatastrophen,
Hungersnöte und Konflikte verdeutlichen den Zorn der Götter und nur derjenige,
der von keinem Vater gezeugt und von keiner Mutter geboren wurde, kann die
Götter besänftigen. Pol hat keine Ahnung, wie er an diese Rolle in dem Spiel
kam aber er versucht sein Bestes. Alles ist besser als der Galgen.
Leyken ist immer noch in der Rabenstadt gefangen.
Ein goldener Käfig, dem sie zu entkommen sucht.
Ildris und Sölva werden Freundinnen,
Sölva ist die einzige Person im Lager der Nordländer, die mit der schweigsamen
Frau aus dem Süden kommunizieren kann. Eine Frau, die viele als Hexe und als Bedrohung
für ihren König ansehen.
Kommentar:
Stephan M. Rother wird mit Lob überschüttet.
Er ist ein Sprachkünstler, er nutzt die deutsche Sprache wie kaum ein anderer
Autor. Er weiß sich auszudrücken. Manchmal poetisch verträumt, dann wiederum
drastisch und klar. Das alles kann und ich will ich nicht leugnen. Trotzdem
habe ich diesen Band beendet und war ratlos. Denn mir fehlte einfach der
Inhalt. Ich versuche, die 344 Seiten zu rekapitulieren, einen Kommentar zu
verfassen aber ich bin sprachlos.
Es passiert eigentlich kaum etwas, ich
weiß, ich stehe mit meiner Meinung alleine da. Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar
erhalten und es fällt mir daher umso schwerer, meine wirkliche ehrliche Meinung
zu formulieren, zumal die anderen Rezensenten wirklich begeistert klingen.
Der Autor hat ein Talent dafür,
treffende, aussagekräftige Metaphern zu finden, die eine Szene glasklar
beschreiben. Man versteht, was er ausdrücken will, was er fühlt und zu
vermitteln versucht. Aber wenn ich über anderthalb Seiten etwas über die Dunkelheit
lese und Leyken über mehrere Seiten zögert in den Schacht zu steigen, sich
diese Szene ewig hinzieht, dann bin ich einfach nur noch genervt.
Oder Bjorne. Erst läuft er mit dem
Waffenmeister los um Morwen aufzuhalten. Dann verliert er den Waffenmeister aus
den Augen, begegnet Sölva und läuft mit ihr los. Sie laufen! Tunnel und Schächte
hinunter und hinauf, sie kennen ihr Ziel nicht und wissen nicht, warum sie
diesem unbekannten Ziel entgegen streben. Aber sie laufen. Das zieht sich über unzählige
Seiten hin und bringt die Geschichte nicht wirklich voran.
Ebenso Lyken. Sie versucht zu fliehen
und stellt sich immer wieder die Frage: Ist Nala eine Freundin? Kann sie der
Sklavin vertrauen? Immer und immer wieder die gleichen Gedanken aber in einer
bewundernswerten Wortvielfalt. Bildhaft umschrieben, ihre Zweifel und Ängste
treffen den Leser ins Mark, er zweifelt und ängstigt sich ebenso. Aber auch das
zieht sich ewig hin. Ich habe viele der 344 Seiten überblättert, weil sie
letztendlich nur schmückendes Beiwerk ohne wirkliche Aussage waren.
Ist das ein hartes Urteil? Sicherlich!
Und ich weiß, ich stehe ziemlich alleine da. Das mittelalterliche Setting, die
verschiedenen Völker und ihre Kulturen, ihr Glaube und ihre Ängste und Wünsche
sind ausdrucksstark beschrieben aber die Ausschweifungen haben mich schlichtweg
ermüdet. Ich liebe epische Fantasy die ins Detail geht, sich Raum und Zeit für
die Figuren nimmt. Mich stören auch wechselnde Szenarien nicht, meines
Erachtens erhöhen sie sogar die Spannung. Aber alles sollte zu einem Ziel
führen und der Spannung nicht abträglich sein.
Mir schmerzt es selber, dieses Buch eher
negativ zu rezensieren aber Sprache ist eben nicht alles, wenn die spannende
Geschichte dabei aus den Augen verloren wird.
Die Aufmachung des Buches ist sehr
schön. Sowohl im vorderen Buchdeckel als auch hinten sind Karten der Länder
beigefügt. Ebenso findet der Leser im Anhang ein Personenregister.
Da mich die Essenz der Geschichte
dennoch fasziniert und ich wissen möchte, wohin der Autor uns führen wird,
werde ich sicherlich Band drei auch lesen. Wenn ein Autor es schafft, den Leser
trotz dessen Kritik bei der Stange zu halten, ist das ja auch ein Erfolg.
Macht euch selber ein Bild und lasst
euch von meiner subjektiven Meinung nicht am lesen hindern.
Hier noch eine sehr positive Rezension zu dem Buch von Monis Zeitreise
Hier noch eine sehr positive Rezension zu dem Buch von Monis Zeitreise
Titel: Ein Reif von Bronze
Reihe: Die Königschroniken Band 2
Autor: Stephan. M. Rother
Verlag: Rowohlt Polaris, Softcover, 344
Seiten
ISBN: 9783499403575
Hey Petra,
AntwortenLöscheneine tolle Rezension zum Buch, auch wenn sie deutlich kritischer ist als meine eigene. Ich würde dich gerne bei mir verlinken und hoffe, das ist in Ordnung. Falls nicht, einfach kurz Bescheid geben. Meine Rezension geht morgen früh online.
LG, Moni