Die Ärzte gaben Conor Night noch eine
Überlebenschance von zwei Monaten, nachdem
bei ihm Krebs diagnostiziert wurde. Nun lebt der Nekromant schon seit
fünf Jahren mit seiner Krankheit, was den Tod sichtlich verärgert. Nicht nur,
dass Conor immer weiter lebt, er stiehlt dem Tod auch seine Opfer und nutzt sie
für seine Zwecke, setzt sie als Bauernopfer bei seinen Aufträgen als Söldner
ein.
Da Jin ihn um seinen gerechten Anteil am
letzten Auftrag betrogen hat, hat er keine Gewissensbisse, ein Angebot des
geheimnisvollen Tarakona anzunehmen, von Jin ein Artefakt zu stehlen. Das er
vorher genau dieses Artefakt im Auftrag von Haus Black von Tarakona gestohlen
hat, macht die ganze Sache umso pikanter.
Conor Night muss bald erkennen, dass er
nicht nur Haus Black und Haus Red als Gegner hat, auch Tod mischt sich ein und
schickt seine Truppen, um endlich der ewig sterbenden Seele des Nekromanten
habhaft zu werden. In Las Vegas kommt es zum großen Showdown.
Kommentar:
Man sollte Totennacht gelesen haben, um
die Handlung dieses Buches in aller Tiefe zu verstehen.
Wirkte das erste Buch noch etwas steif,
ist die Geschichte wesentlich flüssiger und aus einem Guss. Da man die
Protagonisten schon kennt, nimmt sich der Autor mehr Zeit für die Handlung und
die hat es in sich.
Mit Amos hat Mr.Forbes eine wirklich
widerliche und abstoßenden Figur geschaffen, dem sogar ich gerne eins in die
Fresse hauen würde. Aber er sorgt auch für einige humorvolle Momente und
besitzt tatsächlich so etwas wie eine Söldnerehre.
Ich zitiere aus Seite 165, die
Textpassage zeigt, wie Amos tickt und dass diese Fantasywelt sich nicht
wesentlich von unserer Welt unterscheidet:
" Black kriegt, was er will und
dann heißt es für dich Gute Nacht, zusammen mit allen anderen Baumkuschlern, Eiterbeulen,
Kröten oder Lederhäuten, die mir meinen persönlichen Platz wegnehmen."
Im Gegensatz zu Amos wirkt Prithi wie
eine zarte Blume. Seit Conor ihr das Leben gerettet hat, versucht sie, ihm zu
helfen. Er wohnt bei ihren Eltern zur Untermiete und Prithi verschafft ihm
durch die Maschine Aufträge, damit er das notwendige Geld für seine Medikamente
bekommt.
Zusammen bilden die drei ein Team gegen
die mächtigen Häuser, wobei weder Amos noch Prithi ahnen, dass Conor noch einen
weiteren mächtigen Gegner hat.
Ich finde den Plot irgendwie amüsant.
Während Conor im ersten Teil das Hua von Taranaka stiehlt, bekommt er nun von
ihm den Auftrag, das Hua von Jin zurückzustehlen. Da Conor noch etwas angepisst
ist, dass Jin ihn so schmählich im Stich gelassen hat, hat er zu Beginn keine
Probleme, den Auftrag anzunehmen. Zumal er mit dem versprochenen Geld bist an
sein Lebensende (wann immer das sein mag) ausgesorgt hätte. Bald jedoch merkt
er, dass Jin nur ein Spielball von Haus Black ist und er versucht alles, um sie
zu schützen und trotzdem seinen Auftrag auszuführen.
Conor ist eine sehr ambivalente Figur.
Während Amos sehr direkt und derb ist und der Leser immer weiß, woran er mit
ihm ist, macht es Conor einem nicht leicht. Seine Angst vor dem Tod nervt, wie
schon in Band eins. Seine Ritterlichkeit und sein Wunsch, immer alles richtig
zu machen, beindrucken, auch wenn ihn dieser Wunsch oft auf den falschen Weg
führt.
Einige Geheimnisse bleiben auch in
diesem Band verborgen und versprechen einen spannenden dritten Band.
Das Cover zeigt Conor umgeben von einem
Feuerring. Das Pentagramm ist absolut irreführend und überflüssig aber die
Farbgebung des Covers entspricht dem feurigen Inhalt.
Während im ersten Band Andrea Blendl als
Übersetzerin genannt ist, wurde der zweite Band von Jan Enseling ins Deutsche
übertragen. Meine absolut subjektive Meinung ist, dass Jan Enseling die
Derbheit und Brutalität der Sprache und Ereignisse besser erfasst hat. Manche
Szenarien wirken noch krasser beschrieben und haben mich manchmal den Kopf
schütteln lassen.
Und die Wendung zum Ende hin hat mich
echt aus den Socken gehauen!
Titel: Totenkult
Reihe: Der Nekromant
Autor: M.R. Forbes
Verlag: Mantikore Verlag, Softcover, 340
Seiten
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