"Ich will Schritte im Sand und eine
Hand auf dem Rücken", flüsterte sie.
"Veredelte verhielten sich höflich
und zurückhaltend. Sendre jedoch blickte sie fasziniert an."
Naidu lebt in einer perfekten
Gesellschaft, sie hat eine verantwortungsvolle Aufgabe und fühlt sich
glücklich. Ihre Alpträume verschweigt sie vor ihren Mitmenschen, denn Alpträume
passen nicht in diese harmonische und glückliche Gesellschaft.
Als Naidu ihre Mitbewohnerin Sendre
kennenlernt, stellt sie fest, dass diese anders ist als die Bewohner von
Novapolis. Sendre verfügt über keinen Veredler, der die Gefühle manipuliert und
lebt ihre Emotionen aus. Naidu ist fasziniert von der Frau aus dem Ödland, die
als Spionin in Novapolis lebt und
Informationen für die Rebellen sammelt, die sich gegen das System und jegliche
Gedankenmanipulation stellen. Schon bald wird Naidu in den Kampf der beiden
Parteien hineingezogen und ist gezwungen Novapolis verlassen. Sie muss sich
ihren Ängsten und Vorurteilen stellen und lernen, mit echten Gefühlen
umzugehen.
Kommentar:
Letzte Jahr hat mir die Autorin ihr
Buch: Der schwarze Garten als Rezensionsexemplar angeboten. Da mir das Buch
sehr gut gefallen hat, habe ich mich gefreut, als mir das Gamma-Lächeln
angeboten wurde.
Das Buch hat mich sehr überrascht, denn
ist völlig anders als der schwarze Garten. Nur die schöne Sprache und Ausdrucksweise
sind von gleich hohen Niveau.
Die Idee, die negativen Gefühle der Menschen
zu eliminieren, ist sicher reizvoll. Gier, Neid, Hass, Angst, all diese Gefühle
werden ausgemerzt, doch auch die positiven Gefühle wie Liebe und Freude gehen
dadurch verloren. Man fragt sich, ob es das Wert ist. Als Naidu das erste Mal
auf die Rebellen trifft, ist sie abgestoßen und erschüttert über das
Gefühlschaos, das diese Menschen beherrscht.. Da Naidu Aktosensoren trägt, kann
sie andere Menschen beeinflussen, der Abscheu und die Angst, die ihr dadurch
von den Rebellen entgegen schlägt, ist überwältigend. Man misstraut ihr und
hält sie auf Abstand.
Durch den Veredler können sich die Menschen
bestimmte Wellen zuführen. Alphawellenversetzen einen in einen angenehmen
Zustand, Betawellen machen glücklich, Gammawellen beruhigen. Für die Bewohner
des Ödlandes wirken die Städter wie Zombies, das ist auch ihr Spitzname für die
Menschen aus Novapolis. Ewig glückliche und lächelnde Menschen, die emotional
tot wirken, wie könnte man sie besser beschreiben als lebende Tote.
Das Szenario, welches Dorothe Zürcher
hier entwirft ist absolut erschreckend. Unsere Gefühle machen unser Mensch sein
aus, wenn diese Gefühle unterdrückt werden und wir nur noch wie lebende Tote
agieren, was haben wir dann noch vom Leben? Freude und Furcht, Liebe und Hass, alles
braucht einen Gegenpol, sonst kann man die glücklichen Momente nicht wert
schätzen.
Der Geschichte hätten ein paar Seiten
mehr sicher gut getan, manches kam einfach zu kurz oder ging zu schnell. Das
macht das Buch zwar rasant, es fehlt aber etwas die Tiefe der Charaktere. Das
ist aber eine subjektive Meinung, viele Leser werden das Tempo der Geschichte
zu schätzen wissen.
Das Cover gefällt mir sehr gut, die
Farben sind warm und ruhig. Einerseits entspricht es dem Leben in der Stadt,
die ausgeglichen und warmen Farben spiegeln das Glück wieder, welches die
Menschen dort empfinden. Andererseits spiegelt das Braun die Farben des Ödlands
wieder, eine trockene und staubige Welt
ohne Farben. Bis auf die Oasen der Rebellen, welche der harten Umwelt Leben
abtrotzen. Shutterstock habe ich schon mehrmals positiv erwähnt, auch hier passt
das Motiv einfach wunderbar.
Ein spannender, in sich abgeschlossener
Roman, der zum nachdenken anregt aber auch sehr unterhaltsam ist. Der Kontrast
zwischen den "Zombies" mit ihrem ewigen Lächeln und den Bewohner des
Ödlandes, mit ihren brodelnden Emotionen ist sehr gut geschildert und glaubhaft
geschildert, man versteht beide Seiten, wird sich als Mensch aber immer für die
Menschlichkeit mit all ihren Gefühlen entscheiden. (hoffe ich)
Zu diesem Roman gibt es noch eine Blogtour, die ich mal verlinke. Dann könnt ihr euch ein besseres Bild über das Buch und die Autorin machen.
Zu diesem Roman gibt es noch eine Blogtour, die ich mal verlinke. Dann könnt ihr euch ein besseres Bild über das Buch und die Autorin machen.
Titel: Das Gamma-Lächeln
Autor: Dorothe Zürcher
Verlag: Bookshouse, TB, 303 Seiten
ISBN: 9789963538225
Hallöchen:)
AntwortenLöschenDieses Buch hört sich ja sehr interessant an und kannte ich vorher noch nicht. Ich werde mir das Buch mal näher ansehen, wenn ich in der Bücherei bin:)
Danke für den Tipp:)
Ich wünsche Dir ein schönes Osterfest und liebe Grüße
Andrea
(P.S. gerade läuft auf meinem Blog noch ein kleines Gewinnspiel, vielleicht hast ja Lust mitzumachen?)