07 September 2019

Das Nano - Lachen von Dorothe Zürcher


http://www.autoren.bookshouse.de/
Naidu fühlt sich wohl in den Ödlanden. Sie hat Freunde und eine neue Heimat gefunden. Aber auch wenn sie Novapolis vergessen möchte, es geht nicht.
Ihre Aktosensoren müssen gereinigt werden. Ein Prozess, der in der Stadt regelmäßig erfolgt, in der Ödnis aber nicht möglich ist. Naidu erleidet immer größere Schmerzen und letztendlich entschließen sich Naidu, Eron und Karol, die junge Frau mit einer falschen Identität in die Stadt einzuschleusen und ihre Sensoren dort reinigen zu lassen. Ein gefährliches Unterfangen, denn wenn man sie erkennt, laufen sie Gefahr, getötet zu werden.
Kommentar:
In dem ersten Band „ das Gamma Lächeln“ flieht Naidu aus der Stadt. Sie überbringt den Rebellen eine Nachricht von ihrer Freundin Sendre und bleibt bei ihnen. Obwohl sie zuerst auf Feindschaft und Ablehnung stößt, findet sie doch nach und nach ein paar Freunde. Mit Karol verbindet sie ein tiefes Gefühl, da sie die Erinnerungen und Empfindungen seiner Geliebten geteilt hat. Und da ist da noch Eron, den sie liebt. 


Durch ihre Aktosensoren ist sie in der Lage, mit den Pflanzen zu kommunizieren. Unter ihren Händen blühen und gedeihen sie. Eine große Hilfe für das Ödland, wo Nahrung knapp ist und die Rebellen daher vieles aus der Stadt stehlen müssen.
Sich in eine Klinik einschmuggeln und die Sensoren reinigen lassen klingt relativ einfach. Aber zu viele Geheimnisse umgeben die junge Frau und sobald sie nach Novapolis zurück kehrt, ist sie wieder im System.
Als sie verschwindet, begibt sich Eron auf die Suche nach ihr. Ohne Anhaltspunkte bleibt ihm nur eine Chance, er muss ihre Familie finden. Von Helgo, ihrem Bruder, erfährt er erschreckendes. Naidu ist nicht seine leibliche Schwester, sie ist plötzlich aufgetaucht und wurde in die Familie integriert. Als sie verschwand, wurden der Familie jegliche Erinnerungen an sie gelöscht. Helgo kann sich nur an seine Schwester erinnern, weil er wusste, was auf ihn zukommt und er sich gegen einen kompletten Erinnerungsverlust gewappnet hat.
Dorothe Zürcher beschreibt hier eine Welt, die dem Leser Angst einjagt. Natürlich ist der Gedanke verführerisch, dass es keinen Hass, Neid oder Zorn mehr gibt und somit auch keine Kriege oder Streitigkeiten, die  mit dem Tod enden. Aber mit dem Verlust der negativen Gefühle gehen auch die positiven Gefühle verloren. Was wäre eine Welt ohne Liebe, ohne Freude, ohne Spaß. Auch Trauer oder Kummer machen einen Menschen aus, ohne diese Gefühle verlieren wir unsere Menschlichkeit und werden zu Automaten. Das Lächeln, das jeder Bewohner Nevopolis auf dem Gesicht trägt ist nicht echt, es ist eine Maske, welche die innere Leere verschleiert.
Es ist verständlich, dass die Bewohner des Ödlandes diesen Weg nicht gehen wollen. Ihr Leben ist schwer aber sie leben es intensiv.
Ich denke, dieses Thema bietet Raum für unendliche Diskussionen und somit es hat es die Autorin geschafft, dass man sich lange mir ihrer Geschichte befasst und das Buch nicht so leicht vergisst.
Ich fand den zweiten Teil zwar rasanter als Teil eins aber mir hat etwas die Tiefe gefehlt. Natürlich fehlt hier die Konfrontation zwischen Naidu und den Rebellen die einen sehr großen Teil der Spannung ausgemacht haben aber die Ereignisse in der Stadt waren mir zu schnell und teilweise zu sprunghaft. Das ist aber ein rein subjektiver Eindruck, vielleicht, weil ich gerne mehr Zeit mit den Charakteren verbracht hätte.
Auf jeden Fall ist der Autorin eine wirkliche spannende, teilweise furchteinflößende Zukunftsvision gelungen, wie sie hoffentlich nie eintreten wird. Das Cover passt gut zum ersten Band, ist dieses Mal in einem leichten Blau gehalten. Obwohl es unter Fantasy Romance veröffentlicht wurde, hat es meines Erachtens weder mit Fantasy noch mit Romance viel am Hut. Sicherlich gibt es eine Liebesgeschichte aber sie ist weder kitschig noch nervig. Und es ist eindeutig Science Fiction und keine Fantasy. Nur weil Romancy gerade gefragt ist, sollte man nicht alles unter diesem Schlagwort anbieten. Meines Erachtens ist das ein Fehler des Verlags und wird der Autorin nicht gerecht, die hier ein tolles SF Werk abgeliefert hat, dass auch SF Lesern gefallen würde, sofern sie die Kategoriebezeichnung des Verlags nicht abschreckt.
Ein gelungener Abschluss einer spannenden Geschichte mit symphatischen und glaubhaften Charakteren, routiniert erzählt.
Titel: Das Nano-Lachen
Reihe: Kein Titel aber ein Band 2
Verlag: Bookshouse Verlag, TB, 234 Seiten
ISBN: 9789925331864

3 Kommentare:

  1. Hallo Petra,

    der 1. Band hat doch einen schönen Wiedererkennungseffekt hier in Band 2 gefunden, finde ich.
    Und gefällt mir damit sehr gut.

    Die Geschichte ist schon sehr geprägt von SF, denn alle Gefühle werden unterdrückt bzw. nicht tolleriert....und wer es nicht schafft bekommt schnell Probleme mit der Macht und der Gesellschaft....

    LG..Karin..

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  2. Hallo Karin, hattest Du nicht Band 1 bekommen? Ich schicke Dir gerne Band 2 zu. Ist eine Widmung frin, stört ja aber beim lesen nicht :)

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  3. Hallo Petra,

    oh, ja...gerne ...Mail kommt gleich..O.K...

    Danke schönen Sonntag..LG..Karin..

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