Naidu fühlt sich wohl
in den Ödlanden. Sie hat Freunde und eine neue Heimat gefunden. Aber auch wenn
sie Novapolis vergessen möchte, es geht nicht.
Ihre Aktosensoren
müssen gereinigt werden. Ein Prozess, der in der Stadt regelmäßig erfolgt, in
der Ödnis aber nicht möglich ist. Naidu erleidet immer größere Schmerzen und
letztendlich entschließen sich Naidu, Eron und Karol, die junge Frau mit einer
falschen Identität in die Stadt einzuschleusen und ihre Sensoren dort reinigen
zu lassen. Ein gefährliches Unterfangen, denn wenn man sie erkennt, laufen sie
Gefahr, getötet zu werden.
Kommentar:
In dem ersten Band „
das Gamma Lächeln“ flieht Naidu aus der Stadt. Sie überbringt den Rebellen eine
Nachricht von ihrer Freundin Sendre und bleibt bei ihnen. Obwohl sie zuerst auf
Feindschaft und Ablehnung stößt, findet sie doch nach und nach ein paar
Freunde. Mit Karol verbindet sie ein tiefes Gefühl, da sie die Erinnerungen und
Empfindungen seiner Geliebten geteilt hat. Und da ist da noch Eron, den sie
liebt.
Durch ihre
Aktosensoren ist sie in der Lage, mit den Pflanzen zu kommunizieren. Unter
ihren Händen blühen und gedeihen sie. Eine große Hilfe für das Ödland, wo
Nahrung knapp ist und die Rebellen daher vieles aus der Stadt stehlen müssen.
Sich in eine Klinik
einschmuggeln und die Sensoren reinigen lassen klingt relativ einfach. Aber zu
viele Geheimnisse umgeben die junge Frau und sobald sie nach Novapolis zurück
kehrt, ist sie wieder im System.
Als sie verschwindet,
begibt sich Eron auf die Suche nach ihr. Ohne Anhaltspunkte bleibt ihm nur eine
Chance, er muss ihre Familie finden. Von Helgo, ihrem Bruder, erfährt er
erschreckendes. Naidu ist nicht seine leibliche Schwester, sie ist plötzlich
aufgetaucht und wurde in die Familie integriert. Als sie verschwand, wurden der
Familie jegliche Erinnerungen an sie gelöscht. Helgo kann sich nur an seine
Schwester erinnern, weil er wusste, was auf ihn zukommt und er sich gegen einen
kompletten Erinnerungsverlust gewappnet hat.
Dorothe Zürcher
beschreibt hier eine Welt, die dem Leser Angst einjagt. Natürlich ist der
Gedanke verführerisch, dass es keinen Hass, Neid oder Zorn mehr gibt und somit
auch keine Kriege oder Streitigkeiten, die
mit dem Tod enden. Aber mit dem Verlust der negativen Gefühle gehen auch
die positiven Gefühle verloren. Was wäre eine Welt ohne Liebe, ohne Freude,
ohne Spaß. Auch Trauer oder Kummer machen einen Menschen aus, ohne diese
Gefühle verlieren wir unsere Menschlichkeit und werden zu Automaten. Das Lächeln,
das jeder Bewohner Nevopolis auf dem Gesicht trägt ist nicht echt, es ist eine
Maske, welche die innere Leere verschleiert.
Es ist verständlich,
dass die Bewohner des Ödlandes diesen Weg nicht gehen wollen. Ihr Leben ist
schwer aber sie leben es intensiv.
Ich denke, dieses
Thema bietet Raum für unendliche Diskussionen und somit es hat es die Autorin
geschafft, dass man sich lange mir ihrer Geschichte befasst und das Buch nicht so leicht vergisst.
Ich fand den zweiten
Teil zwar rasanter als Teil eins aber mir hat etwas die Tiefe gefehlt. Natürlich
fehlt hier die Konfrontation zwischen Naidu und den Rebellen die einen sehr
großen Teil der Spannung ausgemacht haben aber die Ereignisse in der Stadt
waren mir zu schnell und teilweise zu sprunghaft. Das ist aber ein rein
subjektiver Eindruck, vielleicht, weil ich gerne mehr Zeit mit den Charakteren
verbracht hätte.
Auf jeden Fall ist der
Autorin eine wirkliche spannende, teilweise furchteinflößende Zukunftsvision
gelungen, wie sie hoffentlich nie eintreten wird. Das Cover passt gut zum
ersten Band, ist dieses Mal in einem leichten Blau gehalten. Obwohl es unter
Fantasy Romance veröffentlicht wurde, hat es meines Erachtens weder mit Fantasy
noch mit Romance viel am Hut. Sicherlich gibt es eine Liebesgeschichte aber sie
ist weder kitschig noch nervig. Und es ist eindeutig Science Fiction und keine
Fantasy. Nur weil Romancy gerade gefragt ist, sollte man nicht alles unter
diesem Schlagwort anbieten. Meines Erachtens ist das ein Fehler des Verlags und
wird der Autorin nicht gerecht, die hier ein tolles SF Werk abgeliefert hat,
dass auch SF Lesern gefallen würde, sofern sie die Kategoriebezeichnung des
Verlags nicht abschreckt.
Ein gelungener
Abschluss einer spannenden Geschichte mit symphatischen und glaubhaften
Charakteren, routiniert erzählt.
Titel: Das Nano-Lachen
Reihe: Kein Titel aber
ein Band 2
Autor: Dorothe Zürcher
Verlag: Bookshouse Verlag,
TB, 234 Seiten
ISBN: 9789925331864
Hallo Petra,
AntwortenLöschender 1. Band hat doch einen schönen Wiedererkennungseffekt hier in Band 2 gefunden, finde ich.
Und gefällt mir damit sehr gut.
Die Geschichte ist schon sehr geprägt von SF, denn alle Gefühle werden unterdrückt bzw. nicht tolleriert....und wer es nicht schafft bekommt schnell Probleme mit der Macht und der Gesellschaft....
LG..Karin..
Hallo Karin, hattest Du nicht Band 1 bekommen? Ich schicke Dir gerne Band 2 zu. Ist eine Widmung frin, stört ja aber beim lesen nicht :)
AntwortenLöschenHallo Petra,
AntwortenLöschenoh, ja...gerne ...Mail kommt gleich..O.K...
Danke schönen Sonntag..LG..Karin..