Auch in diesem Band
ist die Hauptprotagonistin wieder Shadit (auch genannt Shadow). Nach ihren Erlebnissen
auf Beluchad hat sie den diplomatischen
Dienst verlassen. Sie arbeitet nun nicht mehr für die Universität, sondern für
Digby, der eine Schar talentierter Personen um sich schart und diese für
besondere Missionen einsetzt. Je nachdem, welche Talente gerade wo von den
Auftraggebern gebraucht werden.
Shadit ist dieses Mal
alleine unterwegs und soll einen gestohlenen Desintegrator wieder beschaffen,
der trotz aller Sicherheitsvorkehrungen aus einem Labor gestohlen wurde. Dieser
Prototyp des Gerätes kann Löcher in alle Mauern. Wände und Zäune brennen und somit
Dieben und Spionen ungehinderten Zugang zu ihrer Beute ermöglichen.
Schnell findet Shadit,
durch den Einsatz ihrer besonderen Talente heraus, wer hinter dem Diebstahl
steckt. Sie folgt der Diebin Yseyl zu deren Heimatplaneten Ambela, der am Rande der Galaxis liegt über den wenig bekannt
ist.
Als Shadit auf der Heimatwelt
von Yseyl ankommt stellt sie fest, dass die Dinge ganz anders liegen als man
ihr gesagt hat. Yseyl hat den Desintegrator nicht gestohlen um sich zu
bereichern, sondern um ihr Volk zu befreien und einen Krieg zu beenden.
Dieses Volk besteht
aus drei unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen, den Impix, den Pixa Phela und
den Anyas, die in Gruppenbindungen zusammen leben. Es handelt sich um die
ursprünglichen Bewohner des Planeten, die von einer starken und dominanten
neuen Spezies unterdrückt und interniert werden. Sie werden auf einem der abgelegenen
Kontinente zusammen getrieben. Dieser Kontinent wird durch ein Kraftfeld vom
Rest des Planeten getrennt und die Bevölkerung lebt dort in völliger Isolation.
Bedingt durch diese
Isolation, der unterschiedlichen Auslegung religiöser Texte und durch die
Auflösung alter Werte und Lebensweisen kommt es auf dem Kontinent zu einem
Krieg zwischen den Bevölkerungsgruppen. Die Besetzer des Planeten machen sich einen Spaß
daraus, diesen Krieg zu filmen und als Live Übertragung zur Unterhaltung zu
senden um den Touristen eine besondere Attraktion zu bieten. Um die Zuschauer
bei Laune zu halten und die Kassen klingeln zu lassen forcieren sie heimlich
die Gewalt auf dem Kontinent und schieben die Schuld der jeweils anderen
Kriegspartei zu.
Yseyl will versuchen
mit dem Desintegrator die elektrische Absperrung zu durchbrechen um ihrem Volk
die Freiheit wieder zu geben. Wird Shadit sich auf die Seite der unterdrückten
Bevölkerung stellen und Yseyl helfen oder wird sie ihren Auftrag ausführen und
den gestohlenen Desintegrator ihrem Auftraggeber zurück bringen?
Eingebettet in diese
Grundhandlung erfahren wir noch viel über die Denkweise und Kultur der
Einheimischen, in dem wir drei verschiedene Gruppen auf ihrem Weg begleiten. So
erfährt man, wie es genau zu diesem Krieg kam und dass ein Großteil der Bevölkerung sich schon lange Frieden wünscht
Fazit:
Auch hier hat die
Autorin wieder einen Planeten entworfen, der seinesgleichen sucht. Die
Bindungsgruppen aus Pixa oder Ixim und Anyas ergänzen sich gut. Die
Kommunikation zwischen den Gruppenpartner findet sowohl telephatisch, durch
Gebärdensprache als auch verbal statt, ideal für Shadit, die ebenfalls über
telephatische Fähigkeiten verfügt. Interessant ist, wie sie diesmal ihr
musikalisches Talent einsetzt und sich Gehör zu verschaffen. Die Autorin hält
uns hier einen Spiegel vor. Bereichern wir uns doch auch durch Waffenverkäufe
und durch plakative Berichterstattung an
den Kriegen dieser Welt. Während wir zu Hause vor den Bildschirmen sitzen,
finden Religionskriege statt, verhungern
Menschen oder sie werden auf Grund ihres Glaubens oder ihrer
Lebenseinstellung unterdrückt und verfolgt. Genau auf dieses gleichgültige und
ignorante Verhalten stößt uns die Autorin mit diesem Buch.
Was ich schade finde
ist, dass man wieder kaum etwas über die Vergangenheit von Shadit erfährt. In
kurzen Nebensätzen wird nur ihre persönliche Bindung zu Quale erwähnt, die
vermuten lässt, dass er ebenfalls in einem Kristall gefangen war. Auch über
ihre Beziehung zu Aleyts erfährt man nicht mehr. Wie in Band eins wird man in
diese Geschichte hineingeworfen und am Anfang hat man es schwer sich die
wirklich sehr schwierigen Namen zu merken. Doch je weiter man liest, desto
spannender wird die Geschichte und man ergreift als Leser schnell die Partei der Einheimischen und hofft, dass sich
Shadit mit Ysyel zusammen tut und sie gemeinsam eine Lösung finden, den
Konflikt zu beenden. Ein gelungener spannender zweiter Band und ich freue mich
den Abschluss der Trilogie
Titel: Brennende Erde
Reihe: Die
Schattenlied Trilogie Band 2
Autorin: Jo Clayton
Verlag: Heyne, TB,
428Seiten
ISBN: 978-3453162228
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