Ragnor
ist ein Findelkind und wurde von Lars und Tana aufgenommen und erzogen.
Seit fast vierzehn Jahren lebt der Junge
nun schon in Calfors Klamm, abgelegen von der Welt. Der ehemalige Reichsritter
Rurig und der alte Seefahrer Menno helfen bei der Erziehung und Ausbildung des
Jungen, der langsam zu einem Mann heranreift.
Zu
seinem vierzehnten Geburtstag bekommt Ragnor von seinem Ziehvater Lars zwei
Waffen und einen Umhang überreicht, Dinge, die man damals neben ihm gefunden
hat. Als Ragnor das Schwert und den Dolch in die Hand nimmt, reagieren die
Waffen auf ihn. Während sie auf andere
Menschen kalt und abweisend wirkten, strahlen sie nun eine Wärme aus und
beginnen zu schimmern. Es ist klar, dass diese Waffen, die aus einem
unbekannten und besonderen Material bestehen, zu dem Jungen gehören.
Und
schon bald muss Ragnor diese Waffen auch in seinem ersten Kampf einsetzen. Als
er mit Menno und Rurig auf der Jagd ist, finden sie einen Überlebenden eines
Überfalls. Bevor dieser stirbt, erzählt er den Männern, dass seine drei Töchter
von Räubern entführt wurden. Nun liegt es an den Gefährten, diese drei Frauen
zu retten und zurück in ihre Heimatstadt Mors zu bringen.
Damit
beginnen die Abenteuer des jungen, angehenden Ritters.
Kommentar:
Beginne
ich mit der Gestaltung des Buches. Die Farbkombination silbern und weiß ist gut
gewählt. Auf dem Cover sind ein Schwert und ein Schild abgebildet. Der Titel
Quasarmagie ist in Kursivschrift gehalten und Ragnors Name wird blutrot hervor
gehoben. Mir gefällt es.
Das
Buch wurde schon mit einem Stern aber auch mit fünf Sternen bewertet und
spaltet die Gemüter. ich werde mich auf 3,5 Sterne festlegen.
Die
Saga ist auf zehn Bände ausgelegt und das merkt man ihr an. Der Autor führt den
Leser langsam und behutsam in Ragnors Welt ein. Viele finden, zu langsam und
behutsam. Ich persönlich mag es, viel über eine Welt und ihre Bewohner zu
erfahren. Die kleinen Szenen des Alltags, wie der Junge behandelt wird, wie die
Gefährten auf die Jagd gehen und wie sich ihre Beziehung zu den Frauen
entwickelt, bringen Lebendigkeit in die Erzählung und man bekommt als Leser
einen sehr guten Eindruck von den Personen und ihrem Umfeld. Die Kampfszenen
werden relativ kurz gehalten, ein Aspekt, den ich nur loben kann, kennen hier
doch viele Autoren kein Maß und erschöpfen sich in langatmigen, seitenlangen
Kampfhandlungen. Die Protagonisten gehen respektvoll miteinander um. Lars
versucht, dem Jungen den Wert des Lebens zu vermitteln und ihn zu einem guten
Menschen zu erziehen. Diese Erziehung wird bei dem ersten Ausflug des Jungen schon auf eine Probe gestellt, als es zu den Kämpfen
kommt. Was allerdings wirklich nervt, ist die permanente Wiederholung, wie stolz die Bewohner von Calfors Klamm auf Ragnor sind. Und der Satz: "Er
errötete ob des Lobes" wird leider sehr arg überstrapaziert. Die Charaktere
sind sehr eindimensional und wenig ambivalent. Sie sind einfach durch und durch
gut und ehrenhaft. Etwas mehr Konfliktpotenzial hätte die Geschichte sicher
bereichert. Zu den fünf Bewohnern des
abgelegen Tales stoßen noch zwei neue Gefährten. Kramar al Nor von dem
Wolfsclan, ein Ork und Maramba vom Stamme der Koto. Auch diese Wesen sind
letztendlich einfach zu gut um wahr zu sein. Die Geschichte wird aufgebaut um
die Themen: Rittertum, Ehre, Traditionen und Freundschaft und liegt in der
Tradition von Sir Walter Scott.
Mit dem
Planeten Makar hat Jürgen Friemel eine interessante Welt entworfen. In einem Prolog
erläutert er, wie es zum Zerfall der Galaxis kam und warum die Welten ins
Mittelalter zurück gefallen sind. Dieser Prolog ist kurz, knapp und informativ.
Zusätzlich wurde eine kleine Karte Makars beigefügt, die dem Leser hilft, den
Reisen der Gefährten zu folgen.
Ein
wirklicher Minuspunkt, der mich auch dazu veranlasst hat, lediglich 3,5 Sterne
zu vergeben, obwohl die Geschichte viel Potenzial hat, sind die Rechtschreib-und
Grammatikfehler. Gerade die völlig falsch platzierten Kommata stören den Lesefluss
ungemein. Meinen Respekt an den Autor, der dies auch zugibt. Vielleicht könnten
Freunde oder Bekannte vor der Veröffentlichung der nächsten Bände einfach einen
Blick auf die Zeichensetzung werfen und Jürgen Friemel etwas unterstützen. Es
wäre schade, wenn diese Serie nicht die Aufmerksamkeit findet, die sie
verdient, weil Leser das Buch auf Grund der Fehler abbrechen.
Fazit:
Für
den reifen Leser bietet die Band eins zu wenig Herausforderungen. Als Einstieg
in die Fantasy (oder ist es SF?) ist sie aber zu empfehlen. Ich setze sie auf
das Niveau von Wolfgang Hohlbein und sehe als Zielgruppe Jugendliche und junge
Erwachsene.
3,5
von 5 Sternen
Titel:
Die Hüter Amas
Reihe:
Quasar Magie/Ragnor Saga
Autor:
Jürgen Friemel
Verlag:
Belle Epoque Tübingen, TB, 256 Seiten
ISBN:
9783945796221
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