Fünf Außenseiter werden auf
einen verlassenen Posten am Ende der
Welt versetzt. Hauptmann Sigur, ein Mann, dessen Ruf zerstört wurde.
Feldwebel Ullbich, der durch eine Verletzung am Bein nicht mehr für die Front
geeignet ist. Nalana, der nachgesagt wird, sich in der Armee nach oben zu
schlafen. Assani, eine ehemalige Joram-Geweihte, die Probleme mit Autoritäten
hat. Und Jolak von Basren, ein Offiziersanwärter, Sohn aus einer reichen
Familie, dem durch diesen eher langweiligen Auftrag ein Einsatz an der Front
erspart wird.
Zu fünft machen sie sich auf,
die alte Besatzung des Zollturms am Fluss Darn abzulösen. Doch als sie nach
tagelanger Reise am Turm ankommen, ist dieser unbesetzt und die Besatzung
verschwunden. Die Dorfbewohner aus Darnbrück wissen nicht, was im Turm passiert
ist, doch sie berichten Hauptmann Sigur über Gerüchte und Legenden, den Turm
betreffend.
Bisher habe ich alle Nuareth
Romane gelesen. Dass die Legenden von Nuareth bisher mein Lieblingsbuch von
Jörg Benne sind, habe ich schon oft erwähnt. Gleich danach kommt Königsfeuer
aber der Dämonenturm liegt jetzt gleichauf auf Platz zwei. Jörg Benne hat es
geschafft, auf 310 Seiten eine unglaubliche Spannung aufzubauen. Ich mag diese
Einzelromane, die aber alle in der gleichen Welt spielen und in denen einige
Ereignisse eine Brücke bauen oder einen Wiedererkennungsfaktor haben.
Hier wird unter anderem berichtet, warum die
Verstärkung in Drachenheim nur aus einer Person bestand. Und auch Verbindungen
zur Akademie der Magier werden geschaffen. Vor allem Danis Traum, endlich
Drachenheim zu verlassen und nach Ogastor zu gehen, ging mir hier noch einmal
durch den Kopf. Hauptmann Sigur hat in Ogastor gelebt und war auf der
Überholspur. In jungen Jahren schon Hauptmann, verlobt mir einer Frau, deren
Familie Macht und Einfluss besitzt. Ein Leben ohne Sorgen, die Karriereleiter
immer weiter nach oben kletternd, protegiert, geachtet und bewundert. Umso
tiefer kann man fallen, wie Sigur am eigenen Leib erfahren muss.
Als Sigur in Zweifurt ankommt,
um Instruktionen für seinen Posten abzuholen und seine Mannschaft
kennenzulernen, begegnet er als erstes Feldwebel Ullbich. Er erinnert sich
zuerst nicht an den lauten, etwas ungehobelten Mann, mit dem er vor langen
Jahren zusammen gedient hat. Für Ullbich ist Sigur ein Held und er versteht
nicht, wie dieser heldenhafte Mann auf so einen undankbaren Posten versetzt
wurde. Es ist schwierig, fünf so unterschiedliche Charaktere unter einen Hut zu
bekommen. Assani, eine große, starke Kämpferin, verachtet Nalana und nennt sie
nur *Püppchen*. Jolak verfügt über keinerlei Kampferfahrung und keiner aus der
Truppe traut ihm zu, einen Kampf zu überstehen. Und Nalana zweifelt an sich
selber, ihre Schönheit steht ihr stets im Weg. Die Männer sehen in ihr keine
Soldatin, sondern nur eine Frau, die es zu verführen gilt.
Als es zu einem ersten Kampf
kommt, kann sich jedoch jeder beweisen uns als sie endlich den Turm erreichen,
sind sie eine verschworene Gemeinschaft.
Bei den Titeln Dämonenturm und
Dämonengrab könnte man annehmen, dass die beiden Geschichten im Zusammenhang
stehen. Dem ist aber nicht so. Außer, dass es Dämonen gibt, haben die
Geschichten nichts gemeinsam.
Der Dämonenturm liegt nahe der
jivulischen Grenze im Norden. Eine Gegend, in der die Nobos, die Riesenechsen,
die auch schon in anderen Romanen erwähnt werden, kaum einsetzbar sind.
Wie in den anderen Romanen von
Jörg Benne, besitzen die Figuren eine Tiefe, die man auf den ersten Blick nicht
erkennen kann. Wie schon ihr Umfeld, steckt der Lesende die Figuren in eine
Schublade, muss aber schnell erkennen, dass die Schubladen nicht passen.
Ich zeige euch eine Karte von
Nuareth, die mir der Autor netterweise zur Verfügung gestellt hat. Und ich
verlinke alle bisherigen Nuarteh Romane, die ich rezensiert habe, im Anschluss
an die Rezension.
Nuareth ist eine sehr gut
ausgearbeitete und faszinierende Welt mit unterschiedlichen Völkern,
verschiedenen Reichen, Religionen und politischen Strukturen. In keinem Roman
kommt Langeweile auf und in jedem Roman sind die Figuren sehr ambivalent.
Zu einem der ersten Nuareth
Rpmane habe ich folgendes geschrieben:
Nuareth ist keine Welt, in der jemand
Schwaches überleben kann. Sie ist dreckig , grausam und düster. Hier ist kein
Platz für Romantik oder Liebe, der tägliche Kampf um das nackte Überleben
verlangt den Menschen alles ab. Die Bauern werden ausgenommen und betrogen, die
Frauen vergewaltigt und die Söhne in Bergwerke oder Fronarbeit verschleppt.
Mitleid ist ein Luxus, den sich niemand leisten kann.
Jörg Benne bleibt sich und
seiner Linie treu. Es sind oft alternde, entmutigte Charaktere, die hier zur
Tat schreiten, weil sie die Ungerechtigkeiten einfach nicht mehr ertragen
können. Nachvollziehbar und glaubhaft.
Ich verlinke nur die Fantasyromane. Es gibt noch die drei Paladin-Romane, die eher für jugendliche Leser sind und ebenfalls in Nuareth spielen. Dazu Spielebücher und einen Thriller.
Heldentaten - Selgast und Norden, eine Kurzgeschichte im Norden, hier wird das erste Mal das Syndikat erwähnt-
Die Legenden von Nuareth Selgast und Norden, die Kurzgeschichte und dieser Roman spielen zusammen.
Dämonengrab - Brensacker zentral Nuareth Auf der einen Seite begrenzt durch das Gebirge, auf der
anderen Seite durch die Kromhöhen und Kromsümpfe
Königsfeuer - Serend im Süden, Helgerad im Südosten
Die Verschwörung von Drachenheim - Südwesten, bessere Lebensbedingungen für die Nobos, denen es im Norden zu kalt ist
Dunkel über Drachenheim - es liegt im Südwesten - Ogastor liegt nördlich von Drachenheim
Dämonenturm - Darnbrück, Zweifurt ebenfalls nördlich, in einer kalten und unwirtlichen Gegend
Titel: Dämonenturm
Autor: Jörg Benne
Verlag: Selfpublishing, TB, 310 Seiten
ISBN:
979-8308408147
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