21 Juli 2024

Der Thron von Melengar Riyria Band 1 von Micheal J. Sullivan

Hadrian Blackwater und Royce Melborn sind Diebe. Keine gewöhnlichen Diebe, sondern außergewöhnlich talentierte Diebe. Ihr Ruf ist legendär und ihre Dienste sind sehr teuer.
Nachdem sie einige delikate Briefe einer adeligen jungen Dame an einen Revolutionär gestohlen und der Dame zurückgegeben haben, möchten sie sich eigentlich über den Winter zur Ruhe setzen. Doch Hadrian lässt sich zu einem sehr leicht klingenden und sehr lukrativen Auftrag überreden. Eine einfache Sache, sie sollen lediglich ein Schwert aus der königlichen Kapelle stehlen. Obwohl Royce nicht gerade erpicht auf den Auftrag ist, macht er mit. Royce ist der vorsichtigere der beiden Diebe. Er recherchiert zuerst lieber und erkundet vor einem Diebstahl die Örtlichkeiten. Dass sie es bei diesem kurzfristigen Auftrag nicht gemacht haben, wird ihnen zum Verhängnis. Sie geraten in eine Falle und finden in der Kapelle nicht das Schwert, sondern einen toten König. Bevor sie fliehen können, werden sie verhaftet und zum Tode verurteilt.
Prinzessin Arista befreit die beiden Diebe aus dem Kerker, nicht, ohne ihnen einen sehr seltsamen Auftrag zu geben. Da sie nichts zu verlieren haben, nehmen Hadrian und Royce den Auftrag an, nicht ahnend, was für einen Ärger sie sich damit wieder aufhalsen.
 
Kommentar:
Letztens war die „Funfrage am Freitag“ was einem an dem Genre Fantasy gefällt. Ich habe geantwortet „alles“, aber das stimmt natürlich nicht. Seit den 80er Jahren hat sich das Genre erheblich verändert und erweitert und vieles daran mag ich nicht. Seien es die Liebesschnulzen mit einem Hauch Fantasy oder seien es jugendliche Charaktere, die innerhalb von vier Wochen zu einem unschlagbaren Helden mutieren. Gar nicht zu reden von der Vielzahl an Vampiren mit Herz Schmerz und Gewissensbissen.
Ein Beispiel dafür, was ich an der Fantasy mag, ist die Riyria Serie von Michael J. Sullivan. Zwei schlitzohrige Diebe, die das Herz auf dem rechten Fleck haben. Die im Auftrag der Mächtigen, Reichen und Schönen stehlen und dabei gut verdienen. Sie haben sich einen gewissen Ruf erarbeitet und werden auch bei delikaten Angelegenheiten herangezogen.
Royce und Hadrian haben beide eine Vergangenheit, die aber erst nach und nach, in den anderen Bänden offenbart wird. Hadrian ist ein außergewöhnlicher guter Schwertkämpfer und vor Royce ist keine Tür sicher. Allerdings hasst er Zwergenarbeit, denn Zwerge sind berühmt dafür, unüberwindliche Schlösser und Türen zu erschaffen.
Und genau so eine Tür soll er öffnen, um den Auftrag der Prinzessin zu erfüllen.
Das Buch hat 372 Seiten und enthält alles, was ein gutes Fantasybuch braucht. Zwei sehr symphytische Helden, die sich cool geben, aber ihre Hilfe nicht verweigern, wenn sie benötigt wird. Und dieses Mal wird sie dringend benötigt. Nachdem der König ermordet wurde, ist Prinz Alric der neue König. Ein junger Mann, der den Ernst des Lebens bisher nicht kennengelernt hat. Er ist somit ein leichtes Opfer für die Attentäter, deren Auftrag es ist, die ganze Königsfamilie auszulöschen. Royce und Hadrian entführen den Prinzen bei ihrer Flucht und laden sich damit eine große Bürde auf. Einen zänkischen, arroganten Schnösel, der einfach die Klappe nicht halten kann. Alric ist der Meinung, König zu sein reicht aus, um seine Untertanen in Ehrfurcht erstarren zu lassen. Dass man ihm nach dem Leben trachtet, realisiert er erst nach und nach. Zuerst nimmt er natürlich an, dass es die beiden Diebe sind, immerhin haben sie ja seinen Vater ermordet. Ist er sich sicher. Doch je länger die Reise der drei dauert, umso ersichtlicher wird es für Alric, dass Royce und Hadrian nichts mit dem Mord an seinem Vater zu tun hatten. Dann verdächtigt Alric seine Schwester Arista, den Thron für sich haben zu wollen, ein Gedanke, der nicht so abwegig erscheint.
Für mich gehört zu einem guten Fantasybuch auch der Weltenaufbau, eine Karte und ein Glossar. Mit all dem hat Micheal J. Sullivan nicht gespart. Es finden sich zwei Karten in dem Buch, der Weltenaufbau ist sehr gut durchdacht und am Ende des Buches findet sich ein kleines Glossar über die Welt Elan, deren Länder politische Strömungen.
Die Geschichte ist in sich abgeschlossen. Ich habe allerdings schon mit Band zwei begonnen und es gibt einige wiederkehrende Charaktere wir den Mönch Myron, der mir sehr ans Herz gewachsen ist. Seine Naivität und seine Freude über die kleinen Dinge sind das eigentliche Herz dieses Romans. Jeder Mensch sollte sich die kindliche Freude an den kleinen Wundern der Natur bewahren.
Michael J. Sullivan erfindet das Rad sicher nicht neu. Seine Werke sind nicht so opulent wie HdR oder GoT aber das braucht es auch nicht. Aber sie machen Spaß-
 
Fazit:
Die Reihe stand schon viel zu lange in meinem Regal. Wer abenteuerliche High Fantasy mag, wird an dieser Serie seine helle Freude haben. Der Autor schwafelt nicht, die Geschichte entwickelt sich rasant und unterhält einfach nur gut. Vielleicht nicht so anspruchsvoll wie Gemmell oder Sanderson aber einfach spannend und gut erzählt. Mir hat sie Spaß gemacht und ich hatte das Buch an einem Tag durch und habe schon den nächsten Band begonnen und die fehlenden Bände 5 und 6 bestellt.
 
Titel: Der Thron von Melengar
Reihe: Riyria Band eins
Autor: Michale J. Sullivan
Verlag: Hobbit Presse, Softcover. 378 Seiten
ISBN: 9783608960129

2 Kommentare:

  1. Halli, Hallo :) "Im Schatten des Kronturms" ist nicht die Neuauflage, sondern das erste Buch der zweiten Riyria-Reihe. Es gibt 2 Reihen je 6 Bücher :)

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    1. Danke Dir, ich korrigiere das gleich. Habe es auch gerade gesehen. Muss man natürlich dann auch haben.

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