Ein aufgebrochener Sarkophag, die Leiche
eines Wächters daneben. Mafed ahnt, dass dieser Einbruch und der Mord etwas mit
seiner Vergangenheit zu tun haben. Alleine beim betreten der ägyptischen
Abteilung des Museums sträuben sich ihm schon die Haare, er spürt die
Anwesenheit von etwas Altem, fast Vergessenem.
Inspektor Ian Barnell, der um das Wesen
des Totengottes weiß, bittet Mafed, ihm bei diesem Fall beizustehen. Die beiden
sind wie Katze und Hund aber ihre Ergebnisse können sich sehen lassen. Zuerst
weigert sich Mafed vehement, die sicheren Mauern der Pathologie zu verlassen
aber als eine Frau auf der Bildfläche erscheint, die seit 3500 Jahren tot sein
müsste, kann er sich der Bitte des Inspektors nicht mehr verschließen. Immer
mehr wird der Totengott in die Ereignisse hineingezogen. Und nicht nur er, allem
was ihm lieb und teuer ist droht Gefahr.
Kommentar:
Unwissentlich habe ich mit dem bisher
letzten erschienenen Band der Serie begonnen, in dem Seth und Mafed zusammen
auftreten. Es gibt dort viele Hinweise auf das Leben Mafeds bevor er ins das
Heliopolis kam, man kann aber alle Bände einzeln lesen und verstehen. Nach »path into duat« habe ich »road to ombos« gelesen aber auch dort wird nicht der Grund
für den Fall der Götter erklärt. Hier leider ebenso wenig. Fakt ist, die
ägyptischen Götter verschwanden von der Welt, nur Mafed, der nicht im Pantheon
weilte, blieb zurück und durchlebte 3500 Jahre der Einsamkeit. Er hat sich
angepasst und hat sich in New York ein neues Leben aufgebaut. Alle seine Leben
können nur um die zehn Jahre währen. Bevor die Menschen merken, dass er nicht
altert. Freundschaften und Beziehungen sind da schwer zu pflegen. Zu groß ist
der Schwerz eines jeden Verlustes.
Doch jetzt, nach dieser endlos langen
Zeitspannen, scheinen die Götter zurückzukehren und sie sind nicht bewusst,
dass ihre Macht verloren ging und sie keine Bedeutung mehr haben.
Ian Barnell ist der erste Mensch, der um
die Vergangenheit des Totendoc und seiner Aufgabe weiß. Die Seele des Menschen
ins Jenseits zu geleiten. Eine wunderbare Vorstellung.
Mittlerweile habe ich auch ein paar
Kurzgeschichten in verschiedenen Anthologien gefunden, die sich um Seth oder
Mafed drehen. Ich habe schon bei den
Vampirromanen immer Mitleid mit den Figuren, die Jahrhunderte durchleben und
eigentlich immer einsam sind. Hier, bei Mafed, zerreißt es einem schier das
Herz. Er erkennt aber selbst, dass er sich durch die Jahrhunderte verändert
hat. Mit den Intrigen der Götter wollte nie etwas zu schaffen haben, trotzdem
wurde er immer wieder in die Ränkespiele mit hineingezogen. Die »mächtigen Neun«
konnten ihm befehlen und er musste stets gehorchen, egal, wie abscheulich der
Auftrag der Götter war. In den 3500 Jahren der Einsamkeit hat der Totengott
sich entwickelt, er hat sich neu erschaffen und lebt sein Leben abseits von
allem göttlichem. Der Rückkehr der Götter sieht er mittlerweile gelassen
entgegen denn er weiß, dass sie nichts mehr zu melden haben. Er wird nicht mehr
buckeln und gehorchen, er wird weiterhin Jahi Mafed bleiben und als Totendoc
arbeiten.
Bei Melanie Vogeltanz und Jenny Wood
handelt es sich um zwei junge Autorinnen und das merkt man der Sprache dieses
Buch an. Sie schreiben beide locker, salopp und sehr modern und achten beide
sehr auf politische Korrektheit. Es ist eine neue Art des Schreibens aber es
liest sich flüssig und stört den Lesefluss nicht. Ich denke, Wörter wir »die
Hörenden« oder »die Untersuchenden« werden ihren Platz in der Literatur finden
und das ist auch gut so. Trotzdem musste ich dann schmunzeln als ich »der
Tourist« gelesen habe, ganz so einfach ist die Umstellung sicher nicht.
Während ich »path into duat« als sehr
humorvoll empfand, steht hier der Kriminalfall im Vordergrund. Natürlich sorgt
das Geplänkel zwischen Ian und Mafed immer mal wieder für einen Lacher aber
insgesamt ist der Fall zu ernst und zu persönlich für den Totendoc.
Das Cover zeigt die Stadt, die niemals
schläft. Die obere Hälfte ist in einem starken orange gehalten, man ahnt die
Hitze der Wüste. Die Cover alle Bände passen zueinander, so dass man eine
schöne Serie im Regal stehen hat.
Jetzt mache ich mich auf die Suche nach
den Bänden, die Kurzgeschichten zu dieser Welt enthalten. Denn alle drei Bücher
haben definitiv Lust auf mehr gemacht. Ich habe schon die drei Bücher von Rick
Riordan verschlungen, in denen die Götter Ägyptens eine Hauptrolle spielen,
diese Serie braucht sich dahinter nicht verstecken. Sie zielt allerdings auf
eine ältere Leserschaft ab als die Bücher von Rick Riordan und die Jugendschutzwarnungen
zu Beginn der Geschichte sollte man sorgfältig lesen. Mit einem Augenzwinkern
zwar aber sie sind durchaus berechtigt. Das Glossar am Ende des Buches erklärt
einige der ägyptischen Begriffe und listet die bekanntesten Götter auf. Bisher
war ja Bastet meine Lieblingskatzengöttin aber Mafed macht ihr durchaus Konkurrenz.
Ich kann auch nicht sagen, ob mir die
Geschichte von Jenny Wood oder Melanie Vogeltanz besser gefallt. Auf jeden Fall
sind beide Damen zusammen ein tolles Duo. Bitte mehr davon.
Fazit:
Modern, spannend, unterhaltsam,
humorvoll = lesenswert
Auf dem Cover steht: crime, mystery und romance und es ist von allem etwas dabei
Titel: Totenfluch
Reihe: Mafed & Barnell
Autorin: Jenny Wood
Verlag: Art Skript Phantastik,
Softcover, 430 Seiten
ISBN:9783945045237
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