In diesem dritten Band treffen die
beiden Gruppen aus den ersten beiden Bänden endlich aufeinander. Bruka und
Renart halten nicht viel von den Menschen aus Westreen, vor allem Armant ist
ihnen suspekt. Coline unterstellt Renart, mehr über die Splitterwelt zu wissen
als er zugibt und auch alle anderen beäugen den Forscher und Gelehrten
misstrauisch.
Die unterschiedlichen Gruppen und Wesen
müssen nun drei Prüfungen bestehen. Diese bestehen zuallererst aus einem
unbeschreiblichen Gemetzel jeder gegen jeden. Ausgerechnet die wilde und
unberechenbare Einzelkämpferin Bruka ist es, die zum Zusammenhalt auffordert um
gegen die schlimmsten Feinde zu bestehen.
Kommentar:
Nachdem ich die ersten beiden Bände zur
Splitterwelt gelesen hatte war ich neugierig, wie Pascal Wokan und Horus W.
Odenthal ihre Geschichten zusammenführen. Das Endergebnis kann sich sehen
lassen.
Bruka fühlt sich zu Lil hingezogen, wird
aber dadurch abgeschreckt, dass das Mädchen die Chaosmagie nutzt. Bruka kennt diese Magie nur
als etwas Zerstörerisches und Negatives, sie kann nicht glauben, dass daraus
etwas Gutes erwachsen kann.
Am Ende kann nur eine Person der
auserwählte Kämpe der Ishkara sein und Armant setzt alles daran das diese Wahl
auf ihn fällt. Durch sein Verhalten entfremdet er sich immer mehr seinen
Gefährten und selbst Lil muss einsehen, dass Armant nicht mehr der Freund und
Mentor von einst ist. Die Gier nach Macht fordert das Schlimmste in einem
Menschen heraus, aus Freunden werden Feinde.
Die Entwicklung der Figuren ist
erstaunlich. Gerade Armant macht einen vollkommene Wandlung durch und er und
Renart haben wohl den längsten Weg hinter sich. Während Bruka einfach oft nur
Bruka bleibt, gerade heraus, immer ein Schwert in der Hand, bereit
zuzuschlagen. Ihre Wandlung ist etwas subtiler, geht tiefer, wird zuerst kaum bemerkt.
Immer wieder verhält sie sich entgegen den drei Regeln der Arena. Vor allem
Regel eins: »Schließe
keine Freundschaften. Du wirst deinen Freund vielleicht töten müssen!« bricht
sie, denn sie beschützt Lil und Renart, auf ihre eigene, unnahbare Art.
Natürlich weiß man als Leserin, dass Lil
eine Figur von Pascal und Bruka von Horus ist aber während des Lesens gleitet
alles flüssig ineinander über, ich konnte keinen Unterschied im Schreibstil
erkennen und keinerlei Bruch in der Geschichte.
Die Idee zu dieser Welt finde ich
faszinierend, es hat mich erstaunt, dass in so einem Chaos noch Menschen und
andere Völker überlebt haben und existieren können. Es ist eine grausame und
alles vernichtende Welt und dementsprechend sind die dort lebenden Wesen. Man
kämpft also nicht nur gegen die anderem Kämpen sondern auch gegen die
zersplitterte Umwelt und deren Bewohner oder man macht sie sich zu nutze. Den
Erzählstrang um Grashar finde ich dabei wirklich spannend. Er ist eigentlich
eine Randfigur, ein Auslöser für Ereignisse. bleibt aber immer im Hintergrund.
Man vergisst ihn sogar oft und doch taucht er plötzlich immer wieder auf. Ein
verlässlicher Punkt in einer chaotischen Welt. Das erkennt sogar Bruka an:
»Aber irgendwie, zu ihrem Erstaunen, empfand sie seinen Anblick als
Erleichterung. Wenigstens irgendwie noch etwas Verlässliches. Alles war Trug. Nur
auf Grashar konnte man zählen.«
Das Cover zu diesem Band passt perfekt
zu den ersten beiden Büchern, erinnert aber auch stark an der Pfad des Magiers. Ich mag diese Art der Cover, die Details zu erkennen und in der Geschichte zu finden gehören für mich zum Lesevergnügen dazu.
Ein würdiger Abschluss einer spannenden
Trilogie. Eine verstörende Welt mit einer Fülle an außergewöhnlichen Figuren.
Nichtsdestotrotz muss ich zugeben, dass mich am Ende die vielen Kämpfe etwas
ermüdet haben und ich stellenweise vorgeblättert habe. Ich musste und wollte
wissen, wie diese Geschichte endet, wolle mich aber nicht mehr durch die vielen
Kampfdetails arbeiten.
Zum Schluss wiederhole ich mich wieder: Ich gebe lieber für so ein tolles, schön gestaltetes und fehlerfreies SP Buch zwei Euro mehr aus und erhalte eine innovative und mutige Geschichte, als dass ich ein Verlagsbuch lese, dass mit einer Variante eines Themas daher kommt, das schon völlig durchgekaut ist und auf jeder Seite irgendwelche Fehler aufweist. So wie jetzt leider gerade wieder.
Fazit:
Ein tolles Projekt zweier Autoren, die
gut miteinander harmonieren und eine beeindruckende Welt mit unzähligen
Kreaturen geschaffen haben. Hoffen wir, dass weitere Projekte folgen.
Titel: Der Sog der Vernichtung
Reihe: Splitterwelt Band 3
Autoren: Horus W. Odenthal und PascalWokan
Verlag: Selfpublishing, TB, 436 Seiten
ISBN: 9783756235070
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