In Band zwei geht der
Kampf: „Atem des Himmels gegen das Blut der Erde“ weiter. Dieses Buch zu lesen
macht nur Sinn, wenn man Band eins gelesen hat, denn Band zwei beginnt nahtlos dort,
wo Band eins geendet hat: Der Kampf der Blutorks gegen die vereinigten Heere
von König Gothar. Einen Rückblick gibt es nicht, was ich persönlich aber gut
finde.
Urok kämpft Seite an
Seite mit Torg Moorauge und Rowan, die seiner Schar beigetreten sind. Doch all ihre
Versuche, das Heer von König Gothar aufzuhalten, drohen an der schieren
Übermacht des Gegners zu scheitern.
Diesmal wird das
Hauptaugenmerk auf zwei Frauen gerichtet wie sie unterschiedlicher nicht sein
könnten. Auf Ursa, der verkrüppelten Schwester von Urok, die als einzige noch
das Blut der Erde vernimmt. Und auf die Halbelfin Feene, die von Rache
getrieben wird und den beiden Geschwistern Ursa und Urok die Schuld am Verlust
ihres Kindes gibt. Sie übernimmt das Kommando über die Schattenelfen und durch
ihre in Band eins gewonnen Kenntnisse über Arakia gelingt es ihr, tief in das
Land der Blutorks vorzudringen.
Das Blut der Erde
gehorcht dem Hohepriester Ulke schon lange nicht mehr und ihrer mächtigsten
Waffe beraubt müssen sich die Orks in das Hinterland von Arakia zurückziehen.
Allein Ursa gelingt es stand zu halten. Während sie die fliegende Festung zum
Absturz bringt und sich als neue Hohepriesterin etabliert, erfüllt sich Uroks
Schicksal im fernen Sangor. Er wird gefangen genommen und als Sklave dorthin
gebracht. Auf dem Weg nach Sangor erfährt Urok mehr über die gefiederte
Schlange und das Feuerrad, beides Dinge, die er schon in dem Buch von Ragmar
gesehen hat. Langsam begreift Urok, dass diese Bilder irgendwie mit dem Blut
der Erde zusammenhängen. In Rabensang, einer Stadt, in der die Sklavenkarawane
halt macht, entdeckt Urok einen uralten, schon lange verstummten Bluthort. Und
auch in der Stadt Sangor scheint es
einen alten Bluthort zu geben, reagiert
seine Feuerhand doch auch hier. In Sangor trifft Urok auf Benir, dem
Schattenelf, der dazu verurteilt wurde, als Gladiator in der Arena zu kämpfen.
Obwohl Benir ein Schattenelf ist, vernimmt auch er die gleiche Stimme wie Urok
und Ursa, die immer wieder die gleichen Worte wiederholt: Füge zusammen.
Während Ursa in
Arakia versucht, die Scharen der Blutorks neu zu sammeln, geht Urok in Sangor
dem Geheimnis der verschwundenen Bluthorte nach.
Kommentar:
Band zwei hält, was
Band eins schon verspricht. Eine Fortsetzung der spannenden Geschichte um Ursa
und Urok. Allerdings bleiben viele Fragen offen: Wie wurden die Elemente
auseinander gerissen? Was passiert, wenn sie zusammen gefügt werden? Wer ist
der Anführer der Lichtbringer in Wirklichkeit. Wird Benir seinen Sohn und die
Elfen in die Freiheit führen können? Was verbindet Urok und Benir? Wer
beherrscht die anderen Elemente?
In Band zwei kommt auch der Humor wieder nicht
zu kurz. Alleine die Szene, in der Urok auf einem Lindwurm reitend wie ein
Ritter seine Gegner mit einer Lanze angreift ist herrlich beschrieben. Einen
Ork mit einem Ritter gleichzustellen ist ein gewagter Zug von Bernd Frenz aber er
klappt. Und die Szene, in der sich Rowan seitlich am Lindwurm herabhängen lässt
um einem Pfeilhagel zu entgehen, erinnert stark an John Wayne zu seinen besten
Zeiten. Die bildhafte Sprache und die humorvollen Beschreibungen lassen ein
richtiges Kino vor dem Auge des Lesers ablaufen und keine Szene wirkt langweilig oder langatmig.
Die Gestaltung des
Buches ist wieder sehr schön. Es gibt eine sehr detaillierte Karte im
Innenteil. Das Cover ist aufklappbar, so dass die Karte nicht zu klein ist. Und
als Anhang gibt es wieder ein Glossar
mit den wichtigsten Protagonisten, gegliedert in die einzelnen Völker. Das Cover
ähnelt sehr dem von Band eins und ist
ein richtiger eyecatcher.
Fazit:
Mir hat Band zwei
genauso gut gefallen wie Band eins. Normalerweise haben es mittlere Bände einer
Trilogie ja eher schwer aber der Autor hat es geschafft, den Spannungsbogen
durchgehend zu halten und den Leser zu fesseln. Sein Humor und seine Art, uns
die Orks nahe zu bringen machen Spaß und ich freue mich auf Band drei.
Titel: Der Sklave
Reihe: Die Blutorks
Autor. Bernd Frenz
Verlag: Blanvalet,
TB, 367 Seiten
ISBN: 978-3442266098
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