Jack Nightingale erfährt nicht nur, dass
er als Kind adoptiert wurde. Sein Erzeuger teilt ihm ebenfalls mit, dass er
eine Schwester hat. Beide Kinder wurden als Babys anonym an die jeweiligen Adoptiveltern
vermittelt.
Jack Nightingale ist ein privater
Ermittler und ehemaliger Cop. So verfügt er über ausreichend Ressourcen und
Freunde, um eine Spur zu einer Schwester zu finden. Doch jeder, mit dem er
Kontakt aufnimmt, stirbt plötzlich und unerwartet. Schon bald gerät er unter
Mordverdacht und muss herausfinden, wer
hinter ihm und seiner Schwester her ist.
Kommentar:
So begeistert ich von Band eins war, so ermüdend
fand ich Band zwei, denn die Geschichte wiederholt sich. Im ersten Buch
schildert der Autor noch die Vorgeschichte von Jack Nightingale, wie und warum
er aus dem Dienst ausgeschieden ist und warum er nun als Ermittler tätig ist.
Dies und die Offenbarungen eines Vaters sorgen für erhebliche Spannung. In
"Brut des Teufels" ist von dieser Spannung leider nichts mehr zu
finden. Es passiert das Gleiche wie im ersten Band. Nur, dass es dieses Mal
seine Schwester ist, die von einem Dämonen gerettet werden muss. Erneut wühlt
er in der Büchern seines Vaters um eine Lösung zu finden. Erneut taucht die
Schrift im Spiegel auf. Erneut sterben alle Menschen, die ihm auf seine Fragen
eine Antwort geben könnten. Und auch die Lösung ist ähnlich, also für den Leser
dann keine Überraschung mehr.
Obwohl einige Charaktere auch hier
wieder in Erscheinung treten, bleiben sie blass und farblos. Gerade über Jenny hätte
ich gerne mehr erfahren. Sie bleibt leider oberflächlich und auch ihre Reaktionen
auf die Ereignisse wirken teilweise
völlig unnatürlich.
Stephen Leather hat versucht, sich hier
an die Romane von Raymond Chandler oder Dashiell Hammett anzugleichen, erreicht
aber mit diesem zweiten Band keinesfalls das Niveau der Klassiker.
Eine treue Sekretärin, die dem Detektiv
immer brav zu Seite steht, egal, was das für Konsequenzen hat. Ein Ermittler,
aus dem Polizeidienst ausgeschieden, der zu viel trinkt und zu viel raucht und
der sich in vielen Belangen rücksichtslos verhält. Ein Ermittler, der weiß, was
er an seiner Sekretärin hat und sie daher der einige Mensch ist, der ihm
gehörig die Meinung sagen darf. Ein Einzelgänger, der kaum Freunde hat und der
stur seine Untersuchungen weiter führt, egal, wo sie ihn hinführen. Humphrey BOgart kriegt das hin, Jack Nightingale nicht.
Das Cover passt ausgezeichnet zu dieser Geschichte
und vermittelt einen guten Einblick in die Story. Sprachlich gibt es ebenfalls
nichts zu meckern, die Übersetzerin Barbara Ostrop hat gute Arbeit geleistet.
Mein Fazit: Teil eins genießen und den
Folgeband ignorieren. Da die Bände abgeschlossen sind, kann Höllennacht
durchaus für sich alleine stehen und man kann auf die Fortsetzung verzichten.
Titel: Brut des Teufels
Reihe: Jack Nightingale Band 2
Autor: Stephen Leather
Verlag: Blanvalet, TB, 478 Seiten
ISBN: 978344237813-5
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