Die
junge Anwältin Bree Winston-Beaufort erbt von ihrem Onkel eine Anwaltskanzlei
in Savannah.
Eine
ideale Gelegenheit, um etwas Abstand zwischen sich und ihre Eltern zu legen,
die nicht akzeptieren können, dass ihre Tochter mittlerweile erwachsen ist und
ihr Leben durchaus alleine meistern kann.
Da
die Kanzlei jedoch abgebrannt ist und die Renovierung och andauert, begibt sich
Bree auf die Suche nach vorübergehenden Ersatzräumen sowie Personal.
Lavinia
Mathers, eine alte Südstaaten Lady hat sehr schöne Räume zu vermieten,
allerdings liegen diese neben dem alten Mörderfriedhof Savannahs. Bree befürchtet, dass es ihre neuen Klienten abschrecken
könnte. Doch Dame Lavinia ist sehr überzeugend und so mietet die junge Anwältin
die Räume.
Auf
ihre Annonce hin melden sich auch zwei Bewerber für eine Stelle als Sekretär
und Assistent. Wider besseren Wissens
lässt sich Bree auch hier überreden und stellt beide Bewerber ein. Den Russen
Petru, der in Russland als Anwalt tätig war und den jungen Ronald Parchese, der
sich beruflich verändern möchte.
Schon
bald merkt Bree, dass dieses Zusammentreffen einem größeren Plan folgt. Sie hat
nicht nur die Kanzlei ihres Onkels geerbt sondern auch dessen Klienten. Und die
sind seltsamer als sie es sich hätte träumen lassen. Es sind die Toten, die
ihre Unterstützung brauchen. Tote, die sich ungerecht behandelt fühlen und
gegen die ewige Verdammnis Einspruch erheben.
Kommentar:
Eine
Freundin hat mich gefragt ob ich vier
Bände der Reihe "Die seltsamen Fälle der Bree Winston" haben möchte.
Der Titel klang gut und die Beschreibung
interessant, warum also nicht? Bücher kann man nie genug haben. Als sie mir
Wochen später die Bücher mitbrachte sagte ich spontan:" Die sind sicher
nicht für mich!" Die Cover wirkten total abschreckend, ich ordnete die
Bücher optisch sofort der Sparte Romancy zu. Und hier liegt der große Fehler
des Verlags. denn die Bücher sind
wirklich unterhaltsam und spannend und auch für Leser geeignet, die Romancy
negativ gegen überstehen. So wie ich.
Die
Geschichten spielen in Savannah. Die Altstadt von Savannah mit ihren
restaurierten Häusern ist eine der schönsten Städte der USA. Der Charme dieser
Stadt mit ihren Grünanalgen und dem großen Hafen spielt in diesen Romanen eine
große Rolle. Wenn Bree verärgert oder wütend ist, kommt ihr Südstaatenakzent
richtig zur Geltung. Und sie ist oft wütend.
Zu Beginn läuft nichts so wie geplant, die Büroräume sind nicht
bezugsfertig und ihr Budget reicht kaum aus, um neue Räume zu mieten und
Angestellte zu finanzieren. Und dann lässt sie sich auch noch überreden, zwei
davon einzustellen.
Im
ersten Band geht die Autorin es langsam an. Wir erfahren vieles über die junge
Frau und ihre Familie. Bree fühlt sich von ihren Eltern bevormundet und ist
froh, über den räumlichen Abstand. Ihr Vater ist ein erfolgreicher Anwalt und
mischt sich zu sehr in die Belange der Tochter ein und ihre Mutter ist eine
Glucke. Zu ihrer Schwester Antonia hat sie ein herzliches Verhältnis, auch wenn
diese das Gegenteil von Bree ist.
Mit
Lavinia, Petru und Ronald bildet sich ein starkes Team. Dazu gesellt sich der
Hund Sascha, den Bree aus einer Falle rettet. Zusätzliche Unterstützung erhält
sie von ihrem alten Professor Cianquino und seinem Graupapagei Archie. Der alte
Lehrer wusste um die Berufung der jungen Frau und hat schon während des
Studiums insistiert, auch wenn Bree nichts davon gemerkt hat.
In
ihrem ersten Fall soll die junge Frau den Tod von Benjamin Skinner untersuchen.
Der Verstorbene nimmt Kontakt zu ihr auf und bittet sie, den Mord an ihm zu
untersuchen. Denn allgemein gilt, dass
Mr. Skinner bei einem Unfall gestorben ist, vielleicht sogar Selbstmord
begangen hat.
Bei
ihren Ermittlungen trifft sie auf Inspektor Sam Hunter, der auch in den
weiteren Bänden ihr Ansprechpartner bei
den örtlichen Behörden sein wird.
Sicherlich
hat die Geschichte keinen großen Tiefgang.
Aber sie bietet viel Humor, skurrile Personen und eine unterhaltsame
Geschichte. Fast möchte man glauben, dass es eine Anwältin gibt, die für die
Toten eintritt und ihnen Gerechtigkeit widerfahren lässt. Der Schreibstil ist
salopp und locker, alles strahlt eine gewisse Leichtigkeit aus. Was durchaus an
dem Schauplatz Savannah liegen mag. In den Südstaaten glaubt man noch an
Gespenster und bindet sie in das alltägliche Leben mit ein.
Natürlich
spielen auch Männer im Leben der Anwältin eine Rolle. Sie hat sich vor kurzem
von ihrem Freund Payton getrennt, der sie hintergangen hat. Zu ihrem Bedauern
nimmt Payton McAllister , der ebenfalls
Anwalt ist, einen Job bei einer der renommiertesten Kanzleien Savannahs an und
kreuzt daher zu oft ihre Wege. Ihr Frust auf ihn entlädt sich oft in unbändigem
Zorn, der sehr amüsante Auswirkungen hat.
Band
zwei der Reihe habe ich schon gelesen und ich kann sagen, es geht so amüsant
und unterhaltsam weiter wie in Band eins.
Ich würde nicht so weit gehen zu sagen, dass Bree Winston ein weiblicher
Harry Dresden oder Bobby Dollar ist, da reichen die Bücher nicht ganz heran. Aber
wer sonderbare Fälle, Engel und Geister mag wird hier gut unterhalten.
Titel: Im Namen der Engel
Autor:
Mary Stanton
Verlag:
Piper, TB, 395 Seiten
ISBN:
978-3492267236
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