Die
Freunde Jezza, Shiela, Tommo und Richard Miller sind immer auf der Suche nach
dem schnellen und leichten Geld. Als Shiela den anderen vorschlägt, ein abseits
stehendes, altes Haus zu durchstöbern, sind die drei Freunde schnell dabei.
Doch schon bald bereut Shiela ihren Vorschlag denn das Haus ist ihr unheimlich
und auch Miller befällt bald eine unerklärliche Angst. Nur Jezza lässt sich von
der Atmosphäre des Hauses nicht abschrecken und begibt sich in die Dunkelheit.
Und kommt verändert daraus hervor, so erscheint es zumindest der jungen Frau.
Im Keller finden die Freunde drei riesige Kisten mit Büchern. Sie beschließen,
diese Bücher mitzunehmen und damit nimmt das Unheil seinen Lauf.
Kurz
darauf kommt es in der Stadt zu einem grauenhaften Ereignis. Per Email erhalten
die Kinder einen Aufruf zu einem Flashmop, Punkt neun Uhr am alten Fort. In
Massen strömen die Kids , teilweise in Begleitung ihrer Eltern, zum angegeben
Zeitpunkt Richtung Landguard um an der größten Party des Jahres teilzunehmen.
Doch es kommt zu einem katastrophalen Unfall und einer Massenpanik, bei der 41
junge Menschen zu Tode kommen. Zwischen dem Fund in dem alten Haus und diesem
Ereignis scheint ein Zusammenhang zu bestehen. Das erkennt auch bald Martin
Baxter, der mit dem Sohn seiner Lebensgefährtin dem Tod nur knapp entronnen
ist. Und merkwürdige Ereignisse häufen sich. Als Lehrer muss er mit ansehen, wie ihm die Kinder immer mehr
entgleiten und einer bisher unbekannten Sucht verfallen. Dem Lesen. Sogar die
Schulrowdys und Internetjunkies greifen zu der neuen Lektüre, die plötzlich
überall zu haben ist.
Zu
Beginn weiß man nicht wo diese Geschichte hinführt. Sie baut sich sehr langsam
auf und die einzelnen handlungsstränge sind nur lose miteinander verknüpft.
Erst nach und nach laufen alle Fäden bei Martin Bexter zusammen, der ein
Mittelpunkt der Erzählung wird. Der Autor kann sich sehr gut in die Gedanke-
und Gefühlswelt der Jugendlichen hineindenken und charakterisiert zu Beginn die
Schüler Connor , Sandra und das Mädchentrio um Emma herum sehr treffend. Ihre
Eitelkeit, ihr Egoismus , ihr Desinteresse an allem, sowie ihre Handy- und
Internetsucht sind bezeichnend für die heutige Generation. Martin Baxter und
der Direktor der Schule, Barry Mulligan, sind desillusioniert und erreichen ihre
Schüler nicht mehr, für die Unterricht nur ein Zwang ist. Das alles wird mit
sehr anschaulichen Worten beschrieben.
Die
Geschichte nimmt rasant an Fahrt auf, als die ersten Bücher in der Stadt
kursieren. Bis daher hatte man nicht vermutet, ein Urban Fantasy Buch zu lesen.
Die Story spielt im hier und jetzt und der beschriebene Alltag könnte in jeder
Stadt so ablaufen. Nur langsam, dafür aber unaufhaltsam schleicht sich der
Horror in das Buch und nimmt den Leser gefangen.
Neben
Martin Baxter und Carol haben mir noch Gerald, Emma , Shiela, Barry und Paul
sehr gut gefallen. Dies ist jeder nur ein kleiner Teil der Charaktere, die alle
nach und nach an Tiefe gewinnen und alle einen wichtigen Part in der Geschichte
übernehmen.
Ein
Buch über ein Buch, das gefährlich, sogar tödlich sein kann. Welcher Leser wird
bei einer derartigen Anpreisung nicht neugierig? Das Cover hat einen direkten
Bezug zu dem Buch, welches in diesem Buch beschrieben wird. Immer wieder werden Auszüge
aus dem eigentlichen dancing jax zitiert, die auch uns in ihren Bann ziehen.
Der Bezug zu einem Spielkartenset ist sehr verständlich und eine gute Idee. Man
fragt sich im Laufe der Geschichte oft, welche Spielkarte einem selber
zugeteilt werden würde.
Dieses
Buch wird mit den Bücher von Anonymus verglichen, ich bestreite dies vehement.
Während die Bücher von Anonymus voll mit bösem Humor waren und mich immer
wieder zum Lachen gereizt haben, hat dieses Buch bei mir einen erschreckenden
Eindruck hinterlassen. Und während Bourbon Kid und auch der Psycho Killer die
Lieblinge der Leser sind, mag man Jezza von Anfang an nicht und zum Schluss
beginnt man ihn sogar zu hassen. Ich
persönlich werde Band zwei und drei nicht mehr lesen. Ich mag keine Bücher in
denen Kinder die Opfer sind und ich lese grundsätzlich auch keine Horrorromane.
Hier kommt der Horror langsam auf leisen Sohlen und setzt sich fest. Nadine
Mannchen hat dies sehr gut ins Deutsche übertragen. Für alle, die nicht so ein
zartes Gemüt haben, bietet dieses Buch wirklich alles, was das Herz begehrt.
7
von 10 Punkten
Titel:
Auftakt
Reihe:
Dancing Jax Teil 1
Autor:
Robin Jarvis
Übersetzer:
Nadine Mannchen
Verlag:
Script5, TB, 544 Seiten
ISBN:
978-3839001714
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