Kaum am Winterhof angekommen, hat Harry
Dresden nichts als Ärger. Niemand mag ihn, für alle ist er der Feind und auch
seine Position als Winterritter ändert daran nichts. Im Gegenteil, für Maeve
und ihre Gefolgsleute ist es endlich die Gelegenheit, Mab zu brüskieren und
Harry zu vernichten.
Doch auch als Winterritter ist der
Magier vor allem eines: Er selbst. Frech, vorlaut, respektlos, keinem Kampf gegenüber
abgeneigt, Beschützer der Hilflosen, der
Frauen und Kinder. Obwohl Harry sich vorgenommen hat, seine alten Freunde in
Chicago nicht zu kontaktieren, trifft er
beim Betreten der Stadt schnell auf Molly und Thomas. Nicht, ohne vorher von
beiden einen mächtigen Rüffel zu bekommen, dass er sich nicht gemeldet hat.
Harry steht zwei Herausforderungen
gegenüber. Er darf seine Seele nicht verlieren und er muss Mabs ersten Auftrag
erledigen. Und wie sollte es anders
sein, der Auftrag ist kein Zuckerschlecken. Er soll eine Unsterbliche töten.
Wobei das Wort Unsterbliche ja impliziert, dass dies eigentlich ein Ding der
Unmöglichkeit sein sollte. Doch Mab hat sich nicht ohne Grund Harry Dresden als
Winterritter ausgesucht. Denn damit hat sie nicht nur Harry in der Hand,
sondern sie kann auch auf seine Ressourcen zurück greifen. Auf Thomas, den
Vampir, auf Mouse und auf Molly, die sich zu einer talentierten und selbstbewussten
Magierin entwickelt hat. Zudem bekommt
Harry als Winterritter neue und gewaltige Kräfte, die er in diesem neuen Kampf
dringend benötigt. Denn nicht der
Auftrag fordert alle seine Kräfte. Außerweltliche greifen seine Stadt an und
setzen sich als Parasiten in den Menschen fest. Niemand weiß, wer schon
befallen ist und für den Feind arbeitet und wem man noch trauen kann.
Winterritter und Sommerritten treten in
einem gemeinsamen Kampf gegen das ultimative Böse an und Harry muss wieder
einmal die Welt retten.
Kommentar:
Thomas ist es diesmal, der Harry
seelisch und moralisch unterstützt. Er hilft dem Magier, dem dunklen Einfluss
des Winteritters zu widerstehen, die Bestie in sich zu bezwingen und zurück zu
drängen. Hat er als Vampir doch jahrelange Erfahrung damit, seine Begierden zu
kontrollieren. Hier sehen wir eine ganz
neue Seite der Brüder. Ihre Zuneigung und ihr Vertrauen wächst und sie bilden
mittlerweile eine Einheit. So, wie Harry Thomas als Vampir akzeptieren musste,
achtet Thomas nun Harry als Winterritter, trotz des dunklen Aspekts der
Position. Sie wachsen noch mehr zusammen, denn jetzt sind sie beide gleich,
jeder versteht den inneren Kampf des anderen.
Ein weiterer fester Bestandteil in
Harrys Leben ist Molly. nachdem sie sich in Band 13 beinahe selbst verloren
hätte, hat sie sich nun gefangen und führt den Kampf gegen das Böse in Chicago
fort. Karren, Butters, Bob, Lea und Mouse stehen ihr treu zur Seite, so wie sie
früher Harry unterstützt haben.
Doch in diesem neuen Kampf müssen sie
alle zusammen stehen und Harry muss auf die Kraft des Winterritters zurück
greifen. Doch die Kraft beeinflusst den Magier negativ, es setzt Gefühle und
Begierden frei, die bisher tief unter der oberflächliche von Harry geschlummert
haben. Es ist ein immerwährender Kampf, diesen Einfluss zurück zu drängen und
den dunklen Einflüsterungen nicht nachzugeben. Seine Freunde unterstützen ihn
auch in diesem Kampf, sie sehen seine Verzweiflung und seine Ängste.
Der Autor hat zwischen seinen
Protagonisten ein tiefes und starkes Band geknüpft, welches den Leser
mittlerweile mit einbezieht. Für den Leser sind Thomas, Molly, Mouse, Karren,
der sprechende Totenkopf oder auch Butters genauso wichtig wie der Magier. Ohne diese Freunde wäre Harry
nicht halb so beeindruckend, stark und symphytisch. Jim Butcher hat die Bande
der Freundschaft langsam und glaubhaft entstehen lassen. Am Anfang eher ein
Einzelkämpfer und Sturkopf, lässt der Magier jetzt Gefühle an sich heran und
lernt zu akzeptieren, dass es Menschen gibt, die für ihn sterben würden. Diese
Bande schwächen ihn, weil er angreifbar wird aber sie stärken ihn auch, weil er
etwas hat, für das es sich zu kämpfen lohnt. Kaum eine Figur in der Fantasy hat
über 14 Bände so eine Entwicklung durchgemacht wie Harry Dresden und ich sage
nur: Respekt an Jim Butcher. Nicht nur hat er 14 spannende Bücher geschrieben,
diesmal endet das Buch mit einem Cliffhanger und bereitet den Leser auf etwas
völlig Neues vor. Das ist nicht zu viel verraten, es gibt lediglich Hoffnung
auf viele weitere Abenteuer der tollen Truppe.
Fazit:
Auch nach 14 Bänden schafft es der
Autor, seine Fans zu fesseln und immer wieder neue und überaschende Wendungen
einzubauen. ich konnte mir nach dem Ende
von Band 13 nicht vorstellen, wie es mit
Harry Dresden weitergeht. Doch jetzt hat es mich wieder gepackt und ich bin
bereit für Band 15.
9 von 10 Punkten
Titel: Eiskalt (cold days)
Reihe: Harry Dresden Band 14
Autor: Jim Butcher
Verlag: Feder & Schwert, TB, 680
Seiten
ISBN: 978-3867621922
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