SPOILERALARM!!
Molly Carpenter ist plötzlich auf sich
alleine gestellt. Nach dem Verschwinden ihres Mentors kehren die bösen Mächte
nach Chicago zurück, denn nun gibt es niemanden mehr, der diese Stadt
beschützt. Doch da irren sie sich. Der kleine Zauberlehrling tritt in die Fußstapfen
des Meisters und nimmt den Kampf auf. Doch im Gegensatz zu Harry ist Molly noch
nicht gefestigt genug und ihrer selbst nicht sicher. Lea übernimmt die Stelle
der Lehrmeisterin und zwingt Molly durch die harte Schule des Lebens. Da wo
Harry sanft und weich war, um dem Mädchen Schmerzen zu ersparen, ist Lea hart
und erbarmungslos. Während Harry Molly beschützte, stößt Lea sie in den harten
und grausamen Kampf. Denn durch die Vernichtung des roten Hofes entstand ein
Machtvakuum, dass nun von allen dunklen Wesen gefüllt werden möchte. Es tobt
ein grausamer Kampf um die Vormachtstellung überall auf der Welt, der weiße Rat
ist wieder einmal machtlos und überfordert.
Karren stellt ihr Haus als
Schaltzentrale für ihre Freunde zu Verfügung, die den Kampf gegen das Böse weiterführen.
Allen voran der kleine Butters, der über sich selbst hinaus wächst und Daniel
Carpenter, der sich um seine Schwester sorgt. Die Freunde ahnen nicht, dass
Harry von der anderen Seite aus ebenfalls in einen Kampf geschickt wird. Er
soll seinen Mörder finden. Natürlich führt ihn das nach Chicago. Doch wie soll
er Kontakt zu seinen Freunden aufnehmen und sie unterstützen, wo er doch ein
Geist ist? Er macht sich auf die Suche nach alten Bekannten, die in der Lage
sind mit der Geisterwelt zu kommunizieren. Dabei bekommt er Hilfe und
Unterstützung von Sir Stewart, einem sehr alten Geist, der dem Detektiv einige
Kniffe und Tricks beibringt.
Diesmal sind also Hirn und Redekunst
gefragt, statt Zauberkraft und Hiebe.
Kommentar:
Diese Geschichte führt Band 12 nahtlos
fort. Es ist das erste Mal, dass der Autor eine direkte Fortsetzung schreibt.
Ohne Band zwölf gelesen zu haben, macht Band dreizehn wenig Sinn.
Es ist sehr amüsant zu lesen, wie Harry
versucht, ohne seine Kräfte zurecht zu kommen. Er muss diesmal mit Verstand,
List, Tücke und Überredungskunst agieren. Seine Freunde zweifeln an seiner
Identität, zu oft wurden sie schon von den Mächten des Bösen übertölpelt. Vor
allem Karren ist zutiefst misstrauisch, tief in ihrem Innersten glaubt sie
nicht an den Tod des Detektivs und kann und will seinen Geist nicht
akzeptieren.
Butters hat Bob zu sich genommen und als
Bob ihm die Identität des Magiers bestätigt, hilft der kleine Arzt dem Detektiv
wo er nur kann. Auch gegen den Willen der anderen Mitglieder der Kampftruppe.
Molly kann durch ihre Geistsicht ebenfalls erkennen, dass es sich um den echten
Harry Dresden handelt. Doch sie ist nun nicht mehr der kleine Lehrling. Sie hat
zu viel Schmerz und Enttäuschung erlitten und wurde im letzten Kampf sehr
schwer verwundet. Das hinterlässt Spuren. Harry muss erkennen, dass er durch
seine unbedachten Handlungen in Mexiko viele seiner Freunde ins Unglück
gestürzt hat.
Was dieses Buch so interessant macht,
ist, dass viele Figuren aus den alten Bänden wieder auftauchen und ein kurzes
Gastspiel geben dürfen. Will mit seinen Werwölfen, Abby mit Toto als
Vertreterin unbedeutender Zauberkundiger, Elen wird erwähnt, ebenso Ramirez und
Kincaid. Lea unterstützt die Freunde im
Geheimen, sie fühlt sich Harry verpflichtet und kümmert sich um die Ausbildung
von Molly.
Der Autor zieht auch wieder sehr
unterhaltsame Vergleiche aus der Welt der Fantasy heran. Da Harry nur noch als
Geist existiert kann er keine Türe mehr öffnen oder Gegenstände bewegen. Also ahmt er Gandalf nach und
versucht es mit Zauberwörtern. Leider klappt das in der realen Welt nicht so,
wie erhofft.
Was den Lesegenuss etwas schmälert, sind
die vielen Schreibfehler, die in diesem Band auftauchen. Mir ist das schon in
Band zehn aufgefallen. Die Qualität lässt deutlich nach. Ob der Übersetzter
oder Lektor gewechselt wurde? Auch die Papierqualität ist enttäuschend. Die
Bücher bekommen auch bei behutsamster Behandlung Leserillen und wirken rund
gelesen oder leseschief. Bei den alten Ausgaben kam das nicht vor.
Fazit:
Wie üblich ein packender Roman von Jim
Butcher. Passenderweise spielt Band dreizehn
in der Geisterwelt. Eine amüsante Idee, die wunder umgesetzt ist und den
Wandel nahtlos fortführt.
Titel: Geistergeschichten
Serie: Harry Dresden Band 13
Autor: Jim Butcher
Übersetzung: Dorothee Danzmann
Verlag: Feder & Schwert, TB, 688
seiten
ISBN: 9783867621861
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