10 September 2016

Die Schatten von Sev-Janar von Anke Höhl-Kayser



Artie ist ein Berner Sennenhund. Groß, gemütlich, geduldig, treu und freundlich. Er liebt sein Herrchen Tom innig und diese Liebe wird von Tom erwidert. Sie bilden ein perfektes Paar und geben sich gegenseitig Halt und Freude. Leider endet die schöne Zeit abrupt, als Artie verdorbenes Fleisch frisst und an einer Vergiftung stirbt. Zu seiner Überraschung landet er in Arcuria, das Land hinter dem Regenbogen, ein Paradies für Tiere, ein wahres Schlaraffenland. Obwohl sich Artie in Arcuria sehr wohlfühlt und schnell Freunde findet, sehnt er sich nach Tom und möchte zu ihm zurück. Verzweifelt sucht er einen Weg zurück auf die Erde, ohne zu ahnen, was für katastrophale Folgen so eine Rückkehr bewirken kann. 


Über den Inhalt mag ich nicht mehr schreiben. Die Autorin hat es wieder geschafft auf nur 200 Seiten eine wunderbare Geschichte zu erzählen, die alles beinhaltet, was ein Leser erwarten kann. Spannung, Freude, Trauer, Böses und Gutes, Freundschaft, Liebe, Abenteuer, Kämpfe und Protagonisten, die man von ersten Augenblick in sein Herz schließt. Vor allem Viktor, Jenny und Ben sind so wunderbar charakterisiert, dass man aus dem Staunen kaum heraus kommt. Man fragt sich immer wieder, wo die Autorin diese Ideen hernimmt und wie sie so für die Tiere sprechen kann. Ihre Zuneigung zu diesen Figuren ist in jeder Zeile erkennbar und überträgt sich auf den Leser.

Viktor ist ein Mops aus Stahl, ein großer Held, ein Eroberer, der die Herzen der Frauen im Sturm nimmt. Ben, das Meerschweinchen, ist die verkörperte Weisheit. Er ist ein Mitglied des Rates der Arcurianer, die sich verpflichtet haben, das Land zu beschützen und zu behüten. Jenny, die ebenfalls einmal bei Tom gelebt hat, ist die geduldige und kluge Heldin der Geschichte, während Myrna und Moira  ein Bündel an Pfiffigkeit und Gewitztheit bilden. Zusammen ergeben sie alle ein starkes Team, begleitet von den beiden Kindern Arnold und Anna. Kinder verschließen ihr Herz nicht vor Hoffnungen und Träumen, so dass sie in der Lage sind, mit den Tieren zu kommunizieren und ihnen zu helfen, Arcuria zu schützen.

Es ist schwer über dieses Buch zu schreiben. Man denkt an das, was man verloren hat. Vor vier Wochen mussten wir uns , nach 17 Jahren, von unserem Kater verabschieden. Die Vorstellung, dass am Ende des Regenbogens Arcuria auf ihn wartet, ist schön und daher war diese Geschichte ein kleiner Trost in einer traurigen Zeit.

Das Buch hat Emotionen hervorgerufen. Es hat mich berührt, traurig gemacht, zum lächeln gebracht und mich mehrere Stunden von der Welt entfernt. Es ist mein zweites Buch der Autorin. Obwohl es sich von Magische Novembertage sehr unterscheidet, ist die Grundessenz doch ähnlich: Märchenhaft schön und man weiß einfach, dass sich am Ende alles zum Guten wendet.  Eine kleine Flucht aus dem oft harten und traurigen Alltag.

Das Cover passt ausgezeichnet zu dem Buch, schlicht aber schön und prägnant.

Fazit:

Wer sein Herz vor dieser Geschichte verschließt, kann keine Tiere mögen. Ein kleines Juwel, das einen die Welt für Stunden vergessen lässt.

10 von 10 Sternen

Titel: Die Schatten von Sev-Janar


Verlag: p.machinery, TB, 222 Seiten

ISBN: 9783942533959

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