Danny Shapiro ist ein 13 Jahre alter Junge,
dessen Leben bedrückend und einsam ist. Seine Mutter ist sehr krank, sein Vater
ist frustriert und findet seinem Sohn gegenüber keinen Zugang. Die Atmosphäre
zu Hause ist bedrückend, so dass sich Danny immer mehr in eine Scheinwelt
flüchtet.
Sein bester Freund und er sind in das
gleiche Mädchen verliebt. Weil Danny Jude ist und er seine Mutter nicht
verletzen möchte, steht er nicht zu seinen Gefühlen gegenüber Rosa, die dem
christlichen Glauben angehört, und er lässt Jeff den Vortritt.
Eines verbindet die drei Freunde: Sie sind
verrückt nach Ufo Sichtungen und dem Weltall. Sie fahren jeden Samstag in die
Bibliothek nach Philadelphia und recherchieren über Berichte von Ufo Sichtungen
auf der ganzen Welt. Dort, in der Bibliothek lernt Danny Julian kennen, eine
merkwürdigen aber beeindruckenden Jungen. Dieser führt Danny in die SSS
ein, der Super Science Society, einer Gruppe junger Leute, die sich ebenfalls
mit Ufos, merkwürdigen Phänomenen und Verschwörungen beschäftigt. Da ist Tom,
der Mechaniker und Intelligenzbolzen der Gruppe, da ist Rochelle, ein schönes
junges Mädchen, in das sich Danny verliebt und da ist Julien, der älter wirkt
als er ist und allem mit einem Lachen begegnet.
Gemeinsam mit Julien macht sich Danny auf den
Weg nach Miami, um ein verschollenes Buch eines Ufo Wissenschaftlers zu finden,
in dem alle Geheimnisse offenbart werden. Sie geraten an merkwürdige Leute,
drei Männer in schwarz, die sie verfolgen, gefangen nehmen, einschüchtern und
die verhindern wollen, dass sie das Buch finden. Doch noch während Julien und
Danny in Miami nach dem Buch suchen, finden Rochelle und Tom das Buch in
Roswell, in der Area 51.
Kommentar:
Es handelt sich um eine Geschichte in einer
Geschichte in einer Geschichte. Da die einzelnen Erzählebenen nicht durch
Schrift oder Kapiteleinteilungen voneinander abgehoben sind, fällt es dem Leser
teilweise schwer, sich in den Geschichten zurechtzufinden. Da haben wir den
13jährigen Danny, der sieht, wie ein Ufo vom Himmel fällt. Da haben wir den
16jährigen Danny, der die Geschichte rückblickend erzählt. Und da haben wir den
Danny mit seinen erfundenen Tagebucheintragungen über seine Begegnung mit
Außerirdischen, über seine Flucht in einer silbernen Scheibe und seine Landung
auf einem fremden Planeten, wo er drei Jahre seines Lebens verbringt. Eine öde,
graue Welt mit merkwürdigen Kreaturen, ohne Tag und Nacht und ohne Farben.
Während man mit einem Satz noch im Jahre 1962
ist, beginnt der nächste Satz schon wieder mit einem Ereignis aus dem Jahre
1966 oder mit einem Tagebucheintrag aus der erfundenen Welt.
Dann haben wir die Ambivalenz zwischen
Religion und Science Fiction. Seine jüdischen Wurzeln führen ihn nach Jordanien
und Israel, wo er nach den 3 Jahren Rochelle wiedertrifft, ein Mitglied
der SSS in die er sich damals verliebt hatte.
Während des Lesens erkennt der Leser nicht
wirklich was Realität und was Traum ist. Er nach und nach begreift man, dass
dieser einsame Junge, der im Leben nicht zurechtkommt, sich mit seinem Ufo
Tagebuch eine Welt erschaffen hat, in der er etwas bewirken kann, in der er
Ziele hat und sich Träume erfüllt ohne Rücksicht auf seine kranke Mutter nehmen
zu müssen. Eine Art Hilfeschrei an alle, sie sein Potential nicht erkennen und
ihn für einen Loser halten. Vor allem an seinen Vater gerichtet.
Bis zum Ende weiß man nicht, ob Julian und
Rochelle wirkliche Personen sind oder erfundene Menschen aus seinem Ufo
Tagebuch.
Fazit: Eine merkwürdige Mischung aus Science
Fiction, Religion und Mythologie, bei der es schwer fällt, den Kern des Buches
zu erfassen. Das Cover ist sehr ansprechend, allerdings verspricht es
eher eine andere Art von Geschichte, als man dann vorfindet. Es handelt sich
eigentlich nicht um SF sondern eher um eine Geschichte über einen Jungen, der
seinen Weg zu sich selbst finden muss. Der nicht mit der Welt kommunizieren
kann und sich in eine Scheinwelt flüchtet. Ein schwierig zu lesendes Buch, das
sich am Ende aber lohnt.
7 von 10 Sternen
Autor: David Halperin
Titel: der Tag an dem das Ufo vom Himmel fiel
Originaltitel: Journal of a UFO investigator
Verlag: Goldmann
gebundene Ausgabe, 379 Seiten
ISBN: 978-3-442-312788, Erstauflage 2011
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