Bei Weltenträumer handelt es sich um die
Fortsetzung des Buches Weltengänger. Kirill Maximov hat die Bindung zu seiner Funktion
zerrissen und die Person, die ihn zu einem Funktional gemacht hat, ermordet.
Eigentlich sollte er damit alle seine Funktionalsfähigkeiten verlieren. Doch
bei ihm bleiben sie erhalten und dass macht ihn zu einem gefährlichen Mann für
seine Gegner.
Er wird durch zahlreiche Welten gejagt und
entkommt seinen Häschern oft nur knapp. Auf einer der Welten wird er von seinem
ehemaligen Freund Kostja gerettet, der ihn dazu überredet, Verbündete im Kampf
gegen die Herrscher zu suchen, welche sie auf der Welt Arkan vermuten. Doch
schon bald wird klar, dass auch die Arkaner lediglich Handlanger und
Erfüllungsgehilfen sind, die durch das Versprechen von Macht korrumpiert
wurden.
Kirill flieht nach Feste, der einzigen Welt,
die sich bisher erfolgreich gegen Arkan wehren konnte und auf der es keine
Funktionale gibt. Doch auch hier finden ihn seine Gegner. Als mehrere Einwohner
von Feste zu Tode kommen, flieht Kirill erneut, um weitere Opfer zu vermeiden.
Er schafft es, ein Dimensionstor zu öffnen, etwas, was sonst nur Kuratoren
möglich ist. Er entwickelt noch weitere ungeahnte Fähigkeiten, die ihm bei
seinem Kampf hilfreich sind. Er erkennt, dass weglaufen keine Option mehr ist,
sondern das er den Ursprung des Bösen finden muss. Als er die Ursprungswelt der
Funktionale entdeckt, werden alle seine Überzeugungen von Grund auf
erschüttert.
Kommentar:
Funktionale sind eine Art Torwächter zu
anderen Welten. Die Kuratoren sind die Verwalter der Welten und sie
müssen Arkan Rechenschaft ablegen über das, was auf den ihnen zugewiesenen
Welten passiert. Die Kuratoren sind es auch, welche die Menschen auswählen, die
in Funktionale umgewandelt werden. Der Mensch wird dabei nicht gefragt. Er
verliert seine Familie, sein Heim, alle seine menschlichen Bindungen und seinen
Beruf. Er lebt einsam auf der ihm zugewiesenen Stelle und hängt an einer
unsichtbaren Leine, die ihm einen gewissen Bewegungsradius zugesteht. Dieser
kann 3,5 Kilometer betragen oder auch nur 800 Meter. Marta wurde schon im Alter
von elf Jahren in eine Funktionale umgewandelt und ihr Hass auf die Arkaner ist
somit sehr groß. Sie ist die Erste, die Kirill in seinem Kampf unterstützt.
Die Arkaner erkennen nicht, dass Funktionale
nichts als Sklaven sind. Obwohl dem Menschen ein enzyklopädisches Wissen zur
Verfügung steht, das sie durch eine Wissenseinspeisung erhalten, sind sie nicht
glücklich, denn sie sind sich ihrer Abhängigkeit von Arkan bewusst. Während es
Welten gibt, die ihr Schicksal ohne Weiteres akzeptieren, sind die Menschen auf
der Erde geprägt von einem Freiheitsdrang und einem Wunsch nach Freiheit, wie
kein anderes Volk, dass von den Arkanern unterjocht wurde. Ausgenommen
vielleicht Feste.
Die Übersetzerin Christiane Pöhlmann hat es
wieder geschafft, die Atmosphäre und Stimmung des Buches, so wie den Humor des
Autors, vortrefflich ins Deutsche zu übertragen. Das Cover gleicht den anderen
Covern der bisher bei Heyne erschienenen Büchern des Autors. Wieder gestaltet
von Animagic Bielefeld, die für jede Ausgabe ein wunderbar passendes Bild
entwerfen.
Leider hat Lukianenko das gleiche Problem wie
u.a. Stephen King Die Bücher sind spannend und unterhaltsam, leider flachen die
Geschichten zum Ende hin immer etwas ab. Das war bei den Wächter Büchern schon
so, bei den Herren der vierzig Inseln und auch bei diesem Band passiert es
wieder, das man vom Ende etwas enttäuscht ist. Nichtsdestotrotz eine
unterhaltsame, keineswegs langweilige Geschichte aus dem fernen Russland, auf
die man sich einlassen kann.
Titel: Weltenträumer (chistovik)
Reihe: Band 2
Autor Sergej Lukianenko
Übersetzer: Christiane Pöhlmann
Verlag: Heyne TB, 496 Seiten
ISBN:978-3453524604
7von 10 Sternen
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