Thraxas, unser liebenswerter Säufer,
möchte nichts anderes, als seine hart erworbenen Gurans verprassen, die er von
Senator Zitzerius erhalten hat, weil er dessen Sohn vor dem Knast gerettet hat.
Ein Sommer voller Faulheit, Sauferei und Völlerei liegt vor ihm, als plötzlich der
junge Gesox in sein Büro platzt und ihn um Hilfe bittet. Gesox soll angeblich
seinen Meister Rodinaax erstochen haben, einen berühmten Bildhauer.
Bevor Thraxas ein deutliches
"NEIN" heraus posaunen kann, stürmt die Zivilgarde sein Büro,
angeführt von seinem Erzfeind Tholius, dem Präfekten von Thurai höchst selbst. Um
zu demonstrieren, dass Tholius ihm nicht einfach so mir nichts, dir nichts,
einen Klienten verhaften kann, übernimmt der Detektiv den Fall, ohne vorher ein
Gehalt ausgehandelt zu haben. Ein bisher nie dagewesenes Ereignis. Hitze und
Zorn haben wohl diese Wirkung auf kleine und dicke Männer, die nur in Ruhe ihre
fünf bis zehn Bierchen trinken möchten.
Im Zuge seiner Ermittlungen erfährt
Thraxas, dass nicht nur der Bildhauer ermordet wurde, sondern aus dessen
Atelier auch eine 2to schwere Bronzestatue verschwunden ist, an der der
Künstler gerade arbeitete. Und wie wir unseren redegewandten Detektiv kennen,
stolpert er sogleich über den nächsten Mord und den nächsten Auftrag. Ein
Zauberer wurde ermordet, getötet durch einen Armbrustbolzen, was vermuten
lässt, dass Sarin die Gnadenlose wieder in der Stadt und in den Fall verwickelt
ist.
Zusätzlich zu all diesen Komplikationen
hat Thraxas auch noch Dandelion am Hals. Eine Hippiebraut, die ihn bittet,
einen Auftrag der sprechenden Delphine anzunehmen, deren Heilstein gestohlen
wurde. Doch Thurais günstigster
Privatermittler und Löser schwierigster Fälle, glaubt nicht an sprechend e
Delphine und ist von dieser barfuß laufenden Blumenfrau schlichtweg genervt.
Doch Dandelion hat Makri auf ihre Seite gezogen. Und nicht nur das. Die
kellnernde Amazone hat in Thraxas Bett die Hure Matahari versteckt, die ihren
Zuhälter abgefackelt hat und nun von der Bruderschaft gesucht wird. Zu diesem
Frauentrio stößt noch Bibendis, die Witwe des ermordeten Zauberers, die es in
Sachen Sauferei durchaus mit Thraxas aufnehmen kann. Gegen so viel Frauenpower
ist selbst der hart gesottenste Detektiv machtlos und Thraxas braucht all sein
Können, um mit diesen Problemen zu jonglieren, die Mörder zu finden und zu
ergründen, wohin eine 2to Statue plötzlich verschwinden kann.
Kommentar:
Was die Geschichte so gut macht sind die
wiederkehrenden und liebenswerten
Charaktere. Obwohl ein alter Säufer und Vielfraß, steckt hinter dem dicken und
ruppigen Äußeren des Ermittlers ein gutes Herz. Thraxas verteidigt seine
Freunde und steht den Hilflosen jederzeit zur Seite, vor allem, wenn es gegen
seine ehemaligen Kollegen oder seine Erzfeinde am Königshof geht. Obwohl er durchaus genug Gurans hat um
sich eine Wohnung in einer besseren Umgebung zu suchen, bleibt er in der
rächenden Axt, denn an den Menschen dort hängt sein Herz, auch wenn er es nie
zugeben würde.
Makri hat die erste Hürde ihrer
Ausbildung geschafft und besucht fleißig ihre Kurse, um die nötigen Scheine für
die Universität zusammen zu bekommen. Das dort immer noch keine Frauen
zugelassen sind, stört sie nicht. Sie ist sich sicher, dass Axt und Schwert
überzeugende Argumente sein werden, sollte sie alle vorbereitenden Prüfungen
abgelegt haben, die für die Aufnahme notwendig sind. Währenddessen kellnert sie
weiterhin in ihrem äußerst knappen Kettenbikini in der Stammkneipe von Thraxas
und steht ihm im Kampf hilfreich zur Seite. Und da Frauen zusammen halten müssen,
besorgt sie ihm gleich noch zwei neue
Klientinnen, die allerdings keinen Guran besitzen. Eine Säuferin, eine Hure, ein Hippie und eine
Amazone, bei so vielen Weibern verliert sogar Thraxas zeitweise die Übersicht.
Was hier etwas störend ist sind die
Namen der Nebenfiguren, die entweder etwas unpassend sind oder zu viel
verraten. Eine Hure die Matahari heißt lässt schon darauf schließen, dass
hinter der Dame mehr steckt als es scheint. Und jemand namens Gesox (laut aussprechen bitte) kann einfach nicht
der gute Mensch sein, als der er auftritt. Damit wird einfach schon zu viel
vorweg genommen. Das liegt aber am Übersetzer und nicht an Martin Scott, denn
im Original scheint es nicht so zu sein, wie mir die Leser der englisch
sprachigen Bände mitgeteilt haben.
Das Cover ist sicherlich wieder schön
gestaltet, passt aber keineswegs zum Inhalt. Auch der Held auf dem Cover
entspricht aber in keinster Weise unserem gemütlichen und versoffenen Helden.
Fazit:
Neben Nightside und Harry Dresden die
dritte Ermittler Reihe, die mich von Anfang an in ihren Bann gezogen hat. Ich
freue mich auf Band drei und weitere Abenteuer von Thraxas und Makri.
10 von 10 Sternen
10 von 10 Sternen
Titel:
Das Zaubergift
Originaltitel:
Thraxas and the warrior monks
Serie: Die Geheimnisse von Turai Band 2
Autor: Martin Scott
Verlag: Blanvalet, TB, 254 Seiten, Ausgabe 2002
ISBN: 3442241820
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