18 Mai 2025

Schwert und Meister von Florian Clever

Woitilar Nerada ist ein Hüttenschmied aus dem freien Dorf Murnwasser. Mit seiner Frau Silena und seinen beiden Kindern Glen und Rhini lebt er sehr glücklich als anerkannter Meister in dem kleinen Dorf. Doch die Zeiten ändern sich und seine Talente und sein Ruf bringen ihn und seine Familie in Gefahr, Für den Fürsten Fuldor soll er ein Schwert aus Niyn fertigen, einem besonderen Metall, das nur wahre Schmiedemeister finden, abbauen und bearbeiten können. Gleichzeitig soll er für den wilden Stamm der Rashtei Waffen schmieden. Woitilar steckt in einer Zwickmühle aber er begibt sich in die Berge, um das seltene und kostbare Niyn zu finden und er nimmt Glen mit auf die Suche.
Als Vater und Sohn zurückkehren, hat sich die Welt gewandelt. Murnwasser wird von den Rashtei angegriffen und vernichtet. Woitilar wird entführt, seine Frau ermordet und die beiden Kinder entkommen mit Hilfe Jablecs, einem Soldaten aus Fuldor. Die Wege der Geschwister trennen sich, Rhini kommt zu Jablecs Verwandten auf einen Hof, Glen lebt fortan in der Burg Fuldor, mit nur einem Gedanken im Kopf: Rache. Es ist ein weiter Weg bis dahin doch mit sechs treuen Gefährten wagt er den Schritt, einen Gott zu töten.
 
Kommentar:
Dies ist mein drittes Buch von Florian Clever und wieder muss ich sagen: es war spannend ohne Ende, mit einer außergewöhnlichen Story und gut erzählt. Uhr denkt jetzt sicher: „was ist daran außergewöhnlich?“ Es ist eine Rachegeschichte-“
Ja, das ist es aber die Umsetzung ist wirklich gut. Und die Idee des Niyn ist mir bisher in dieser Art in einem Fantasy Roman noch nicht begegnet. Ein Metall mit besonderen Fähigkeiten, dass sich mit dem, der es führt, verbindet.
Glen und Rhini sind noch Kinder, als der sechste Gott Askeleon seine Truppen schickt, um die Welt nach seinem Willen zu formen. Wie er das unternimmt ist sehr grausam und der Autor scheut sich nicht, hier manche Szenen sehr detailliert zu beschreiben. Diese Grausamkeit und die Vernichtung formen Glen zu einem starken, unnachgiebigen Mann. Sieben sind es letztendlich, die sich gegen den Gott wenden und ihn durch eine List vernichten wollen. Es ist eine sehr bunte Schar mit sehr unterschiedlichen Menschen aber jeder trägt seinen Teil zum Rachefeldzug bei, Dass Glen dabei ausgerechnet Rishala begegnet, einem Rashtei Krieger, der bei dem Angriff auf seinem Dorf dabei war, macht die Angelegenheit etwas kompliziert, doch Glen weiß, dass er auf dessen Fähigkeiten angewiesen ist.
Morvid ist ein Bär von einem Mann, der Glen das kämpfen beigebracht hat. Krob ist ein Dieb und Magier, den Glen bei der Legion der Aaskrähen kennenlernt.
Die Art und Weise, wie Glen seinen Weg findet, seine Kameraden zusammenführt, darunter auch zwei Frauen, ist glaubhaft beschrieben. Eine seiner Handlungen führt unweigerlich zur nächsten und sein Verstand und sein Können führen ihn stetig voran.
Florian Clever hat eine Art, die Geschichte so spannend zu erzählen, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann und vom Abbau des Niyn bis zum Ende der Geschichte ist der Handlungsbogen gut nachvollziehbar.
Meine Lieblingsfigur ist tatsächlich Krob, der kleine Dieb, der immer für einen guten Schluck zu haben ist und sich einige Wortgefechte mit Glen liefert, die ein bisschen Humor in die Geschichte bringen. Aber insgesamt ist Humor hier nicht angebracht. Die Taten der Chaostruppen sind zu grausam, die Vernichtung der halben Welt zu verstörend und die sieben Freunde müssen teilweise sehr schreckliches erleiden, um zum Ziel zu kommen.
Es handelt sich nicht um leichte Mädchenfantasy mit enemy to lovers. Es ist eine knallharte, gut durchdachte epochale Fantasy, die jedem Liebhaber von David Gemmell oder Brandon Sanderson gefallen wird. Florian Clever nennt es Mittelalter Fantasy aber es ist weit mehr.
Und wieder ist es ein Selfpublisher, der mich in seine Welt hineingezogen hat. Ich hatte schon lange kein Verlagsbuch mehr, dass ich so inhaliert habe, wie diese Geschichte. Neben Jörg Benn, ein weiterer Autor, der mich wirklich begeistert.
Im vorderen Einband gibt es Karten zu der Welt um am Ende ein Personenregister. Das Cover ist schlicht schwarz und etwas düster, sehr passend zu diesem Roman.
 
Fazit:
Kein Buch für zarte Seelen, die happy ends lieben, sondern eine wirklich gut durchdachte, spannende, teils grausame Geschichte über einen Jungen, der zum Mann werden muss, um seine Welt zu befreien. Glaubhaft und überzeugend. 
 
Titel: Schwert & Meister (Gesamtausgabe)
Verlag: Selfpublishing, Softcover, 542 Seiten
ISBN: 9783910536005
 
Anbei der Link zu „der Herr der Klinge“ ein Buch des Autors, das mir noch besser gefallen hat, was daran liegen mag, dass ich Fantasy, die im Orient spielt, einfach liebe. 
Und es handelt sich nicht um Freundschaftsrezensionen, ich habe das Buch auf der LBM gekauft, Mesree damals auf der BuCon und der Herr der Klinge auf der Frankfurter Buchmesse. Und als nächstes folgt Piratengesindel, das klingt auch einfach zu gut

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