09 September 2018

Rotes Gold ( kulinarischer Krimi Bnd 2) von Tom Hillebrand



https://www.kiwi-verlag.de/buch/rotes-gold/978-3-462-04412-6/
Mit *rotes Gold* liegt dem Leser der zweite Band um den Meisterkoch und Hobbyermittler Xavier Kieffer vor.
Xavier Kieffer bekommt eine Einladung zu einem Galadinner. Veranstalter dieses Dinners ist der Bürgermeister von Paris und der hat es sich nicht nehmen lassen, den zurzeit besten Shokunin als Koch zu verpflichten. Während dieser Veranstaltung soll der Sushimeister Ryuunosuke Mifune eine besondere Auszeichnung erhalten: Die Aufnahme in die Ehrenlegion. Leider stirbt der Koch während der Zubereitung des Shusi an einer Tetrodotoxin Vergiftung. Und wie in einem solchen Milieu nicht anders zu erwarten, handelt es sich hier um das Gift des Kugelfisches, das aber auch in den Tentakelspitzen des Octupus vorkommt.
Zunächst geht jeder davon aus, dass sich der Sushimeister versehentlich selbst vergiftet hat. Doch je mehr Fragen Xavier stellt, desto unwahrscheinlicher erscheint es, dass ein wahrer Meister unachtsam mit diesem Gift umgeht. Als der Bürgermeister Xavier bittet, in dem Fall zu ermitteln, lässt sich der Koch nicht lange bitten, zumal er damit auch seiner Freundin Valerie einen Gefallen tun kann.  Doch schon bald merkt er, dass er sich auf eine Sache eingelassen hat, die er alleine kaum bewältigen kann. Sein Freund Pekka Vatanen und auch die Gabin Erbin Valerie unterstützen ihn wie schon in Band eins. Sie stoßen auf eine regelrechte Thunfischmafia. Denn Sushi wird immer populärer doch die Fischfangquoten sind zu niedrig und die Meere zu sehr ausgefischt um die Nachfrage zu decken.  


Kommentar:
Was sie schon immer über Sushi und Fisch nicht wissen wollten, dieses Buch informiert sie über alle unappetitlichen  Details in Sachen Fischzucht und Fischverarbeitung. Und streift dabei noch solche Gerichte wie Kapaun (kastrierter Hahn) und Ortolan (in Armagnac ertränkte kleine Vögel) so dass ich sicher nie wieder in Frankreich etwas essen werde, das ich nicht genauestens kenne und identifizieren kann!
Tom Hillenbrand ist wieder ein sehr amüsanter aber teilweise auch Appetit verderbender Roman gelungen.  Zwei Punkte, die sind mir negativ aufgefallen sind:  Zum einem, dass Xavier Kieffer so viel raucht. Ich denke mir, dass man als Kettenraucher irgendwann die Geschmacksnerven verliert und daher finde ich diesen extrem hohen Konsum etwas unglaubwürdig. Und es nervt auch auf Dauer zu lesen, dass er sich an der ersten Zigarette gleich die Nächste anzündet. Was mir auch nicht gefallen hat, ist, dass Xavier Kieffer immer ganz unpersönlich als: Der Koch tituliert wird. Dadurch wirkt die Person etwas durchsichtig. Schöner wäre es gewesen, wenn der Autor öfter den Vor- oder Zunamen des Hauptprotagonisten benutzt hätte. Und als jemand, der in der Gastronomie nicht so bewandert ist, muss man doch eine Ausdrücke und Leckerbissen der luxemburgischen und französischen Küche nachschlagen, sonst entgehen einem als Leser die Feinheiten.
Was mir gefällt ist die Glaubwürdigkeit der Geschichte. Als Koch hat Xavier wesentlich tiefere Einblicke in das Metier und stellt Fragen, auf die ein Flic nicht kommen würde. Er kennt Zusammenhänge, Preise und auch den Druck, immer bessere und ausgefallenere  Gerichte zu kreieren. Er bewegt sich einem Metier mit einer gelassenen Sicherheit. In diesem Krimi führen sie seine Wege nach Frankreich und Italien und auch ihm als Koch wird bald klar, das hinter der Ermordung Mifunes mehr steckt, als ein harmloser Mord unter Konkurrenten.
Fazit:
Alles in allem ein amüsanter, unterhaltsamer und gelungener Krimi und ich freue mich nach dem Lehrgang über chinesische Küche und Vanille (Band eins) und Sushi (Band zwei) auf einen Band drei.
7 von 10 Sternen
Titel: Rotes Gold
Reihe: Xavier Kiffers zweiter Fall
Verlag: Kiwi, TB, 352 Seiten 
ISBN: 9783462044126

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