Mit *rotes Gold* liegt dem Leser der
zweite Band um den Meisterkoch und Hobbyermittler Xavier Kieffer vor.
Xavier Kieffer bekommt eine
Einladung zu einem Galadinner. Veranstalter dieses Dinners ist der
Bürgermeister von Paris und der hat es sich nicht nehmen lassen, den zurzeit
besten Shokunin als Koch zu verpflichten. Während dieser Veranstaltung soll der
Sushimeister Ryuunosuke Mifune eine besondere Auszeichnung erhalten: Die
Aufnahme in die Ehrenlegion. Leider stirbt der Koch während der Zubereitung des
Shusi an einer Tetrodotoxin Vergiftung. Und wie in einem solchen Milieu nicht
anders zu erwarten, handelt es sich hier um das Gift des Kugelfisches, das aber
auch in den Tentakelspitzen des Octupus vorkommt.
Zunächst geht jeder davon aus, dass
sich der Sushimeister versehentlich selbst vergiftet hat. Doch je mehr Fragen
Xavier stellt, desto unwahrscheinlicher erscheint es, dass ein wahrer Meister
unachtsam mit diesem Gift umgeht. Als der Bürgermeister Xavier bittet, in dem
Fall zu ermitteln, lässt sich der Koch nicht lange bitten, zumal er damit auch
seiner Freundin Valerie einen Gefallen tun kann. Doch schon bald merkt
er, dass er sich auf eine Sache eingelassen hat, die er alleine kaum bewältigen
kann. Sein Freund Pekka Vatanen und auch die Gabin Erbin Valerie unterstützen
ihn wie schon in Band eins. Sie stoßen auf eine regelrechte Thunfischmafia.
Denn Sushi wird immer populärer doch die Fischfangquoten sind zu niedrig und
die Meere zu sehr ausgefischt um die Nachfrage zu decken.
Kommentar:
Was sie schon immer über Sushi und
Fisch nicht wissen wollten, dieses Buch informiert sie über alle
unappetitlichen Details in Sachen Fischzucht und Fischverarbeitung. Und
streift dabei noch solche Gerichte wie Kapaun (kastrierter Hahn) und Ortolan
(in Armagnac ertränkte kleine Vögel) so dass ich sicher nie wieder in Frankreich
etwas essen werde, das ich nicht genauestens kenne und identifizieren kann!
Tom Hillenbrand ist wieder ein sehr
amüsanter aber teilweise auch Appetit verderbender Roman gelungen. Zwei
Punkte, die sind mir negativ aufgefallen sind: Zum einem, dass Xavier
Kieffer so viel raucht. Ich denke mir, dass man als Kettenraucher irgendwann
die Geschmacksnerven verliert und daher finde ich diesen extrem hohen Konsum
etwas unglaubwürdig. Und es nervt auch auf Dauer zu lesen, dass er sich an der
ersten Zigarette gleich die Nächste anzündet. Was mir auch nicht gefallen hat,
ist, dass Xavier Kieffer immer ganz unpersönlich als: Der Koch tituliert wird.
Dadurch wirkt die Person etwas durchsichtig. Schöner wäre es gewesen, wenn der
Autor öfter den Vor- oder Zunamen des Hauptprotagonisten benutzt hätte. Und als
jemand, der in der Gastronomie nicht so bewandert ist, muss man doch eine
Ausdrücke und Leckerbissen der luxemburgischen und französischen Küche
nachschlagen, sonst entgehen einem als Leser die Feinheiten.
Was mir gefällt ist die
Glaubwürdigkeit der Geschichte. Als Koch hat Xavier wesentlich tiefere
Einblicke in das Metier und stellt Fragen, auf die ein Flic nicht kommen würde.
Er kennt Zusammenhänge, Preise und auch den Druck, immer bessere und ausgefallenere
Gerichte zu kreieren. Er bewegt sich einem Metier mit einer gelassenen
Sicherheit. In diesem Krimi führen sie seine Wege nach Frankreich und Italien
und auch ihm als Koch wird bald klar, das hinter der Ermordung Mifunes mehr
steckt, als ein harmloser Mord unter Konkurrenten.
Fazit:
Alles in
allem ein amüsanter, unterhaltsamer und gelungener Krimi und ich freue mich
nach dem Lehrgang über chinesische Küche und Vanille (Band eins) und Sushi
(Band zwei) auf einen Band drei.
7 von 10
Sternen
Titel: Rotes
Gold
Reihe:
Xavier Kiffers zweiter Fall
Autor TomHillenbrand
Verlag: Kiwi, TB, 352 Seiten
ISBN:
9783462044126
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