Einst
gab es das Dunkellicht. Doch vor vielen Jahrhunderten trennten sich das Licht
und das Dunkel und waren von nun an Feinde. Der Orden des Lichts und der Orden
der Dunkelheit bekämpfen einander, seit ein paar Jahren herrscht allerdings ein
brüchiger Friede. Nun ist jedoch jemand
dabei, die Mitglieder beider Orden auf der ganzen Welt zu eliminieren.
Als
Johannes Sturm, ein Krieger des Lichts und Antoine Chevallier, ein Krieger des
Dunkel, aufeinandertreffen, merken sie, dass ihre Orden gegeneinander aufgehetzt
werden. Eine unbekannte dritte Macht spielt ein grausames Spiel. Wer ist diese
ominöse Büro 13 und in wessen Auftrag handeln die Söldner des Büros?
Zusammen
mit dem Magikus Martus und der geheimnisvollen Ella versuchen die beiden
Ordensbrüder, den wahren Drahtzieher hinter den Morden zu finden.
Haben
die Behüter, auch Engel genannt, etwas mit der Ermordung der Ritter zu
schaffen? Lauert hinter ihrer hilfsbereiten und freundlichen Fassade das Böse?
Die
Suche nach den Gründen für die Zerstörung der Orden führt Johannes, Antoine,
Martus und Ella über Berlin, München, Bochum bis nach Dortmund.
Kommentar:
Die
Zusammenfassung auf der Coverrückseite und das Cover haben mich neugierig auf
das Buch gemacht. Da ich aus NRW stamme, regt ein Buch, dass in Dortmund und
Bochum spielt, natürlich ebenfalls das Interesse an.
Leider
war ich letztendlich jedoch enttäuscht. Die Erzählung beginnt sehr spannend mit
einer Flucht und Verfolgungsjagd. Johannes Sturm entkommt nur knapp einem
Anschlag auf sein Leben. Als er seine Ordensbrüder erreichen will, bekommt er
keine Antwort, der Notfallkontakt in der Zentrale der Bruderschaft speist ihn
kurzangebunden ab und rät ihm, unterzutauchen. Damit gibt sich Johannes nicht
zufrieden, er ist ein ausgebildeter Krieger und Kämpfer, er möchte wissen, wer
ihm ans Leder will. Außerdem ist der Feind ihm immer wieder auf den Fersen,
jedes Versteck wird entdeckt und er wird unerbittlich gejagt. Die junge Ella
rettet ihn aus einer ausweglosen Situation und bringt ihn in ein abgelegenes Haus
mitten im Wald. Dort stolpert Antoine Chevallier buchstäblich über die beiden
Flüchtenden. Zuerst sind ich die beiden Ordensmitglieder, die gegensätzlichen
Fraktionen angehören, spinnefeind. Aber sie erkennen nach und nach, dass sie am
gleichen Strang ziehen müssen, wenn sie ihren Feind aufspüren wollen. Das
Misstrauen schwindet nur langsam. Erst als Martus zu ihnen stößt und eine
Verbindung zur Vergangenheit der Orden hergestellt wird, erkennen alle
Beteiligten, dass damals die Weichen für die heutigen Ereignisse gestellt
wurden.
Für
die Söldner des Büro 13, ist es zu Beginn lediglich ein einfacher Auftrag. Doch
je länger sich Johannes und Antoine den Söldnern entziehen, desto größer wird
das Fiasko für das Büro 13, als immer mehr Söldner bei diesem scheinbar
einfachen Auftrag ihr Leben verlieren.
Leider
verliert sich ab Mitte des Buches die Spannung. Eine Szene wird mehrmals aus
verschiedenen Sichtweisen erzählt und diese Redundanz ermüdet den Leser. Ein
Beispiel ist der Kampf in der Autowerkstatt. Die Szene wird jeweils aus der Sicht
Steiners, Sturms und Dorns erzählt. Das bedeutet für den Leser, er bekommt über
mehrere Seiten hinweg drei Mal die gleiche Situation geschildert. Dass die
Protagonisten dabei unterschiedlich empfinden ist dem Leser auch so klar, dazu
bedarf es keiner Wiederholung der Szene aus mehreren unterschiedlichen
Perspektiven. Man bekommt das Gefühl, Martin Ulmer traut uns nicht zu, die
Handlungsweise und Charaktere der Protagonisten zu verstehen. Das Ende zieht
sich durch den häufigen Perspektivenwechsel leider sehr . Ich habe zum Schluss
viele Seiten überblättert, da ich das Szenario schon kannte und nicht extra
wissen wollte, was nun noch Steiner, Sturm, Dorn oder Antoine in der jeweiligen
Szene gefühlt haben.
Einige
Schilderungen des Autors sind sehr brutal und drastisch aber die Brutalität
gehört zur Entwicklung der Geschichte und ist kein Heischen um Aufmerksamkeit. Alles
wirkt wie ein Guss und baut logisch aufeinander auf.
Mir fehlt
ebenfalls etwas Tiefe bei den Charakteren. Alles wirkt etwas eindimensional, es
gibt wenig Überraschungen. Johannes und
Antoine sind treue Mitglieder ihres Ordens, sie hinterfragen nichts und folgen
den Befehlen ihrer Vorgesetzten. Einer als Kämpfer, der andere als Historiker.
Ella ist undurchschaubar, mit ihr wurde ich nie warm und ohne sie hätte die
Geschichte sicherlich auch funktioniert. Sie trägt nichts spannendes bei. Sie
taucht auf und ist da. Punkt. Bei Martus sieht es schon anders aus aber er
wirkt stets blass und oberflächlich. Mit haben hier wirklich tiefe und
glaubhafte Emotionen gefehlt wie Angst, Selbstzweifel, Verzweiflung, Grauen.
Sie werden zwar erwähnt, es hat mich aber nicht berührt, es wirkte nicht
überzeugend.
Das
Cover des Buches, gestaltet von Joachim Sohn,
ist genial gemacht. Das Dortmunder U ist zu erkennen, ein direkter
Hinweis auf einen der Handlungsorte. Im Vordergrund sehen wir einen Krieger,
der zur Hälfte aus Licht und zur Hälfte aus Schatten besteht. Die helle Seite
ist phosphorzierend und leuchtet im Dunkeln, ein gelungener Kniff des Verlags.
Abschließend
sage ich: Wer Action, geheimnisvolle Bruderschaften vermischt mit leichten
Grusel mag, der wird hier seinen Spaß haben. Es ist unterhaltsam.Für Leser, die gerne hinter die
Geschichte schauen, wird nicht sonderlich viel geboten. Es ist eine sehr gut
strukturierte aber geradlinige Geschichte ohne sonderlich viele Höhen und
Tiefen, nichtsdestotrotz ist sie spannend, sieht man von den vielen textlichen
Wiederholungen ab.
Als
ich die Rezension einstellen wollte, musste ich mit feststellen, dass es ein
neues Cover zu dem Buch gibt, dass nicht halb so gut wirkt, wie der erste
Entwurf. Mit diesem neuen Cover wäre ich niemals neugierig auf das Buch
geworden.
Titel:
Dunkellicht
Autor:
Martin Ulmer
Cover:
Joachim Sohn
Verlag:
Papierverzierer Verlag, TB, 425 Seiten
ISBN:
9783944544618
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