Die
Kaufmannstochter Silvie erhofft sich durch eine Romanze mit einem Adeligen
einen Aufstieg in den Adelstand,
Reichtum und ein schönes, bequemes Leben. Doch ihre Erwartungen werden
enttäuscht. Von der leidenschaftlichen Liebesnacht bleibt ihr nichts als eine
Erinnerung, ein Amulett und ein Sohn. Zu spät erkennt sie, dass sie nur dazu
benutzt wurde, um ihren Vater zu verraten, was zu seiner Vernichtung beitrug.
Somit
führt ihr Traum von einem Aufstieg in die Gesellschaft nur zu ihrem Abstieg in
die Elendsviertel der Stadt. Aus der ehemaligen wohlbehüteten Bürgerlichen wird
eine Prostituierte, von Hass getrieben. Als sie nach Jahren erfährt, wer der Vater ihre Sohnes
Sammael ist, steigert das ihren Hass auf diesen Mann noch mehr. König Lacerus Höchstselbst
ist es, der die junge Frau verführt und hintergangen hat. In ihrem Zorn
beschuldigt sie den König öffentlich, der Vater ihres Sohnes zu sein. Das zieht
nicht nur die Aufmerksamkeit des Königs auf den Jungen, sondern auch die der
Totenbeschwörer. Eine Zunft vom Magiern, die vom König verboten wurde und
seither dessen Untergang plant. Denn eine Prophezeiung besagt, dass nur der
Sohn des Königs ein seit Jahrhunderten verschollenen Amulett finden kann,
welches den Totenbeschwörern unendliche Macht verleiht.
Kommentar:
Das
Äußere des Buches verfügt schon über alle Details, die das Auge des Lesers in
den Bann ziehen. Ein beeindruckendes
Cover gehaltenen in düsteren Farben, das
schon ahnen lässt, das es nicht um ein Buch über Liebe und Romantik handelt.
Der Titel ist gut gesetzt und die Schrift passt hervorragend zum Cover und zum
Inhalt (letzteres weiß man natürlich erst nach dem lesen)
Beeindruckend
finde ich die Rückseite des Buches, denn dort hat die Autorin eine Karte der
Welt platziert und auf eine Inhaltszusammenfassung (fast) verzichtet. Und die
Karte sagt mehr als tausend Worte. Umrahmt von Totenköpfen sehen wir eine
beeindruckende Welt mit Wüsten, Tälern und tiefen Wäldern.
So
unterschiedlich wie die Provinzen, so unterschiedlich sind auch ihre Bewohner .
Die Menianer leben abgeschieden von der Welt und fühlen sich unabhängig. Auch
wenn sie dem König unterstehen, regieren sie sich doch selbst, in dem sie ihren
Führer durch eine Kampf und einer
Prüfung auswählen. Sie pflegen keinen Kontakt zu anderen Provinzen oder zum
Königshof, nachdem sie vor vielen Hundert Jahren verraten wurden.
Doch
als sich die Totenbeschwörer wieder zusammen finden und das Land mit ihren
dämonischen Horden überfallen, kann sich auch Menia nicht mehr aus den politischen
Angelegenheiten heraushalten. Kesh und sein Seelengefährte Sikh verlassen ihren
Pfad der Prüfung und begeben sich nach Caelon, um das Königshaus vor der
drohenden Gefahr zu warnen.
Dort
trifft auf den Magier Farlas und die beiden Kinder des Königs. Seine Tochter
Lana, die den Mut, das Herz und den Verstand besitzt, einmal die Nachfolge des
Königs anzutreten aber auf Grund ihres Geschlechts von der Thronfolge
ausgeschlossen ist. Und sein Sohn Caelian, ein Heißsporn, Nichtsnutz und
Dummkopf, der jedem Weiberrock hinterher läuft. Niemand nimmt die Warnungen Keshs ernst, glauben doch alle, dass die Totenbeschwörer besiegt oder zumindest so
geschwächt sind, dass sie keine Bedrohung für das Land und die mächtigen Ritter
des Königs darstellen. Die Kinder des Königs kennen die Prophezeiung nicht und
ahnen nicht, dass sie einen Halbruder haben.
Sammael ist den Verlockungen der dunklen Magie erlegen, die Konsequenzen
daraus für die Welt sind furchtbar.
Da
die Autorin aus Österreich kommt, hatte ich mit einigen Satzstellungen etwas
Probleme. Und wer sehr viel Wert auf korrekte Kommasetzung legt, wird hier
sicher einiges zu kritisieren haben. Doch davon abgesehen ist die Geschichte
sehr spannend. Ein Novum für mich war
es, dass ich keinen der Protagonisten leiden konnte. Es ist nicht ein
Sympathieträger dabei, außer vielleicht die Dunkelwaldkatze Sikh. Das Szenario
ist sehr düster, es gibt kaum Lichtblicke oder freundliche Momente.
Für
Silvie mag man noch etwas Mitleid empfinden. Lana bleibt blass und farblos und
Caelian ist mir zu unreif, arrogant und launisch. Farlas, angeblich der
mächtigste Magier im Land, hört auf den König, auch wenn dessen Entscheidungen
alle in den Untergang führen. Sammael, anfangs noch ein unwissendes Kind, wird
süchtig nach der Macht. Nur Kesh lässt sich von seinem Gewissen leiten, gibt
seine Pläne auf, um das Land zu retten. Er ist derjenige, den ich am ehesten
mag, doch sein Auftreten bei Hof lässt ihn überheblich erscheinen.
Das
Buch hat leider keinen Verlag gefunden, wurde somit nicht lektoriert oder
professionell Korrektur gelesen, was man auch merkt. Doch es ist
bewundernswert, das die Autorin an ihre Geschichte geglaubt und sie
veröffentlich hat. So kam ich in den Genuss eines spannenden Debuts mit kleinen
Fehlern.
Hier
handelt es sich um den Auftakt einer Serie und ich bin schon gespannt, wie es
mit Lana, Kesh, Sihk Caelian, Farlas und Sammael weiter geht.
Titel:
Dämmerung
Serie:
Schattengedicht Band eins.
Autor: Caroline J. Hunt
Verlag: Selfpublishing
ISBN: 9781540429773
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