Aus der römischen Patrizierin Lucia wird
die Königin des Nordens Arianrhod mac Ruith. An ihr liegt es nun, die Picten zu
einen und den Kampf gegen Rom fortzuführen. Und sie scheint Erfolg zu haben. Den
Römern stehen Krieger gegenüber, die sich wie ein Ei dem anderen gleichen. Das
löst Grauen und Entsetzen unter den disziplinierten Truppen aus, deren Reihen
sich in Panik auflösen. Und die Römer haben nicht mit dem Geschick und den
klugen Taktiken ihrer Gegner gerechnet. Sie erachten die Picten als Barbaren
an, unwissende, primitive Krieger. So geht es auch Ulpius Marcellus, dem neuen
Statthalter Roms für Britannien. Seine ganze Flotte wird von den Barbaren
vernichtet und er muss mit acht verbliebenen Krieger durch das Land der Feinde
ziehen, um eine römische Garnison zu erreichen. Dabei kommt er dem Geheimnis
der Picten und ihrer Macht auf die Spur. Und er sieht, wie sich Picte gegen
Picte wendet, ein Zeichen, dass doch noch nicht alle Stämme vereint sind und
die Römer somit noch eine Chance haben.
Arainrhod kämpft derweil gegen Verrat in
ihren eigenen Reihen. Nur Swidger und Inga besitzen ihr volles Vertrauen, jeder
könnte der Verräter sein, der ein Bündnis mit den Skoten einging, um sie zu
verraten.
Arianrhod und ihre zwei germanischen
Freunde sind in einem fremden Land auf sich alleine gestellt. Marcellus Maximus
Lupinius, genannt der Wolf, hat sich ebenfalls von den Römern abgewendet und
steht der jungen Frau hilfreich zur Seite. Sie beide kennen die Taktiken der
Römern und wenden diese nun gegen sie selbst an. Das muss Ulpius Marcellus am
eigenen Leib erfahren. Obwohl er, durch den Tod seines Vorgängers, vorgewarnt
war, tappt er in die Falle der Picten und verliert eine ganze Flotte. Mit der
Handvoll Überlebender macht er sich auf, das Land seiner Feinde zu durchqueren
und lernt sie dabei besser kennen. Er ist für mich der Sympathieträger dieses
Romans, auch wenn er Römer ist. Er kommt hinter das Geheimnis der Picten und
möchte Rom unbedingt darüber informieren, allerdings bezweifelt er, dass man
ihm Glauben schenken wird.
Als er sieht, wie sich Picte gegen Picte
wendet, schöpft er neue Hoffnung. Er versucht, die Reste der römischen Armeen
zu sammeln und einen letzten Kampf gegen den Feind zu führen.
Lucias Wandel zu einer Kriegerin ist
vollkommen. Sie schwört Rom Rache für den Verlust ihres Liebsten. Ihr Sohn
Brannon ist ihr kein Trost, da das Kind sich nicht normal entwickelt. Sie gibt
es in Ingas Obhut, während sie in den Krieg zieht.
Werner Karl schreibt mittlerweile sein
fünftes Buch und entwickelt sich zu einer festen Größe auf dem deutschen
Fantasy Markt. Seine Bücher sind ein Mix aus historischer Fantasy gewürzt mit
zahlreichen Schlachten, Liebe und Magie. Band zwei hat mir nicht ganz so gut
gefallen, wie der erste Band. Das ist aber meine sehr subjektive Meinung, da es
mir einfach zu viele Schlachten waren und das Menschliche etwas zu kurz kam.
Ich hoffe, in Band drei wird deutlich, warum Brannon sich so anders entwickelt,
ist er doch eigentlich das Produkt einer tiefen Liebe.
Während Band eins ruhig und langsam
beginnt und wir die Protagonisten kennen lernen, beginnt Band zwei wesentlich
rasanter. Der Autor verzichtet auf Rückblicke und Wiederholungen, man wird
sofort in die Handlung hineingezogen
Die Sympathien des Lesers verteilen sich
gleichmäßig zwischen Römern und Picten. Bei den Cruithin hat mir allerdings einfach
eine herausragende Persönlichkeit gefehlt, wie Ulpius Marcellus und Sidonius
Gavius auf der römischen Seite.
Das Buch wird ergänzt durch ein Personenregister
und ein Glossar und einem Nachwort. Da im Text sehr viele fremde Ausdrücke
verwendet werden, ist dies sehr hilfreich.
Und das mit der Kommasetzung wird schon
noch :)
Alles in allem eine gelungene
Fortsetzung des ersten Bandes, wobei niemand Tuan ersetzen kann.
Titel: Königin der Spiegelkrieger
Reihe: Spiegelkrieger Band 2
Autor: Werner Karl
Verlag: Selfpublishing
ISBN: 9781507721094
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