Band
zwei der Kenlyn Chroniken führt die Geschichte aus Band eins nahtlos fort. Die
Handlung erstreckt sich auf drei Ebenen. Endriel und ihre Crew begeben sich auf
die Suche nach Liyen, einer ehemaligen Freundin und Gefährtin von Kai. Endriel
hofft, dass Liyen ihr bei der Suche nach einem Übergang nach Ter'Ra helfen kann.
Kai muss mit der völligen Einsamkeit zurechtkommen.
In einer lebensfeindlichen Umgebung ist es nicht einfach, genug Nahrung und
Wasser zu finden. Eine Erkundung der Umgebung ist kaum möglich, da ständig
wiederkehrende Stürme ihn dazu zwingen, im Schutz der Ruinen zu bleiben. Er setzt
sein ganzes Vertrauen auf Endriel und ihre Crew, doch die Tage fließen dahin
und er zweifelt immer mehr.
Admiral
Telios befindet sich in einer unangenehmen Lage. Der Schattenkult wird immer
mächtiger und hat schon längst alle Bereiche des öffentlichen Lebens
infiltriert. Er weiß nicht mehr, wem er Vertrauen kann. Der Balanceakt zwischen
seiner Aufgabe als Admiral und seiner Ehre und seinem Gewissen wird immer
komplizierter. Er hat sich nie für politische Ränkespiele und Intrigen
interessiert. nun steckt er mitten drin. Die Ungewissheit, was aus Endriel
geworden ist, zehrt an ihm, ebenso wie seine Zweifel dem Gouverneur gegenüber.
Kommentar:
Hier
ist endlich wieder eine Trilogie, die man regelrecht inhalieren möchte. Eine symphatische
Crew, zusammengestellt aus Sonderlingen.
Ein Admiral. der an seinen Befehlen zweifelt. Bösewichter, deren Intentionen
man sogar nachvollziehen kann und ein Gestrandeter, der gegen Einsamkeit und
Verzweiflung kämpft. Dazu eine Welt, die sehr schön erschaffen und beschrieben
ist und mit einigen Besonderheiten aufwarten kann. Während des Lesens sind mir
immer wieder Vergleiche zu SF Serien eingefallen. Die Tore erinnern an
Stargate, die Crew an die Guardians of the Galaxy aber alles ist einzigartig
zusammen gestellt.
Endriel
handelt spontan, eher aus einem Bauchgefühl heraus. Doch sie hat mittlerweile
gelernt, dass sie für ihre Crew auch Verantwortung trägt und ihre Gefährten ein
Mitbestimmungsrecht haben. Irgendwie schafft sie aber immer wieder, ihren Kopf
durchzusetzen und ihre Freunde zu überreden, an ihren verrückten Plänen
teilzunehmen.
Miko
bekommt in Band zwei mehr Profil, er muss beweisen, was in ihm steckt, denn die
Mannschaft gerät oft in Gefahr und Keru kann nicht immer zur Stelle sein, um
jemanden zu retten. Keru ist keineswegs offener oder freundlicher geworden. Er
lässt Endriel immer wieder spüren, dass er ihre Suche nach Kai für eine
Schnapsidee hält. Nichtsdestotrotz steht er zu den Freunden und beschützt sie,
soweit er kann. Dabei wird er von seiner Vergangenheit eingeholt, die neue
Facetten von ihm offenbart. Nelen und Xeah gehören weiterhin fest zum Team und
stehen ihren Freunden treu zu Seite.
Die
vier hohen Völker haben vergessen, wer
sie sind und woher sie stammen. Sie opfern ihre Freiheit gegen Bequemlichkeit
und einen trügerischen Frieden. So konnte Syl Va Ran unaufhaltsam und
schleichend eine Diktatur erreichten. Sein einziger Gegner: Der verhasste
Schattenkult. Für die Völker somit eine Wahl zwischen Pest und Cholera. Die
Absichten des Schattenkaisers erscheinen keineswegs böse, sondern als Leser hat
man Verständnis für seine Absichten. Die Weißmäntel sind schon lange nicht mehr
die Beschützer des Volkes, sondern sie dienen einzig und allein dem Gouverneur,
auch wenn die Befehle unethisch sind. Nicht umsonst bekommt der Schattenkult so
gewaltigen Zulauf, gerade aus den Reihen der Weißmäntel. Telios erkennt dies
durchaus, möchte aber weiterhin als Admiral in der Flotte dienen, ohne seine
Prinzipien zu verraten. Eine schwere Gratwanderung. Nicht ist eindeutig schwarz
oder weiß.
Jedes
Kapitel wird durch ein Zitat eingeleitet. Für machen diese Zitate die Trilogie
zu etwas besonderem. Treffend, passend zu der Welt und mit einer Tiefe, wie man
sie selten in einem Satz findet und stets auf das folgende Kapitel abgestimmt. Hier ein paar Beispiele, die mir besonders gut gefallen
haben:
"Maschinen
funktionieren so viel besser als wir. Vorrangig, weil ihnen ein Herz fehlt. "
"
Nicht jeder ist Dein Freund-aber jeder ist Dein Lehrer"
"Wenn
Liebe der große Heiler ist, woher kommen dann all die Tränen?"
Ich
würde am liebsten alle Zitate auf meinem Blog veröffentlichen, weil sie einfach
wunderschön sind. Natürlich fehlt auch eine Karte von Kenlyn nicht, so dass man
Endriel und ihren Freunden stets folgen kann.
Für
mich ist diese Trilogie schon jetzt das Highlight 2017. Science Fiction, für
jeden lesbar und verständlich, ohne viel Technik blabla, mit Protagonisten,
die mein Herz im Sturm erobert haben. Natürlich
darf die Liebe nicht fehlen, was ich hier aber tatsächlich einmal nicht als
störend empfinde. Alles wird durch einen leichten und lockeren Humor zusammen
gehalten.
Titel:
Rückkehr nach Kenlyn
Reihe:
Die Kenlyn Chroniken Band 2
Autor:
Dane Rahlmeyer
Verlag:
Selfpublisher
Cover&Karte:
MOMMONO
ISBN:
9781542634311
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