Jonatham Kentham ist ein junger,
aufstrebender Reporter beim Strand Magazine. Er ist tüchtig, bescheiden, etwas
ehrgeizig und sehr korrekt. Alles in allem erfüllt er alle Charakteristika
eines englischen Gentlemen. Und er hat in Elisabeth Holbrook auch schon seine
Herzensdame gefunden. Kurz gesagt, es liegt ein langweiliges und ereignisloses
aber sicherlich glückliches und zufriedenes Leben vor ihm.
Eines Tages findet Jonathan , nach einem
Theaterbesuch, einen alten, sterbenden Mann auf der Straße. Dieser übergibt ihm
einen Siegelring mit der Warnung, nichts und niemandem zu trauen. Der junge Mann ahnt nicht, das der Sterbende
niemand anderes als der oberste Lordmagier von London ist, der einem Attentat
zum Opfer fiel, welches zu einem Krieg der Magier führen wird.
Nachdem Jonathan den Ring an sich genommen hat, fällt er in eine Tiefe Ohnmacht, denn mit dem Überstreifen des Ringes kam eine Woge der Magie über den jungen Mann, der er nicht gewachsen ist. Er wird von Randolph Brown bewusstlos im Park gefunden. Randolph gehört ebenfalls zum magischen Kreis und war ein guter Freund des verstorbenen Lordmagiers.
Durch ihn erfährt Jonathan zum ersten
Mal, dass es in London eine geheime Welt der Magie gibt. Eine Bewegung, die
sich "Der neue Morgen" nennt und deren Anführer Viktor Wellington
ist, möchten die Macht der Magie missbrauchen und die Herrschaft über die Welt an sich reißen. Dem
entgegen stehen die Traditionalisten, deren Anführer der ermordete Dunholm war.
Sie sind der Meinung, dass Magie zu gefährlich ist, um sie unkontrolliert zu
nutzen.
Als Wellington die geheimnisvolle und
lange verschollene Quelle der Magie findet, wird er nahezu unbesiegbar. Doch
das Öffnen der Quelle führt zu unkontrollierten Ausbrüchen von Magie überall auf der Welt und nur eine kleine Gruppe
von Menschen stellt sich Wellington entgegen, um den Untergang der Welt zu
verhindern. Ein beinahe aussichtsloser Kampf.
Kommentar:
Ein unschuldiger, naiver, etwas steif
wirkender junger Mann wird in einen Kampf auf Leben und Tod verstrickt.
Sicherlich keine neue Idee aber hier ist sie sehr unterhaltsam und fesselnd
umgesetzt und es macht sehr viel Spaß, dieses Buch zu lesen. Dass sich Bernd Perplies teilweise an den
Ideen anderen Autoren bedient, stört nicht. Ich sehe es als eine Hommage an
Jules Verne oder Arthur Conan Doyle und Bekanntes fügt sich nahtlos in Neues
ein.
Perplies schafft es, was nur wenige
Autoren können. Er zieht den Leser vom ersten Satz an in seine Geschichte
hinein und lässt ihn nicht mehr gehen. Durch die wirklich gute Recherche lässt
er das London des ausgehenden 19. Jahrhunderts lebhaft und glaubwürdig vor
unseren Augen erscheinen, es ist, als liefe ein Film vor dem Leser ab. Packend,
spannend, glaubwürdig, mit liebenswerten Charakteren und hassenswerten
Bösewichtern. Dabei gibt es aber nicht nur schwarz und weiß, das wäre dem Autor
zu einfach. Die Figuren sind sehr
komplex und ausführlich beschrieben, sie wirken niemals langweilig oder
eindimensional. Alles wird angereichert mit sehr fantasievollen Kleinigkeiten:
Gargoyles, die ihre Sockel verlassen, steinerne Löwen, die durch die
nächtlichen Straßen von London streunen, tierische Gefährten der Magier und
vieles mehr. Dieser Mix aus Realismus und Fantasy macht die Geschichte so
unterhaltsam und spannend. Auch bei Christoph Marzi spielt die Stadt London
eine Hauptrolle und jeder, der diese Stadt schon einmal besucht hat, kann sich
vorstellen, dass all diese seltsames Ereignisse dort durchaus stattfinden
können. Eine grandiose Kulisse für eine fesselnde Geschichte.
Lyx hat immer wieder wunderschön
gestaltete Bücher im Sortiment, dieses hier gehört eindeutig dazu.
Fazit:
Der Autor schafft es, den Leser von
Beginn an zu fesseln und auf eine magische Reise in das alte London
mitzunehmen. Spannend und unterhaltsam, in schönen Worten dargestellt.
Reihe: Magierdämmerung
Titel: Für die Krone, Band 1
Autor: Bernd Perplies
Verlag: Lyx, 443 Seiten, Soft Cover, Ausgabe 2010
Karten: Jan Reiser
ISBN: 978-3-8025-82646
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